Das verletzte Gefühl
Eine Chronologie religiöser Empfindsamkeiten im Christentum
bearbeitet von Jörg und Andreas Mertin
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Übersichten
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Eine allgemeine Überblicksliste mit Links zu ...
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Verschiedene Fälle der letzten 100 Jahre
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2007
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Schokoladen-Jesus
New Yorker werden nun doch keinen mannsgroßen nackten Schokoladen-Jesus in der Karwoche zu sehen bekommen. Die katholische Kirche hat am Freitag so vehement gegen die Ausstellung protestiert, dass die Galerie im Zentrum Manhattans, die die Skulptur in der bevorstehenden Woche im Schaufenster ausstellen wollte, vom Pächter zur Aufgabe ihres Plans gezwungen wurde. Nach einem Bericht des Fernsehsenders NY1 vom Freitagabend (Ortszeit) erhob selbst der Kardinal der römisch-katholischen Kirche New Yorks, Edward Egan, Einspruch gegen die «süße» Verkörperung von Jesus: «Eine Übelkeit erregende Darstellung.»
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2007
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Verbotene Kunst
Die russisch-orthodoxe Kirche hat zum zweiten Mal gegen eine Ausstellung provokanter moderner Kunst im Moskauer Sacharow-Museum protestiert. Kirchensprecher verurteilten mehrere Kunstwerke, darunter eine Mickey Maus in Christus-Pose, als «Beleidigung religiöser Gefühle». Dagegen sagten die Kuratoren der Ausstellung «Verbotene Kunst 2006», die Schau solle Fälle von Zensur und Selbstzensur im modernen russischen Kulturbetrieb dokumentieren.
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2006
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Russland: Kirche lässt Oper mit Musik von Schostakowitsch verbieten Das Staatliche Opern- und Baletttheater der Republik Komi will das 100. Jubiläum von Schostakowitsch am 25. September mit einer Aufführung der Oper "Balda" nach dem "Märchen über den Popen und seinen Knecht Balda" von Alexander Puschkin begehen. Doch die lokalen Behörden verbieten auf Wunsch der Kirchenoberen die Aufführung. Der Sekretär der Diözese Syktywkar und Workuta, Priester Philippus, sagt dem aus Sankt Petersburg eingeladenen Regisseur, dass er keinen Segen für eine Aufführung, in der ein Geistlicher in erniedrigender Parodiengestalt gezeigt wird, geben könne.
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2006
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Das Kreuz mit Madonna
Während ihres ersten Tourneeauftritts in Los Angeles Mitte Mai sorgt Madonna wieder für Aufregung. Die Sängerin hängt während eines Liedes am Kreuz, das langsam aufgerichtet wird, und trägt eine Dornenkrone. Am Anfang ertönt Kirchenmusik, am Ende erklingen Glocken. Im Hintergrund sieht man großformatige Bilder von Kindern, Explosionen und Feuer. Madonna steigt vom Kreuz und singt "Live to tell", eine ihrer Balladen aus dem Jahr 1986. Sie nimmt die Dornenkrone ab und liegt am Schluss auf dem Boden. Der Präsident der Katholischen Liga, Bill Donohue, fordert, die Show-Einlage aus dem Programm zu nehmen. Kath.net bezeichnet die Künstlerin als "falsche Madonna" (so als ob sie ihr Geschlecht gewechselt habe). Anfang August fordert die römische Kurie anläßlich des Madonna-Konzerts in Rom ihre Exkommunikation und bezeichnete Madonna indirekt als Satanistin. Mitte August fordert die evangelische Bischöfin von Hannover, Margot Käßmann, zum Boykott der (lange schon ausverkauften) Madonna-Konzerte auf.
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2006
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Sakrileg
Zum Start der Dan-Brown Verfilmung "Sakrileg" versuchen Vertreter nahezu aller christlichen Kirchen (griechisch-orthodox, katholisch, evangelisch) Kinoaufführungen in verschiedenen Ländern zu verhindern. Eine massive Öffentlichkeitskampagne ignoriert den fiktionalen Charakter des Films und interpretiert ihn als Angriff auf die christliche Kirche.
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2006
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Popetown
Die Comic-Serie Popetown wird - nachdem sie schon in Großbritannien und Australien nicht ausgestrahlt wurde - auch in Deutschland als blasphemisch und kirchenfeindlich angegriffen. Es gibt Anzeigen und einstweilige Verfügungen, die aber die Ausstrahlung der Sendung nicht verhindern können. MTV strahlt die Sendung dennoch aus.
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2006
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Giannis Kalavrianos: Christkind
Ein neues griechisches Theaterstück über Jesus versetzt christlich-orthodoxe Fanatiker derart in Rage, dass sie in der Nacht zum 9. März ein Theater in Athen stürmen. Das Theaterstück zeigt, wie Jesus reagieren würde, sollte er in der heutigen Zeit geboren werden. Nach Ansicht der religiösen Fanatiker ist es bereits Blasphemie, eine solche Idee auf die Bühne zu bringen.
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2006
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Gustav Mahler
Weniger um verletzte Gefühle als vielmehr um die Unterscheidung von religiös und nichtreligiös geht es bei der Weigerung des Bistums Brünn in Tschechien, in der Sankt Ignatius-Kirche in Jihlava Musik von Gustav Mahler aufzuführen. Das Bistum begründet das Verbot mit einem Vatikanerlass aus dem Jahr 1987, nach dem ausschließlich geistliche oder liturgische Musik in Gotteshäusern aufgeführt werden solle. Das tschechische Bistum stuft die Werke Mahlers pauschal als “nicht Gott lobend genug” ein.
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2006
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Stunksitzung Köln
Weil zwei Bischöfe in der Stunksitzung “kuscheln”, kritisiert die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln den “unappetitlichen Stunk”, “das Machwerk”, “den Mist” und die Stunker, “die unter dem Deckmantel der Toleranz mit diesem Begriff Schindluder treiben, was das Zeug hergibt”: “Manchen Dreck packt man besser nicht an.” Ein christlicher Bürger aus dem Münsterland erstattet Anzeige wegen “Störung des religiösen Friedens”.
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2006
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Schneeweiß und Rosenrot
Die Lebensrechtsorganisation “Pro Vita” übt heftige Kritik an einer artifiziellen Sendung der ORF-Religionsabteilung zum Thema Blut und Menstruation und leitet eine Rundfunkbeschwerde ein Derzeit werden in ganz Österreich Unterschriften gesammelt. Inzwischen wurde auch Klage eingereicht.
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2006
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Southpark
Katholiken und Muslime in Neuseeland demonstrieren gegen die Ausstrahlung der Folge 914, “Bloody Mary”, der US-Comicserie «South Park», in der nach ihrer Ansicht die Jungfrau Maria lächerlich gemacht wird. In der Folge ist Randy alkoholsüchtig und als er hört, dass in einem Nachbarort eine blutende Marien-Statue steht, fährt er dorthin, um sich durch das “Wunder” heilen zu lassen.
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2006
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T-Shirts in Polen
Polen. Die katholische Universität Lublin im Südosten Polens verbietet die Ausstellung „T-Shirts für die Freiheit“. Dies berichtet die französische Nachrichtenagentur ‘AFP’. Auf den umstrittenen Kleidungsstücken finden sich Sprüche wie „Ich bin gay“, „Ich habe nach dem Tod des Papstes nicht getrauert“, „Ich gehe nicht zur Kirche“, „Ich masturbiere“ oder „Ich habe abgetrieben“. Der Rektor der Universität verbietet die Ausstellung nach Beschwerden der mehrheitlich katholischen Studenten.
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2006
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"Tal der Wölfe"
Dem türkischen Film “Tal der Wölfe” werden anti-amerikanische und anti-semitische Tendenzen vorgeworfen. In Teilen der türkischen Bevölkerung stößt der Film dagegen auf rege Nachfrage. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und einzelne Landeskirchen empfehlen den Kinobetreibern die Absetzung des Films. Tatsächlich folgt die Cinemaxx-Kette diesem Begehren. Der katholische Filmexperte Josef Lederle hält die Kritik dagegen für überzogen und unverantwortlich.
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2006
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Karikaturen
Als weltweit Muslime gegen die in einer dänischen Zeitung publizierten Karikaturen mit dem Gesicht Mohammeds protestieren, schließen sich Pfarrer und Kirchenleitungen dem Protest an und fordern von den europäischen Medien Selbstzensur, während sie gleichzeitig die gewaltsamen Proteste verurteilen.
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2005
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Tom Hanks: da Vinci Code
Protestierende Ordensschwestern und Gläubige behindern die Dreharbeiten zu Tom Hanks’ Film “Der Da-Vinci-Code”. Das Drehbuch nach dem Bestseller von Dan Brown beschreibt unter anderem, dass Jesus Christus Maria Magdalena heiratet und mit ihr ein Kind zeugt. Die strenggläubigen Christen fühlen sich provoziert
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2005
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Pipilotti Rist - Biennale Kirche San Staë
Der Beitrag der Künstlerin Pipilotti Rist für die Biennale Venedig 2005, ein elektronisches Kirchenfresko, das den Namen “Homo sapiens sapiens” trägt, wird zensiert. Es zeigt die paradiesische Welt zweier nackter Frauen. Nach einer “Intervention einer Gruppe von Gläubigen” schliesst der für San Staë zuständige Pfarrer Mitte September 2005 die Kirche.
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2005
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Girbaud/Niedermaier: Abendmahl
Als die französische Designerfirma ein Foto der Künstlerin Brigitte Niedermaier nach der Inszenierung von Leonardos Abendmahl veröffentlich, klagt die katholische Kirche Frankreichs gegen das Bild und lässt es verbieten. Der Rechtsvertreter der katholischen Kirche, Thierry Massis, erklärt vor der Presse: „Wenn man die Fundamente einer Religion trivialisiert und das Heilige angreift, dann ist das eine unerträgliche Gewaltausübung.“
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2004
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Popetown
Nach massiven Protesten der katholischen Kirche verzichtet der Sender BBC auf die Ausstrahlung der satirischen Zeichentrickserie "Popetown".
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2004
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Hermann Nitsch - Rosenheim Klinikkapelle
Die Geriatrie-Klinik Rosenheim setzt voll auf die heilende Wirkung von Kunst. Das wurde auch gern akzeptiert, solange nur dekorative Bilder und Skulpturen die Gänge zierten. Doch dann läßt Klinikchef Rainer Neumann den Aktionskünstler Hermann Nitsch, das Enfant terrible der österreichischen Kunstszene, die Kapelle der Klinik gestalten. Seitdem meiden Rosenheimer Pfarrer die Kapelle.
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2004
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Adolf Holl - Nachträglich inkriminiert
Der Bundeskommunikationssenat der Republik Österreich gibt einer Rundfunkbeschwerde gegen den Österreichischen Rundfunk (ORF) wegen blasphemischer Äußerungen des Schriftstellers und Theologen Adolf Holl statt. Dieser hatte einen anonymen Brief mit sexuellen Anspielungen auf Maria zitiert, was “gläubigen” Christen übel aufstößt.
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2004
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Martin Kippenberger: Fred Frog Rings The Bell
Nachdem Kippenbergers Kunstwerk schon 1990 für Unmut gesorgt hatte, wiederholt sich der Ärger, als Veit Loers im Kontext der Bewerbung Regensburg zur Kulturhauptstadt Europas 2010 mehr Mut zur Provokation fordert und auf Kippenbergers gekreuzigten Frosch verweist. Die katholische Kirche fühlt sich tatsächlich provoziert und meint: Provokation könne sinnvoll sein, aber doch nicht über den Weg, christliche Symbole zu beleidigen.
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2003
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Johann Kresnik, Bremer Dom
Ein Theaterstück des Regisseurs Johann Kresnik löst in der Hansestadt Bremen eine große Aufregung aus, da für das Stück über 60-jährige Frauen gesucht werden, die keine Hemmungen haben, sich nackt und sitzend an Nähmaschinen zu zeigen. Hintergrund der Proteste ist der Veranstaltungsort, der ‘Bremer Dom’. Bei dem Stück handelt es sich um ‘Die Zehn Gebote’. Der Regisseur will mit dem Ganzen provozieren und für Aufregung sorgen, wie er selber sagt. Kirchenmitglieder nennen solche Art von Theater ‘Gotteslästerung’.
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2003
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Gerhard Haderer: Jesus-Buch
Im Januar 2005 wird der Karikaturist Gerhard Haderer in Athen zunächst zu 6 Monaten Haft wegen Verunglimpfung einer Religionsgemeinschaft verurteilt. Das Urteil wird im April 2005 aufgehoben und Haderer freigesprochen. Die Erzdiözese Wien organisiert einen Boykott des Verlages von Haderer und zeigt ihn vor Gericht an. "Die Kirche sollte genug Humor haben, um zu sagen: Es ist eine Karikatur und keinen Kulturkampf wert", findet dagegen die evangelische Bischöfin Margot Käßmann.
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2001
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Alma Lopez: Our Lady
Die Künstlerin Alma Lopez zeigt auf einer Gruppenausstellung zur Cyber-Art eine digitale Collage der Mutter Gottes von Guadalupe, nur leicht bekleidet mit einem Bikini aus Rosen. Der Erzbischof Michael Sheehan fordert die Museumsdirektion auf, das Bild abzuhängen. es gibt Demonstrationen auf der Straße, Gebetswachen in der Kirche und sogar ein Hungerstreik.
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2001
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The Harvest Assembly of God Church Nach der Lektüre von Apostelgeschichte 19,19 beschliessen Studierende, alle Kulturgüter aus ihrem Besitz, die sie für religionsbeleidigend halten, öffentlich zu zerstören. Während sie christliche Lieder singen, verbrennen sie Werke von REM, Bruce Springsteen, Harry-Potter-Romane, Disney-Filme usw.
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2001+
2000
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Corpus Christi - Theaterstück
Bei der Aufführung in Heilbronn protestieren Christen gegen das Stück und suchen seine Realisierung zu verhindern. Im Herbst 2001 stellt das Kölner Erzbistum Strafanzeige.
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2000
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Mimis Androulaki: M hoch N
In Athen verbrennen zweihundert christliche Fanatiker einige Exemplaren eines Buches, das eine womögliche sexuelle Begierde Jesu schildert. Titel: "M hoch N", Autor: der kommunistische Parlamentsabgeordnete Mimis Androulakis.
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1999
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Chris Ofili - New York In einer Ausstellung des Brooklyn-Museums zeigt Chris Ofili eine Arbeit, bei der er Maria als schwarze Frau darstellt, zu deren Assecoirs Elephanten-Dung und Ausschnitte aus pornographischen Zeitschriften gehören. Die Arbeit ist ein Mixed-Media-Werk, das Elemente byzantinischer Mosaiken, Bilder der populären Kultur und von heiligen Symbolen der Afrikaner enthält. Der Bürgermeister von New York versucht die Ausstellung weger der darin gezeigten "anti-katholischen" Arbeit zu verhindern und droht mit der Kürzung des Museumsetats.
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1999
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Mylène Farmer: Je te rends ton amour
Der Clip zu Je te rends ton amour von Mylène Farmer, dem französischen Popstar, in dem sie unbekleidet über eine Blutlache schreitet und Christus den Brautring wieder zurückgibt, wird katholischen Eltern vorgeführt und daraufhin in Frankreich zensiert. Er darf öffentlich nicht ausgestrahlt werden.
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1999
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Der Film Dogma ...
... ist ein etwas klischeehaftig gezeichnetes Roadmovie zum drohenden Weltuntergang und einer weiblichen Gottesdarstellerin. Die amerikanische Catholic League verurteilt den Film als blasphemisch.
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1995
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Mary Beth Edelson: Leonardo-Variation
Oktober 1995 spendet die Künsterin ein Plakat mit einer variierten Darstellung des Abendmahls einer Hochschuler. Auf der Darstellung sind die Köpfe durch Fotografien von Künstlerinnen ersetzt, um die Darstellung herum sind weitere Künstlerinnen abgebildet. Acht Mitglieder des Lehrkörpers einschließlich eines russisch-orthodoxen Priesters fordern die Entfernung des Bildes.
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1995
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Titanic - Satiremagazin
Das Satiremagazin Titanic veröffentlich auf dem Cover des Heftes 10/1995 unter der Überschrift “Spielt Jesus noch eine Rolle?” eine Fotomontage mit einem Kruzifix auf der Toilette. Es folgt eine Strafanzeige durch die deutsche Bischofskonferenz wegen der Beschimpfung von religiösen Bekenntnissen.
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1994
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Georg Baselitz: Luttrum
Weil sie keinen Teufel in der Kirche anbeten wollen protestieren Gemeindeglieder gegen das Bild des Künstlers Georg Baselitz und erzwingen die Rückgabe des Werkes.
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1993
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Otto Kern: Abendmahl
Der deutsche Modemacher Otto Kern wirbt 1993 mit einer freizügigen Abwandlung von da Vincis "Letztem Abendmahl" für seine Jeanshosen. Er tritt damit eine Lawine los: Wütende Proteste, Morddrohungen, ein Gerichtsverfahren. Kurz vor dem Urteil zieht Kern die Kampagne zurück. Dabei habe er nur versucht, biblische Themen zeitgemäß zu übersetzen, erklärt der Modemacher. Insbesondere die christlichen Kirchen protestieren gegen die Werbung.
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1990
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Martin Kippenberger: Fred Frog Rings The Bell
Weil der Künstler es wagt, einen Frosch an ein Kreuz zu nageln, laufen Kirchenvertreter in München und Regensburg Sturm. Dass Kippenberger sein Multiple von einem Oberammergauer Herrgottsschnitzer anfertigen läßt, kann seine Kritiker nicht besänftigen.
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1989
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Madonna: Like a prayer
Der italo-amerikanische Popstar Madonna veröffentlicht 1989 den Videoclip zu Like a prayer und erregt damit den Zorn amerikanischer Christen und des Vatikans. Sie erhält auf Betreiben der Kurie ein Einreiseverbot nach Italien. Über Jahre wird der Clip nicht in öffentlich-rechtlichen Sendern ausgestrahlt.
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1989
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Andres Serrano: Piss Christ
Mit der Fotografie eines in Urin getauchten Kruzifixes gelingt dem New Yorker Künstler Andres Serrano 1989 der Sprung aus der Anonymität Manhattans in eine Anhörung des Senats. “Blasphemie” meint der republikanische Senator Jesse Helms und beschimpft Serrano als Trottel.
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1988
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Martin Scorsese: Die letzte Versuchung Christi
In zahlreichen Städten protestieren Christen gegen die Aufführung des Filmes und hindern Besucher am Betreten der Kinos.
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1984
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Johannes Schreiter: Der Heidelberger Fensterstreit
Nach Protesten Heidelberger Bürger verzichtet die Evangelische Kirche auf die Umsetzung der Bildentwürfe des von ihr beauftragten Künstlers.
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1982
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Herbert Achternbusch: Das Gespenst
Der Film die Geschichte eines leicht verzweifelten Jesus Christus, der vom Kreuz in die Niederungen des Alltags hinabsteigt und sich unter anderem intim mit einer Oberin einlässt wird noch vor der österreichischen Erstaufführung wegen „versuchter Herabwürdigung religiöser Lehren“ beschlagnahmt und schließlich verboten. In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft wird die Verspottung „der Person Jesus Christus“ geltend gemacht. Der Richter beruft sich auf den “religiös normal empfindenden Durchschnittsbürger”. Der Film darf bis heute nicht in Österreich gezeigt werden.
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1982
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Das Abendmahl in der zeitgenössischen Kunst
Als das Marburger Institut für Kirchenbau zeitgleich zur documenta eine Ausstellung moderner Kunst organisiert, regt sich schon früh in Kreisen sich selbst als “engagiert” bezeichnender Christen energischer Widerstand, die der Ausstellung Verfehlung des Themas oder auch Blasphemie vorwerfen. In einer nächtlichen Aktion werden alle Kasseler Kirchen mit der Zahl 666 beschmiert.
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1979
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Monty Python - Das Leben des Brian
Der Film wird nicht nur in Norwegen wegen “Blasphemie” aus den Kinos ausgesperrt, auch in Irland darf er acht Jahre lang nicht gezeigt werden. In Italien kommt der Film erst 1990 in die Kinos, ohne Erwähnung, dass der Film schon 1979 gedreht wurde.
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1971
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Leonard Bernstein: Mass
Nach der Uraufführung von “Mass” 1971 in Washington tobt ein Streit: “Konstruktion der Blasphemie” schreiben die einen, von einem fälligen Schritt des Aufbrechens der Form der Messe andere.
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1963
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Pier Paolo Pasolinis "La ricotta"
berichtet die Geschichte von Stracci, einen römischen Proletarier, der in einem kitschigen Film als Komparse arbeitet, in dem dem Kreuzigung Christi dargestellt wird. Stracci stirbt an einer zu großen Portion Weichkäse am Ende des Films auf dem Kreuz. Der Film wird staatlicherseits wegen Beleidung der Religion angeklagt, Pasolini zu 4 Monaten Haft verurteilt, später wegen erwiesener Unschuld freigesprochen. Der Film erscheint spätrer in einer veränderten Fassung.
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1962
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Ingmar Bergmann: Das Schweigen
Der Film ruft einen gesellschaftlichen Skandal wegen der vorgeblichen sexuellen Freizügigkeit hervor. Gegen den am 31.01.1964 in den bundesdeutschen Kinos angelaufenen Film werden sofort zehn Strafanzeigen wegen unzüchtiger Darstellung gestellt. Eine Oberkommission der Katholischen Filmkomission bestätigt aber die Bewertung der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) in Wiesbaden mit der Einstufungsnote 2 EE (“für reife Erwachsene mit erheblichen Einwänden”). In der Zeitschrift “Christ und Welt” heißt es aber dennoch: “Wir reißen … mit satanischer Pedanterie sogenannte Tabus nieder, nicht ahnend, dass einige von ihnen das Letzte sind, was der Mensch noch hat, um Mensch unter Menschen zu sein. (...) Es handelt sich in der Tat um Mord. Wer dem Menschen das eben fortnimmt, woraus er allenfalls noch lebt, mordet ihn.” (28.2.1964)
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1961
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Louis Buñuel: Viridiana
Der Film wird in Spanien und Italien verboten und vom Vatikan verurteilt.
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1954/
1955
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Nikos Kazantzakis
In Griechenland wird im Jahr 1955 der Autor Nikos Kazantzakis für seinen Roman "Die letzte Versuchung Christi" exkommuniziert darf nicht in geweihter Erde begraben werden. Der Papst setzt bereits 1954 "Die letzte Versuchung Christi" auf den Index der verbotenen Bücher.
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1946
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Wilhelm Schmid: Der Heliand
Das Abendmahlsbild “Der Heliand” des Schweizer Künstlers Wilhelm Schmid wird nach kurzer Präsentation in Genf auf Betreiben der Schweizer Regierung wegen Gotteslästerung abgenommen und eingelagert.
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1931-
1928
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George Grosz: Maul halten und weiterdienen
Der berühmte Prozess gilt drei Graphiken von George Grosz. Eine davon zeigt Christus am Kreuz mit Gasmaske und Soldatenstiefeln, der Bildtext lautet “Maul halten und weiter dienen”. Das Verfahren dauert drei Jahre, Grosz braucht fünf Instanzen, um an einen Freispruch zu kommen. Die Berufung durch die Staatsanwaltschaft führt 1931 noch zur Anordnung des Reichsgerichts, die Zeichnungen und die Druckstöcke seien wegen möglicher Missdeutung unbrauchbar zu machen.
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1928
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Josephine Baker in Wien
Josephine Baker ist zu jener Zeit ein Skandal. Sie trägt nichts weiter am Leib als einen goldenen Bananenschurz und Federbausch - und wird als schwarze Venus gefeiert. Allerdings hält die Kirche während ihres Gastspiels 1928 in Wien Sondergottesdienste ab - "als Buße für schwere Verstöße gegen die Moral".
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1926
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Max Ernst: Die Jungfrau züchtigt das Christuskind vor Zeugen
Als Max Ernst das Bild in einer Ausstellung zeigt, wird auf Intervention religiöser Kreise die Ausstellung geschlossen. Max Ernst selbst erzählt später, der Kölner Erzbischof habe ihn wegen dieses Bildes 1926 exkommuniziert.
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Tolstoi
Der russische Schriftsteller Graf Lew Nikolajewitsch Tolstoj (1828 - 1910) wird 1901 wegen seines Romans "Auferstehung" von der Heiligen Synode der russisch-orthodoxen Kirche exkommuniziert.
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1895
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Oskar Panizza: Das Liebeskonzil
Oskar Panizza, ein Schriftsteller der Münchener Boheme, wird für sein Drama “Das Liebeskonzil” wegen Pornographie und Gotteslästerung angeklagt und zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Die Verfilmung des Stückes durch Werner Schroeter 1982 wird in Tirol verboten, was der Europäische Menschengerichtshof 1994 bestätigt.
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1864
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Wilhelm Busch
1864 fertigt Busch das Werk „Der Heilige Antonius von Padua“ an, das wegen eines Verbotes erst 6 Jahre später erscheint. Nicht nur in diesem Werk, sondern auch anderswo spießt Wilhelm Busch klerikale Bigotterie und amtstheologische Verlogenheit auf.
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