Ästhetische Andacht |
Das Kino ein Ort der Offenbarung?Überlegungen zur religiösen Dimension von KinoerfahrungenJörg Herrmann 1. KinoerfahrungenIn dem Roman „Salvatore“ (2008) des Autors Arnold Stadler[1] besucht ein Mann namens Salvatore eine Vorführung des Schwarzweißfilms „Das erste Evangelium - Matthäus“ von Pier Paolo Pasolini. „Salvatore“, so schreibt Stadler, „hatte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts Theologie studiert. Was unweigerlich zum Ende des Glaubens geführt hatte. Allein die Sehnsucht blieb, wie Du und ich. Doch mit seiner Sehnsucht konnte Salvatore in der Kirche, in einem Unternehmen, das sein Heil bei Unternehmensberatern suchte, nichts werden.“[2] Salvatore, der von der Kirche und der Theologie enttäuschte Theologiestudent, sieht den Pasolini-Film von 1964. Seine Dialoge folgen dem Originaltext des Matthäusevangeliums. Salvatore sieht den Film am Himmelfahrtstag in einem katholischen Gemeindesaal. Stadler schreibt: „Mit dem Versprechen ‚Ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende der Welt’ im Ohr, das ihn für diesen Augenblick glücklich machte, verließ Salvatore den Gemeindesaal. Als er herauskam, war er ein anderer. Und sangen die Amseln nicht immer noch so, als wäre nichts gewesen und er wäre nicht ein anderer?“[3] Der Film hat Salvatore verwandelt, hat ihm die Augen geöffnet und ihm den verloren geglaubten Glauben zurückgegeben. Offenbarung durch das Kino. Geht das nur in der Fiktion eines Romans oder auch im wirklichen Leben? „Von einem unerwarteten Glücksgefühl überwältigt verlasse ich das Kino und laufe desorientiert und zugleich wie befreit durch das nächtliche Soho. Das also meinen die Griechen, wenn sie von Katharsis sprechen. Die Wirklichkeit sieht plötzlich anders aus, klarer, vielschichtiger, lebendiger“, schreibt Herbert Grieshop in der sonntäglichen Kolumne des Berliner „Tagesspiegel“ unter der Überschrift „Wo ist Gott?“ über seine Kino-Erfahrung mit Thomas Vinterbergs Dogma-Film „Das Fest“ (1998).[4] Er fährt fort: „Und wo ist Gott? Oft gerade da, wo man ihn nicht sucht. Manchmal sogar im Kino. Dann wenn es einem Film gelingt, uns zu entlassen mit einer neuen Begeisterung für die Welt. Wenn man aus der Dunkelheit ins Freie tritt mit dem Gefühl, sich wieder in das Leben mit all seinen Konflikten und Spannungen verliebt zu haben.“ Am Vormittag war der Autor der Kolumne in einem Gottesdienst gewesen. Eine „Enttäuschung“, wie er schreibt. Er steht mit seiner Erfahrung nicht allein. Auch der prominente amerikanische Schriftsteller John Updike konnte dem Kino mehr abgewinnen als der Kirche. Er bekannte in einem Interview: „Jedenfalls hat das Kino mehr für mein spirituelles Leben getan als die Kirche. Meine Vorstellungen von Ruhm, Erfolg und Schönheit stammen alle von der Leinwand. Während sich die christliche Religion überall auf dem Rückzug befindet und immer mehr an Einfluss einbüßt, füllt der Film dieses Vakuum und versorgt uns mit Mythen und handlungssteuernden Bildern. Film war für mich während einer bestimmten Phase meines Lebens eine Ersatzreligion.”[5] Das Kino kann offenbar tatsächlich zu einem Ort religiöser Erfahrung werden. Darauf weisen die Äußerungen von Grieshop und Updike hin. In den letzten Jahren ist diese religiöse Dimension des Kinos auch von der theologischen Medienforschung verstärkt thematisiert worden. Eine Reihe von Arbeiten zur Religionshermeneutik des Kinofilms liegt mittlerweile vor.[6] Diese Studien untersuchen die expliziten Bezugnahmen des Kinofilms auf religiöse Traditionen ebenso wie seine impliziten, erst hermeneutisch zu erschließenden religiösen Dimensionen. Dabei geht es allerdings in der Regel um den Film als Medientext, um Werkhermeneutik. Untersuchungen, die die Rezipientenperspektive erforschen, die also nach der religiösen Dimension von Kinoerfahrungen fragen, sind immer noch Mangelware.[7] Daneben und darüber hinaus gibt es jedoch eine ganze Reihe prominenter Zeugnisse, die mithelfen, die Verwandtschaften von religiösen Offenbarungserlebnissen und Filmerlebnissen ins Auge zu fassen. So finden sich zum Beispiel weitere Indizien für diese Verwandtschaft in dem autobiographischen Essay „Kino” des Journalisten Willi Winkler.[8] Winkler ist ein passionierter Cineast, der am liebsten allein ins Kino geht. Um zu beschreiben, was er dabei erlebt, bedient er sich immer wieder religiöser Sprache. Ein paar Kostproben: „Ins Kino gehst du nur allein. Natürlich siehst du einen Film nur selten für dich; richtig im Kino bist du aber bloß als einsamer Massenmensch. Der Film gehört dir nur, wenn du nachher nicht drüber reden musst. (...) Das Mysterium währet leider nicht ewiglich, aber über die Strasse kannst du es vielleicht balancieren, in die U-Bahn, mitten hinein unter Menschen, die doch rein gar nichts wissen von der eben stattgehabten Verwandlung, die nicht im Entferntesten ahnen, dass du, wie wir Esoteriker sagen, eine höhere Seinsebene erreicht hast. Die gibt es nämlich nur im Kino. (...) Du kannst es nicht teilen. Die unio mystica kann sich nur zwischen dir und der Leinwand ereignen.”[9] Für Winkler ist das Kino mystische Offenbarung. Sie teilt die Unsagbarkeit des Mystischen. Im Zusammenhang seiner Kinoerfahrung mit dem Film „Wie ein wilder Stier”, der das Leben des Boxers Jake La Motta zum Thema hat, schreibt Winkler, auf das Bibelzitat anspielend, mit dem der Abspann endet: „Das ist der eine Satz, der die Kino-Erfahrung beschreibt, meine jedenfalls: Im Kino und nur im Kino gehen mir die Augen auf.”[10] Der Satz stammt aus Joh 9,25 und lautet: „Das eine weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehe.” Den Skeptikern hält Winkler entgegen: „Kino: das ist doch eine Traumwelt! sagen die Schlaumeier, aber wem hätten sie damit geholfen? Wer aber ans Kino glaubt, wird selig. Kurz.“[11] Filme, so betont Winkler an andere Stelle, dabei auf eigene oder bezeugte Erfahrungen zurückgreifend, Filme könnten sogar Leben retten oder jedenfalls Kraft fürs Überleben geben. 2. Gemeinsamkeiten zwischen Film und Religion, Kino und KircheWinklers Kinoautobiographie ist ein beredetes Beispiel für die Verwandtschaft von Film und Religion, ein Indiz aus Rezipientenperspektive für die These, dass das Kino in unserer gegenwartskulturellen Lage Funktionen der Sinnvermittlung von der traditionellen Religionskultur übernommen hat. Dass eine Nähe zwischen Kino und Kirche, zwischen Film und Religion besteht, lassen im Übrigen schon manche Kinobauten ahnen. Die Rede vom Kinotempel hat architektonischen Anhalt. Besonders einige der frühen amerikanischen Kinos erinnern an Kirchenbauten und wurden auch bewusst in Ahnlehnung an kirchliche Vorbilder gestaltet. Einen weiteren Hinweis auf die Verwandtschaft der beiden Kulturorte und ihrer Praktiken liefert ein vergleichender Blick auf die Umstände von Kinobesuch und Kirchgang. In beiden Fällen geht es um Distanznahme vom Alltag, um Unterbrechung unbewusster Routinen. Man verlässt das Haus und begibt sich in einen länglichen Raum, an dessen Stirnseite auf Leinwand oder Kanzel Narrationen und Deutungen dargeboten werden. Mit 24 Bildern in der Sekunde präsentierte Lebensdeutungen im Kino, mündlich vorgetragene in der Kirche. An beiden Orten ist die Darbietung rituell gerahmt: in der Kirche mit Lied und Liturgie; im Kino mittels Vorhang und der obligaten Kino-Werbung. In diesen immer gleichen Ablauf sind die Interpretationen des Lebens durch Film oder Predigt eingebettet. Dieser erste Blick auf Kinoerfahrungen und Kinopraktiken verweist auf eine ganze Reihe von Gemeinsamkeiten zwischen Kino und Kirche, Film und Religion. Dabei lassen sich vor allem vier Ebenen unterscheiden: 1. die Ebene der Verarbeitungen explizit religiöser Traditionen und Motive in Kinospielfilmen wie sie sich in Filmen von Ingmar Bergman, Andrei Tarkowskji, Pier Paolo Pasolini oder auch Mel Gibson finden. 2. die Ebene der Strukturen und Formen, hier insbesondere die in Kirche und Kino zentrale Form der Erzählung. 3. die Ebene der funktionalen Äquivalenz im Blick auf Sinnvermittlung und die Auseinandersetzung mit existenziellen Lebensfragen. 4. die Ebene der kulturellen Praktiken und Erfahrungen, der Parallelen also zwischen Gottesdienst- und Kinobesuch, zwischen Filmerfahrung und religiöser Erfahrung, zwischen Filmerlebnis und religiöser Offenbarung. Diese zuletzt genannte Parallele soll im Weiteren im Mittelpunkt stehen: die Gemeinsamkeiten von Filmerlebnis und Offenbarungserlebnis. In dieser Hinsicht nach Gemeinsamkeiten zu fragen, liegt darum nahe, weil Offenbarungserlebnisse oftmals eine starke visuelle Komponente haben. Nicht selten ist das Medium religiöser Offenbarungen der Traum oder die Vision. 3. Differenzen zwischen Film und ReligionZuvor sei aber doch noch darauf hingewiesen, dass bei aller Gemeinsamkeit von Film und Religion, Kirche und Kino - die Differenzen zugleich unübersehbar sind. Die augenfälligsten seien summarisch benannt: Das Kino ist ein Bildermedium, Religion und Kirche privilegieren das Wort. Die Lebensdeutung im Kontext eines Gottesdienstes vollzieht sich als eine Kommunikation unter Anwesenden, die Lebensdeutungen des Kinos werden mit Hilfe technischer Apparaturen und Zeichenträger zur Aufführung gebracht. Dabei stehen zunächst andere als religiöse Interessen im Vordergrund: Das Kino will vor allem unterhalten, es will große Gefühle und eindrückliche Bilder zeigen, seinen Zuschauern ein spannendes und manchmal auch intellektuell und ästhetisch-religiös anspruchsvolles Erlebnis vermitteln, das zugleich die Kinokassen füllen soll. Der Kinofilm changiert zwischen Kunstform und Warencharakter. Religion hingegen hat ideelle Hauptziele, keine materiellen. Eine auf Lebenspraxis zielende Auseinandersetzung mit Inhalten steht im Vordergrund. Dabei geht es im Religiösen in der Regel recht ernst zu. Das Kino ist demgegenüber ein verspielter Luftikus. Es bietet Lichtspieltheater mit Bedeutungen, mit dem Schock wie mit dem Komischen oder auch mit der Kombination von beidem (wie zum Beispiel in der schwarzen Komödie „Pulp Fiction“ von Quentin Tarantino). Es kann - wie wir wissen - auch ernst sein und sich mit dem Ernst des Lebens befassen. Doch geschieht auch dies unter der großen Überschrift der Unterhaltung. Darum zielt das Kino im Unterschied zur Christentumspraxis auch nicht auf soziale Verbindlichkeiten (Gemeindebildung) und ethische Verpflichtungen. Nach zwei Stunden ist der Zuschauer aus dem Dunkel des Kinosaals entlassen. Wer früher gehen will, muss keine argwöhnischen Blicke fürchten, allenfalls den Unmut der sich gestört fühlenden Mitbesucher in der eigenen Sitzreihe. Fangemeinden kann das Kino gleichwohl hervorbringen. Auch handlungsorientierend kann es ohne Zweifel wirken. Aber die Gewichte sind anders verteilt als im explizit Religiösen. Neben einem breiten Überschneidungsfeld zwischen der Christentumspraxis und der Kinopraxis, einem Überschneidungsfeld, in dem Kinopraxis als Religionspraxis verstanden werden kann, lassen sich mithin deutliche Differenzen wahrnehmen. 4. OffenbarungWenn wir im Folgenden noch einmal genauer auf die Parallelen zwischen Filmerleben und Offenbarungserlebnis eingehen wollen, wenn wir also fragen, ob das Kino in einer der Religion vergleichbaren Weise zu einem Ort der Offenbarung werden kann, müssen wir den Begriff der Offenbarung noch etwas genauer betrachten. Hilfreich ist hier zunächst ein Blick in die Bibel. Dort findet sich das Wort „Offenbarung“ als Übersetzung des griechischen Ausdrucks apokalypsis („Enthüllung, Offenbarung“), der sich wiederum von dem griechischen Verb apokalyptein („enthüllen, entblößen, offenbaren, kundtun“) herleitet. Offenbarungen sind mithin Enthüllungen, die geschaut oder gehört werden. In der Regel sind es einschneidende Erlebnisse, die nicht gesucht werden, sondern die dem Offenbarungsempfänger unerwartet widerfahren, ihn ergreifen, erschüttern und verändern. Der Wahrheitswert des Offenbarten steht dabei außer Frage. Denn die Wahrheit des Geschauten oder Gehörten liegt auf der Hand, sie ist evident. Langwieriges Argumentieren ist nicht nötig. In einer Offenbarungserfahrung wird mir etwas mit einem Schlag erschlossen. Der Theologe Eilert Herms spricht darum im Blick auf die Offenbarungserfahrung von einem Erschließungsgeschehen.[12] Mir zeigt sich etwas Neues, die Welt sieht danach anders aus. Wichtig ist dabei, dass der Offenbarungsempfänger passiv ist, er oder sie handelt nicht, sondern ihm oder ihr widerfährt etwas, ihm oder ihr wird etwas erschlossen. So geht es zum Beispiel Jakob (Gen 28) auf der Flucht vor der Rache seines Bruders Esau, den er um das Erstgeburtsrecht betrogen hatte. Am Abend sucht er sich einen Schlafplatz. Nachts hat er seinen eindrücklichen Traum. Eine Leiter ragt bis in den Himmel, Engel steigen daran auf und nieder. Und oben steht Gott selbst und spricht zu Jakob. Er verspricht ihm Land, Nachkommenschaft „wie Staub auf Erden“, Segen und Schutz.„Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte“, heißt es dann weiter, „sprach er: Fürwahr, der Herr ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!“ Jakob ist überrascht, erschrocken. Damit hatte er nicht gerechnet. Ein müder Flüchtling legt sich irgendwo am Wegesrand zum Schlafen, ahnt nichts, denkt nichts, ist einfach nur müde, schläft, träumt. Und dann begegnet ihm Gott. Dort, wo er es nicht erwartet, zu einem Zeitpunkt, an dem er es nicht erwartet. Ähnlich ergeht es Mose (Ex 3). Er hütet die Schafe, als eine Stimme aus einem brennenden Dornbusch zu ihm spricht und ihn damit beauftragt, das Volk Israel aus Ägypten zu führen. Auch für Luther stellt sich die reformatorische Einsicht in die Rechtfertigung allein aus Glauben durch „Gottes Erbarmen“ ein. Er fühlt sich danach, so schreibt er im Rückblick, wie „von neuem geboren“.[13] Die Beispiele illustrieren noch einmal die schon genannten charakteristischen Merkmale von Offenbarungserlebnissen: Widerfahrnischarakter, Erschließungscharakter, Evidenzcharakter, Verwandlungscharakter.[14] Sie zeigen weiterhin, dass jedes Erschließungsgeschehen einen spezifischen Inhalt hat: eine Verheißung, eine Berufung, eine Einsicht in eine Glaubenswahrheit. Das Erschließungsgeschehen zeigt etwas, eine Botschaft wird, nicht selten im Traum, kommuniziert, eine Deutung artikuliert. Und darin offenbart sich ein Aspekt des Urhebers der Offenbarung, eine Dimension des Göttlichen. 5. Kino und OffenbarungWenn wir nun - ausgehend von dieser Näherbestimmung des Offenbarungsbegriffes in die Welt des Kinos zurückkehren und nach Parallelen und Gemeinsamkeiten von Filmerlebnissen und Offenbarungserfahrungen fragen, drängt sich an erster Stelle unwillkürlich eine Parallele auf: der Widerfahrnischarakter. Die Passivität des Rezipienten. Sicher, das Kino kommt nicht von selbst in den Kopf, wir müssen hingehen, aber das, was geschieht, nachdem der Vorhang aufgegangen ist, das Licht erlischt und, aus dem Dunkel heraus, die Filmbilder auf der Leinwand erscheinen, haben wir nicht mehr in der Hand. Wir sind dem Film ausgesetzt. Wir sehen einen Film, den wir nicht gemacht haben, den wir erst kennenlernen und der uns beständig Neues zeigt und zumutet. Wir könnten darum auch sagen: Ein Film widerfährt uns. Das unterscheidet den Film vom Buch. Der Romanleser muss sich seine Bilder im Kopf selbst erschaffen, der Filmzuschauer bekommt sie präsentiert. Darin liegt ein Alteritätsmoment, das mimetische oder erschütternde Wirkungen haben kann, Wirkungen, die einer Gewalterfahrung nahe kommen können. So kann ein Film als Fortsetzung der in ihm gezeigten Gewalt mit anderen Mitteln erfahren werden. Das zeigen u.a. Interviews, die ich im Rahmen einer Studie vor einigen Jahren mit jungen Erwachsenen über ihre Medienerfahrungen geführt habe.[15] Besonders eindrücklich sind Henriks Erfahrungen mit dem Film „Geboren am 4. Juli“.[16] Es handelt sich dabei um einen Film über den Vietnamkrieg, der so schockierend und eindringlich die Kriegsfolgen vor Augen führt, dass eine Freundin, die Henrik in eine Vorführung des Films begleitete, einen Krampfanfall im Kino bekam, dass Zuschauer aus dem Kino rannten und sich übergeben mussten, dass ein Freund auf der Toilette zusammenbrach. Henrik selbst hatte nach dem Film das Bedürfnis, über das Gesehene zu sprechen, stieß damit jedoch auf keine Resonanz bei seinen Begleitern, die froh waren, „dass sie den Film überstanden hatten“. Dass ein Film so starke Wirkungen entfaltet, liegt natürlich nicht allein an seinem präsentativen Charakter. Es ist die Fähigkeit des Films, den Fluss des Lebens umfassend nachzubilden und eine ganze Welt in ihrer konkreten Gegenständlichkeit synästhetisch in Erscheinung treten zu lassen, die die Rezipienten mit großer Intensität in die Wahrnehmung der filmisch konstruierten Welt zu versetzen vermag. So sagt Henrik über seine Erfahrung mit dem Film „Billy Elliot“: „Also, man hat vergessen, dass es eine Fiktion ist. Man hat sich wirklich da hineinbegeben, als wenn man teilhaben würde an seinem Leben.“[17] Dieses intensive Eintauchen in eine andere Welt wird vom Kinobesucher im Übrigen auch erwartet. Der Filmwirkungsforscher Dirk Blothner fasst treffend zusammen: „Vom Kino erwarten die Menschen ein außergewöhnliches Erlebnis. Sie wollen frische Bilder sehen und sie wollen intensive Erfahrungen machen. Die einen erwarten Spannung und Thrill, die anderen eine vertiefte Einsicht in die Grundprobleme des Lebens.“[18] Im Rahmen seiner psychologisch orientierten Wirkungsforschung hat Blothner einen wachsenden „Hunger nach Inhalten“ beobachtet.[19] Er deutet dieses Phänomen als Ausdruck eines wachsenden Orientierungsbedürfnisses. Dieser Hunger nach Sinn Blothner spricht u. a. von „Sinnvakuum“ und „Sinninflation“ - findet Nahrung in der Medienkultur: „Mit Inhalten versorgen sich die Menschen heute über das Fernsehen und das Kino. Besonders Kinofilme eröffnen in sich geordnete und geschlossene Welten, die unaufdringlich Antworten geben auf die großen Fragen des Lebens.“[20] Filme geben diese Antworten dabei nicht nur auf der kognitiven Ebene, sie geben sie vielmehr in einer dramatischen Form. Sie bieten dem Zuschauer für die Dauer eines Films das an seine Erfahrungen anknüpfende und sie steigernde Erlebnis einer Verwandlung an. Diese Verwandlung kann mehr oder weniger nachhaltig sein. Jede und jeder wird das kennen. Man sieht einen Film und hat ihn morgen schon fast wieder vergessen, dann sieht man einen anderen Film und vergisst ihn sein Leben nicht mehr. Ich selbst könnte einige Filme nennen. Ich will heute einen erwähnen, an den mich die Erfahrung meines Interviewpartners Henrik mit dem Film „Geboren am 4. Juli“ erinnert hat. Es ist ein Film des russischen Regisseurs Elem Klimov aus dem Jahr 1985. Er trägt den Titel „Komm und sieh!“, eine DVD wird auch unter dem Titel „Geh und sieh!“ vermarktet. Man kann den Titel als Anspielung auf die Offenbarung des Johannes interpretieren. Klimovs Film ist eine negative Apokalypse. Er enthüllt das Grauen des Vernichtungskrieges der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges in Russland. Ich habe den Film Ende der 80er Jahre in einem Berliner Kino gesehen. Im Mittelpunkt steht der 14-jährige Florja, der ein Gewehr findet und sich den russischen Partisanen anschließt. Was als Abenteuer beginnt, wird zum Martyrium. Florja überlebt einen Bombenangriff, entdeckt, dass seine Familie ermordet wurde, und muss mit ansehen, wie die Bewohner eines ganzen Dorfes in einer hölzernen Kirche zusammengetrieben und bei lebendigem Leibe darin verbrannt werden. Am Ende des Films ist Fljora ein anderer Mensch, er hat mehr gesehen, als ein Mensch, eine Junge zumal, ertragen kann, sein Gesicht ist um Jahre gealtert. Ian Nathan nannte den Film im britischen Filmmagazin Empire einen „der kraftvollsten und verstörendsten Kriegsfilme, die je entstanden sind“. Diesem Urteil ist nur zuzustimmen. Ich kann für mich sagen, dass ich nach diesem Film ein anderes Bild von der Welt hatte, ein anderes Bild, von dem, wozu Menschen fähig sind, und vor allen Dingen ein Bild davon, was deutsche Soldaten der russischen Zivilbevölkerung angetan haben. Dieser Film ist ein Schrei der unschuldig Ermordeten nach Gerechtigkeit. Und eine Anklage Gottes. Die Jury der Evangelischen Filmarbeit schrieb im September 1987, kurz nachdem der Film in den deutschen Kinos gestartet war: „Die Bilder des Films, ihr Wucht, mit der sie den Betrachter überwältigen, wirken wie grelle Blitze und brennen sich ins Gedächtnis ein.“ Das Kinoerlebnis als Widerfahrnis bis hin zur Überwältigung kann aber auch das andere aufzeigen, kann die göttliche Kraft spürbar machen, die in allem Leben wirkt und es hervorbringt. Mein Interviewpartner Stefan berichtet von so einer Erfahrung mit dem Film „Der schmale Grat“, (Terrence Malick, USA 1998) ein Antikriegsfilm wie „Komm und sieh!“.[21] Er hat ihn einige Jahre vor unserem Interview im Jahr 2003 gesehen. Der Film erzählt, wie amerikanische Soldaten im Zweiten Weltkrieg versuchen, eine von Japanern besetzte Pazifikinsel zurückzuerobern. In das Naturparadies der Insel bricht der Krieg ein. Seine Absurdität bringt der Film dabei nicht zuletzt durch die bewusste Kontrastierung von leuchtender Naturschönheit und brutaler Kriegsgewalt zum Ausdruck. Es sind besonders die Naturaufnahmen, die Stefan beeindruckt haben, er berichtet: „Aber es war wirklich so, es war ganz langsam und gleichzeitig gab es so eine Ebene irgendwie der Denkpräsenz. Also eine Form von ganz greifbarer, fühlbarer Poesie der Wirklichkeit an der Schwelle zum Tod. Gewissermaßen dieser Blick, dieser Zeitlupenblick, von dem immer berichtet wird, dass sich also in dem Augenblick, in dem alles vorbei sein kann, alles noch mal ganz besonders beleuchtend färbt. Und diese Poesie hat mich so was von überwältigt.“[22] Wenig später fährt Stefan fort: „Aus meiner Perspektive war es sicherlich so, das, was dieser Film geschafft hat, war eine Form von sinnlicher Gewahrwerdung seiner selbst, aber auch der umgebenden organischen Natur, das herauszustellen und das also gewissermaßen slow- motion-mäßig langsam zu vergrößern. Also Zeitlupe auch so richtig als Lupe. Ich weiß nicht, ich kann das nicht nachvollziehen, das ist, glaube ich, auch eine poetische Verklärung. (...) Es war diese Extremsituation Krieg und gleichzeitig muss man das auch machen als Kunstmittel, und die Kunst erschließt gewissermaßen, den Alltagsschleier zerreißend, und dahinter war dann auch ein Leuchten. (...) Es war so dieses: all things shining. Also das war irgendwie eine Form poetischer Emanation, die so stark war in diesem Film.“[23] Stefan beschreibt seine Filmerfahrung mit Hilfe eines religiös-ästhetischen Vokabulars auf eine Art und Weise, in der ihre Intensität nachklingt. Er spricht von einem Zerreißen des Alltagsschleiers und einem dadurch sichtbar werdenden Leuchten, von einer „poetischen Emanation“ und von einer „poetischen Verklärung“, von „fühlbarer Poesie (...) an der Schwelle zum Tod“, die ihn „überwältigt“ habe, eine Erfahrung, die er mit manchen Kinofilmen und Kunstwerken gemacht habe und die mit einer gesteigerten Wahrnehmungsfähigkeit und Durchlässigkeit nach innen wie nach außen einhergehe, mit „sinnlicher Gewahrwerdung seiner selbst, aber auch der umgebenden organischen Natur“. Er lobt zugleich die Inszenierung und die schauspielerische Leistung und berichtet, dass er sich nach dem Kinobesuch „eine ganze Menge hinterher noch aufgeschrieben“ habe. Augenfällig ist das Ineinander von ästhetischen und religiösen Dimensionen in dieser Erfahrung, die sichtbar machende Funktion der Kunst, die einen Schleier zerreißt und eine Intensivierung der Wahrnehmung bewirkt, die die transzendente Tiefendimension der Wirklichkeit wahrnehmbar macht. Stefan erläutert: „Aber diese intensivierte Wahrnehmung schien mir doch etwas zu zeigen, was ich selber aus zeitintensivierter Wahrnehmung kenne und was mir durchaus irgendwie in gewisser Weise ein Blick auf ein Dahinter war. Also das war ein ganz metaphysischer Film.“[24] Stefan erläutert die in seinen Augen metaphysische Dimension des Films noch genauer: „Das würde ich, weil es ja ein Film war, Bilder, Töne und Bewegung, würde ich das als ein jenseits der Sprache befindliches Zeigen von Dingen, Verhältnissen und Seelenverhältnissen beschreiben (...). Ich kann das jetzt schlecht erklären (...). Das hatte was zu tun damit, wie der Wert irgendwie erst in der Abwesenheit wirklich gespürt wird oder dass Wert erst in Abwesenheit erscheint oder so. Diese Verkopplung von Kostbarkeit und Prekärem, die wurde dort stark, die ich auch selber so empfinde.“[25] Die Bedrohungserfahrung durch den Krieg steigere die Intensität der Werterfahrung, der Kontrast möglicher Vernichtung lässt die Bedeutsamkeit des Daseins zur Geltung kommen. Die von Stefan beschriebene Erfahrung mit dem Film „Der schmale Grat“ bietet eine Fülle von Anknüpfungspunkten für unser Thema. Zunächst fällt auf, dass Stefan eine Veränderung der Zeiterfahrung beschreibt. Die Rede von „Denkpräsenz“ und von einem „Zeitlupenblick“ macht deutlich, dass es sich um eine Art von sinnlicher Erfahrung handelt, die ganz auf den Augenblick konzentriert ist, auf das Hier und Jetzt des sinnlichen Ereignisses, das erfahren wird. Der Philosoph Dieter Mersch spricht im Blick auf diesen Gegenwartscharakter der ästhetischen Erfahrung und das in diesem sinnlichen Ereignis Sichzeigende auch von einer „nichttheologischen Transzendenz“.[26] Es ist von dieser immanenten Transzendenzerfahrung im Modus des Ästhetischen nur ein kleiner Schritt zur religiösen Interpretation dieser Erfahrung. Dieser Schritt deutet sich in Stefans religiös konnotierten Beschreibungen seiner Erfahrungen mit „Der schmale Grat“ schon an, wenn er von einem „Dahinter“ spricht und von einer „ganz metaphysischen Erfahrung“. Wenn wir also vor dem Hintergrund der bisher genannten Beispiele sagen: Im Kino kann man Offenbarungserfahrungen machen, dann drängt sich unwillkürlich die Frage auf: Was offenbart sich uns im Kino, was uns in der Kirche verschlossen bleibt? Was sehen wir im Kino Neues, Anderes, wenn der Vorhang aufgeht? Oder jedenfalls: Was kommt im Kino mehr oder besser oder auch wieder neu zur Geltung? Ein wichtiger Aspekt ist die Erfahrung der Schönheit. Das ist ein zentrales Thema, das die Religion des Kinos insbesondere gegenüber protestantischen Abstraktionstendenzen mit sinnlichem Nachdruck vergegenwärtigt. Im Blick auf die christliche Tradition insgesamt könnte man auch sagen: Das Kino bringt die Schönheit als vergessenes religiöses Thema wieder in Erinnerung. Denn die Verbindung von Religion und Schönheit ist dem Christentum nicht unbekannt. Sie ist seinen mystischen Traditionen durchaus geläufig. Ein Film, in dem es um Schönheit geht und der auch Bezüge zum Mystischen aufweist, ist „American Beauty” von Sam Mendes (1999). Ich habe dieses Beispiel schon oft verwendet, sicher auch, als ich vor Jahren schon einmal hier bei Ihnen war und mehr aus werkhermeneutischer Perspektive über das Thema Religion und Film gesprochen haben. Es ist aber auch im Zusammenhang der heutigen Themenstellung so treffend, dass ich mir erlaube, es noch einmal und dabei mit etwas anderen Akzenten in der Deutung zu verwenden. Der mit fünf Oscars ausgezeichnete Film erzählt von Lester Burnham und seinem Leben mit Frau und Tochter in einer aufgeräumten amerikanischen Kleinstadt. „American Beauty” wurde 1999 in den USA gestartet. Sam Mendes, der Regisseur des Films, war zu diesem Zeitpunkt 34 Jahre alt. Zu seiner Intention mit dem Film sagte er der französischen Zeitung „Le Figaro”: „Als ich American Beauty gedreht habe, wollte ich, dass das Betrachten des Films für jeden Zuschauer zu einem sehr intimen Erlebnis werden kann. Ich hoffe, dass der Film ein universelles Werk ist, welches dazu beiträgt, das Leben ein wenig besser zu verstehen.” Lester Burnhams Leben ist in Konventionen erstarrt. Aber damit will er sich nicht abfinden. Er stellt fest: „Ich habe etwas verloren, aber es ist nie zu spät, es sich zurückzuholen.“ Im Folgenden sehen wir, wie Lester Burnham sich sein verloren gegangenes Leben wieder anzueignen beginnt. Ausgelöst wird seine Wandlung dadurch, dass er sich in Angela, die hübsche Freundin seiner Tochter Jane, verliebt. Es ist, als ob er aus einer jahrelangen Anästhesie erwacht. Er beginnt zu laufen, wieder Musik zu hören, sich an sich selbst zu erinnern. Lester durchläuft ein Ritual der Reinigung. Am Ende entdeckt er einen anderen Blick auf das Leben. Dabei hilft ihm der Nachbarsjunge Ricky. Der hat immer eine digitale Kamera bei sich, um die Schönheit des Lebens und der Welt festzuhalten. Jane, Lesters Tochter, in die er sich verliebt, erzählt er vom Anblick einer toten Obdachlosen. Es sei gewesen, „als ob Gott dich direkt ansieht”. Was man da sehe, will Jane wissen. „Schönheit”, antwortet Ricky. Ein anderes Mal zeigt er Jane wie er sagt „das Schönste, was ich je gefilmt habe”. Es ist eine im Wind tanzende Plastiktüte. Die Betrachtung der tanzenden Tüte hat, so wird in der Szene deutlich, Ricky noch weit mehr als ein Erleben von Schönheit vermittelt. Daneben und darüber hat der versunkene Anblick der Tüte ihm die Erfahrung einer tragenden Lebenskraft eröffnet. Ausgehend von der Näherbestimmung von Offenbarung als eines Erschließungsgeschehens können wir interpretieren: der Anblick der tanzenden Tüte erschließt Ricky eine Erfahrung von Schönheit, von göttlicher Lebenskraft und von Befreiung von Angst. Dies alles widerfährt ihm unerwartet und verändert seinen Blick auf das Leben. Doch der Film geht noch weiter, dabei bleibt es nicht. Ricky wird zum Missionar, ohne Absicht und allein durch sein Lebenszeugnis. Denn seine Erfahrung macht Schule und hilft Lester, ebenfalls zu einem neuen Verhältnis zum Leben und seiner Schönheit zu finden. Aber nicht alle Figuren dieses Films werden auf diese konstruktive Weise angesteckt. Im Kopf von Rickys homophobem Vater läuft ein Gegenprogramm. Er kann nicht ertragen, dass sein Sohn Lester Burnham in homosexueller Neigung zugetan scheint - eine von subjektiven Ängsten hervorgebrachte Projektion. Sie reicht jedoch aus, um Frank Fitts zum Todesschützen zu machen. Er jagd Lester von hinten eine Kugel in den Kopf, in einem Moment, als Lester ein Foto seiner Familie betrachtet: dankbar, versonnen und glücklich, in einem Augenblick des Sehens von Schönheit. Im Blick auf unser Thema können wir feststellen: „American Beauty“ lässt sich als ein Film interpretieren, in dem Figuren Offenbarungserlebnisse religiösen Inhalts haben. Interessant ist nun, dass auch Zuschauer dieses Films solche Erfahrungen machen. Ein Leser meiner Interpretation des Films „American Beauty“ schrieb mir: „Wer war dieser unbekannte Sam Mendes, dass er es vermochte, mich mit so starken religiösen Empfindungen zu überwältigen? Ich fühlte mich erleuchtet, als ich nach ‚American Beauty’ den Kinosaal verließ. Ich stand später mit meiner ‚American Beauty’-Erkenntnis übrigens ziemlich alleine da. Die kinobegeisterten Mitschüler waren überzeugt, nichts weiter als eine ganz gut gelungene Satire gesehen zu haben.“[27] Es ist mit der Religion des Kinos wie mit der Kunst: Sie entsteht im Auge des Betrachters. Der Hauptzweck des Kinos ist sicher nicht die religiöse Erfahrung. Aber das Kino kann zu einem Ort religiöser Erleuchtung werden. Es kann uns erschüttern, verändern und mit neuem Mut und geschärften Sinnen in die Welt entlassen. Das Kino hat eine religiöse Dimension. Manche werden vielleicht einwenden, das Kino sei doch eine Konserve, ein toter Filmstreifen, der nur abgespielt wird, was kann sich dadurch schon Göttliches mitteilen? Dieser Einwand müsste dann aber ebenso auch auf Erfahrungen wie auf Luthers reformatorische Wiederentdeckung der Rechtfertigung allein aus Glauben und auf die Bekehrung des Augustinus angewendet werden. Denn in beiden Fällen waren die Offenbarungserfahrungen durch Bibellektüren vermittelt, durch das Medium der Schrift, durch die Rezeption toter Buchstaben. Es ist also etwas hinzuzudenken: der Geist, der lebendig macht. In theologischer Perspektive ist die Dimension des heiligen Geistes in die Beschreibung von medienvermittelten religiösen Erfahrungen aufzunehmen. Was Paulus (2. Kor 3,6) über den Buchstaben sagte, gilt auch für das Filmbild und letztlich für alle Formen kultureller Symbolisierungen: „Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“ Anmerkungen[1] Arnold Stadler, Salvatore, Frankfurt/M. 2008. [2] Ders., a.a.O., 22. [3] Ders., a.a.O., 84. [4] Herbert Grieshop, Wo ist Gott? In: Der Tagesspiegel, 19.1.2002. [5] John Updike, „Amerika hat sein Versprechen gehalten.“ Star-Autor John Updike über Kirche, Kino und das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in: Focus, 31/1998, 96-98, 98. [6] Nadine Christina Böhm, Sakrales Sehen. Strategien der Sakralisierung im Kino der Jahrtausendwende, Bielefeld 2009; Thomas Bohrmann u.a., Handbuch Theologie und populärer Film Bd.1 und 2, Paderborn 2007 und 2009; Matthias Fritsch, Martin Lindwedel, Thomas Schärtl, Wo nie zuvor ein Mensch gewesen ist, Science-Fiction-Filme. Angewandte Philosophie und Theologie, Regensburg 2003; David L. Smith, „Beautiful Necessities“: American Beauty and the Idea of Freedom, in: Journal of Religion and Film, Vol. 6, No. 2, October 2002, www.unomaha.edu/~wwwjrf/am.beauty.htm (29.12.2002); Jörg Herrmann, Sinnmaschine; Ingo Reuter, Matrix oder über den Sinn einer an sich bedeutungslosen Frage, in: Praktische Theologie 35, Heft 4, 2000, 263-274; Inge Kirsner, Michael Wermke (Hg.), Religion im Kino. Religionspädagogisches Arbeiten mit Filmen, Göttingen 2000; Albert J. Bergesen, Andrew M. Greeley, God in the Movies, New Brunswick/London 2000; Ammon, Martin, Gottwald, Eckart (Hg.), Kino und Kirche im Dialog, Göttingen 1996; Hasenberg, Peter u. a. (Hg.), Spuren des Religiösen im Film. Meilensteine aus 100 Jahren Filmgeschichte, Mainz/Köln 1995. [7] Vgl. u.a. Jörg Herrmann, Medienerfahrung und Religion. Eine empirisch-qualitative Studie zur Medienreligion, Göttingen 2007. [8] Willi Winkler, Kino. Kleine Philosophie der Passionen, München 2002. [9] Ders., a.a.O., 52f. [10] Ders., a.a.O., 88. [11] Ders., a.a.O., 33. [12] Eilert Herms, Offenbarung und Glaube. Zur Bildung des christlichen Lebens, Tübingen 1992, 171ff. [13] Martin Luther in der Vorrede zur Weimarer Gesamtausgabe zit. n. Heiko A. Obermann, Luther. Mensch zwischen Gott und Teufel, Berlin 1982, 174. [14] Vgl. zu dieser Merkmalskonstellation auch: Eilert Herms, a.a.O., 168-220. [15] Vgl. Jörg Herrmann, Medienerfahrung und Religion. Eine empirisch-qualitative Studie zur Medienreligion, Göttingen 2007. [16] Ders., a.a.O., 278f. [17] Ders., a.a.O., 276. [18] Dirk Blothner, Filminhalte und Zielgruppen. Wirkungspsychologische Untersuchung zur Zielgruppenbestimmung von Kinofilmen der Jahre 1998 und 1999 au fder Basis des GfK-Panels, Berlin 2000, 11. [19] Ders., Erlebniswelt Kino. Über die unbewusste Wirkung des Films, Bergisch-Gladbach 1999, 9. [20] Ders., a.a.O., 247, 264, 10. [21] Vgl. ders., a.a.O., 198ff. [22] Zit. n. ders., a.a.O., 199. [23] Ebd. [24] Zit. n. ders., a.a.O., 200. [25] Ebd. [26] Dieter Mersch, Was sich zeigt. Materialität, Präsenz, Ereignis, München 2002, 37. [27] Die Leserzuschrift reagierte auf einen Artikel in der NZZ: Verf., Ekstasen des Sehens. Das Kino als Ort religiöser Erfahrung, in: NZZ, 3.1.2004, 59; Interpretationen des Films hatte ich zuvor schon geäußert in: Verf., Die Liebe ist stark wie der Tod. Religiöse Motive im zeitgenössischen Film, in: zeitzeichen, 5/2001, 48-50; Verf., Traditionelle Religionskultur und aktuelle Filmkultur, in: Junge Kirche. Zeitschrift europäischer Christinnen und Christen, 63. Jg., September/Oktober 2002, 20-28. |
Artikelnachweis: https://www.theomag.de/67/jh21.htm
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