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Wirtschaften in einer endlichen WeltEthische und theologische Reflexionen*Jörg Herrmann
Ich denke an die Debatte um Managergehälter und die sich anschließende Dauerdiskussion aufgrund nicht abreißender Großkrisen bis heute. Und wer hätte gedacht, dass drei Vorzeigemarken der alten Deutschland AG einmal so tief im Sumpf der Skandale versinken würden? Ich denke an die Siemens AG (Schmiergeldzahlungen), die Deutsche Bank AG (Zins-Manipulationen, Steuerbetrug, 6000 Verfahren weltweit) und die Volkswagen AG. Und warum das alles? Ist es die Gier? Ist es die Systemlogik des Ökonomischen? Konkurrenz, Wettbewerb, bedingungsloses Profitstreben? VW wollte jedenfalls unbedingt Weltmeister werden, die Nummer eins. Koste es, was es wolle. Den Theologen erinnert dieser Vorgang unwillkürlich an die alte biblische Geschichte vom Turmbau zu Babel, Symbol der Hybris. Darin verkünden die Menschen (Gen 11,4): „Wohlan, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen.“
Eine einfache und eindrucksvolle Geschichte über Maßlosigkeit und Endlichkeit, die genauso in der Bibel stehen könnte und zugleich nach wie vor aktuell ist, vielleicht aktueller als je zuvor. Denn die Steigerungslogik ist das Mantra der Moderne. Wir sind die Steigerung gewohnt, wir erhoffen und erwarten ein Mehr. Und wehe, wenn Rückgänge vermeldet werden und die Konjunktur schwächelt. Dann läuten die Alarmglocken. Unsere Wirtschaft ist auf Wachstum programmiert. Als die Finanzkrise von 2008 den Wachstumsmotor zum Stottern brachte, wurde ein „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“ (!) beschlossen. Bestimmte Auswüchse der Wachstumslogik im Finanzsektor mussten mit neuen Wachstumsimpulsen bekämpft werden. Wurde da der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben? Angeblich waren die beschlossenen Maßnahmen alternativlos. In der Folge wuchsen die Schulden der Staaten in schwindelnde Höhen und die Finanz- und Wirtschaftskrise wurde fast übergangslos von der Eurokrise und der griechischen Staatsschuldenkrise abgelöst. Eine Krise jagt die nächste. Gegenwärtig haben wir die Flüchtlingskrise, heute bestimmt der furchtbare Terror in Paris die Weltnachrichten. Zumeist von Aktualitäten überdeckt spitzt sich im Hintergrund die Klimakrise zu. Im Blick auf letztere stehen wir kurz vor einem entscheidenden Termin: der UN-Klimakonferenz vom 30. November bis zum 11. Dezember in Paris. Multiple KrisenDie Probleme unseres Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells und ihre Ursachen. Wir leben in einer Zeit multipler Krisen, die in einer Wechselwirkung zu einander stehen. Und es ist in diesem Zusammenhang nicht zuletzt die Art unseres Wirtschaftens, die zum Problem geworden ist. Sie produziert zu viel Müll, Schulden, Ungerechtigkeit und Tod.
Die zweite große Herausforderung ist die ökologische Problematik und der beginnende Klimawandel. Dass unser Stoffwechsel mit der Natur sich an den Bedingungen einer endlichen Welt orientieren muss, ist schon lange klar. Das Epochen-Buch „Die Grenzen des Wachstums“ ist 1972 erschienen[7]. Wir haben als Schüler darüber diskutiert. Dass die Erde und ihre Ressourcen endlich sind, leuchtete uns sofort ein. Heute, nachdem im 20. Jahrhundert weltweit zehnmal mehr Energie verbraucht worden ist als während der gesamten Menschheitsgeschichte zuvor, kommt noch eine weitere Perspektive hinzu: die der planetarischen Grenzen. 2009 hat eine Gruppe von 28 international renommierten Wissenschaftlern erstmals neun dieser Grenzen auf der Grundlage des aktuellen Kenntnisstandes der Erdsystemforschung in einer Studie vorgestellt.[8]
In der internationalen Klimapolitik hat man sich bekanntlich auf das sogenannte 2-Grad-Ziel verständigt. Inzwischen ist strittig, ob es überhaupt noch eingehalten werden kann. Klar ist jedenfalls, dass ein darüber hinausgehender Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur katastrophale und irreversible Folgen haben würde. Zu rechnen wäre mit Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und in der Konsequenz u.a. mit Wassermangel, Landverlust und Kriege um Ressourcen. Im Hamburger Abendblatt war unlängst zu lesen, dass ein Abschmelzen des antarktischen Eises ein Anstieg des Meeresspiegels um bis zu 58 Metern verursachen könnte.[11] Studien zur Nahrungsmittelerzeugung kommen zu der Prognose, dass bei starker Erwärmung im Jahr 2100 die Hälfte der Erdbevölkerung von Hunger bedroht sein könnte.[12] Je nach Ausmaß der Erwärmung wäre mit mehreren hundert Millionen Klimaflüchtlingen zu rechnen.[13] Deutschland müsste seine Emissionen für die Einhaltung des 2-Grad-Zieles bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 reduzieren, das wären 3,6 Prozent jährlich ab 2014 und entspräche dem Effekt von sieben Jahren mit mittelschwerer Wirtschaftskrise - wie „Die Zeit“ im April 2014 vorgerechnet hat.[14] Individuell geht es darum, von elf Tonnen Kohlendioxid pro Kopf und Jahr auf gut zwei Tonnen herunterzukommen.[15] Das ist schwer. Mit einer Flugreise von Hamburg nach New York hat man schon über vier Tonnen auf dem individuellen Emissionskonto. Wie schwierig sich die notwendige Decarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft gestaltet, zeigt auch ein Blick nach Moorburg. Dort ist in diesem Jahr (2015) das umstrittene Steinkohlekraftwerk ans Netz gegangen. Es verbrennt täglich etwa 11000 Tonnen Steinkohle und wird jährlich etwa 8,5 Millionen Tonnen CO2 emittieren, die zu den Hamburger Emissionen von rund 18 Millionen Tonnen jährlich hinzukommen[16]. Da kann der umweltbewusste Bürger sehr lange Fahrrad fahren und auf Urlaubsflüge und Fleisch verzichten, um die Hamburger Emissionsbilanzen aufzubessern. Das Problem der Lage ist zudem ihre Dramatik, die jedoch im Alltag nicht wahrnehmbar ist. Eigentlich müssten Millionen auf die Straße gehen. Vor uns liegt ein Zeitfenster von zwei bis drei Jahrzehnten. Wenn die Umsteuerung innerhalb der nächsten Jahrzehnte nicht gelingt, geraten wir wohl in gefährliches Fahrwasser. Zur Debatte steht dabei vor allem die ungeheure Expansionsdynamik der Volkswirtschaften der frühindustrialisierten Länder des Nordwestens und ihre strukturelle Nicht-Nachhaltigkeit. Politikwissenschaftler sprechen im Blick auf den reichen Norden auch von einer „imperialen Lebensweise“.[17] Was damit gemeint ist, wird auch durch einen Blick auf einige Zahlen sehr deutlich: Das wohlhabendste Fünftel der Weltbevölkerung verbraucht gegenwärtig 80 Prozent der globalen Ressourcen, das ärmste Fünftel gerade einmal gut ein Prozent.[18] Noch nie in der Menschheitsgeschichte war die Verteilung der globalen Güter so ungleich wie heute. Und natürlich wollen die 80 Prozent der Weltbevölkerung, die unseren Status noch nicht erreicht haben, auch gern so leben wie wir. Man kann sich leicht vorstellen, dass die Erreichung dieses Ziels die Tragfähigkeitsgrenzen der Erde sehr weit überschreiten würde. Stellen Sie sich nur vor, dass vier Milliarden Asiaten so viele Autos und SUVs fahren wollten wie wir. Wir, die frühindustrialisierten Länder, sind darum diejenigen, die vorangehen müssen und ihren Stoffwechsel mit der Natur radikal verändern müssen.
Was tun?Perspektiven kirchlicher Wirtschaftsethik oder die EKD, die Linksprotestanten, die Ökumenische Bewegung und der Papst
In seiner im Mai diesen Jahres (2015) veröffentlichten zweiten der Umwelt gewidmeten Enzyklika warnt Papst Franziskus davor, dass der gegenwärtige „Lebensstil nur in einer Katastrophe enden“ könne.[20] Es brauche konsequente Emissionsreduktionsprogramme. Gesellschaftskulturell gehe darum „den Fortschritt neu zu definieren. Eine technologische und wirtschaftliche Entwicklung, die nicht eine bessere Welt und eine im Ganzen höhere Lebensqualität hinterlässt, kann nicht als Fortschritt betrachtet werden.“[21] Und die Botschaft der Ökumenischen Friedenskonvokation in Kingston/Jamaika stellt 2011 fest: „Die Umweltkrise ist eine zutiefst ethische und spirituelle Krise der Menschheit. Wir erkennen an, dass die Menschen der Erde mit ihrem Verhalten Schaden zugefügt haben, und bekräftigen unser Bekenntnis zur Bewahrung der Schöpfung und zu dem Lebensstil, den uns dies abverlangt. … Gemeinsam mit der globalen Zivilgesellschaft appellieren wir an Regierungen, all unsere wirtschaftlichen Aktivitäten radikal umzustrukturieren, mit dem Ziel, eine ökologisch nachhaltige Wirtschaft auf den Weg zu bringen.“[22]
So viel zunächst zu den aktuellen kirchlichen Positionierungen. Im Folgenden blicke ich noch einmal zurück und versuche zu skizzieren, wie der wirtschaftsethische Diskurs im Bereich der Evangelischen Kirche die Entwicklungen der Bundesrepublik begleitet und kommentiert hat. Mit diesen Erinnerungen im Rücken komme ich dann noch einmal auf die aktuellen Fragestellungen zurück. Wenn es nun um Perspektiven einer evangelischen Wirtschaftsethik geht, so ist zunächst zu betonen, dass sich evangelische Wirtschaftsethik immer als ein diskursives und prozessorientiertes Unternehmen verstanden hat, näher hin als ein interdisziplinärer Dialog von Ökonomie und Ethik. Im Ethischen ist dabei ein Verständnis von Ethik als Verantwortungsethik im Sinne Max Webers grundlegend. Handeln will im Blick auf seine Konsequenzen in kommunikativen Kontexten verantwortet werden. Freiheit ist als verantwortete Freiheit gedacht, die den anderen und die Gesellschaft mitdenkt. Dabei kommen die Kategorien Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit ins Spiel. Dieser Diskurs vollzieht sich unter Bezugnahme auf biblische und kirchliche Traditionen, auf das Gebot der Nächstenliebe ebenso wie auf die reformatorische Theologie. Das bedeutet Interpretationsarbeit. Denn direkte Handlungsanweisungen für die Probleme der heutigen Wirtschaft lassen sich aus der Bibel nicht ableiten. Aber Grundlinien lassen sich herausarbeiten. Zum Beispiel in dem Abschnitt vom Schätze-Sammeln in der Bergpredigt (Mt 6, 24). Dort heißt es u.a.: „Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Dem Mammon zu dienen, hieße, das Geldverdienen zum Selbstzweck zu erheben. Wer Gott dient, sollte hingegen das Gemeinwohl im Blick haben. Aber die Kirche weiß auch, dass unternehmerische Initiativen Anreize brauchen. Es geht um die Balance. In einem Wort der EKD zur Finanz- und Wirtschaftskrise von 2009 [PDF] heißt es dazu: „Der individuelle Eigennutz, der ein tragendes Strukturelement der Marktwirtschaft ist, kann isoliert zum zerstörerischen Egoismus verkommen. Über die politische und wirtschaftliche Rahmensetzung hinaus ist es eine kulturelle Aufgabe, dem Eigennutz eine gemeinwohlverträgliche Gestalt zu geben. Die Balance zwischen persönlichem Wohlergehen und sozialer und ökologischer Verantwortung geht jeden an. Sie ist nicht zuletzt eine Frage des Lebensstils.“[24]
Die öffentliche Reaktion auf die Denkschrift war mehrheitlich positiv. Doch innerhalb der Kirche gab es harte Kritik. Schon wenige Monate nach der Veröffentlichung erschien ein Buch mit kritischen Kommentaren. Titel: „Frieden mit dem Kapital? Wider die Anpassung der evangelischen Kirche an die Macht der Wirtschaft.“[34] Die Hauptkritikpunkte: Die Schrift beschönige und legitimiere die sozioökonomische Realität in „grotesker Weise“, indem sie „Soziale Marktwirtschaft“ nenne, was in Wahrheit „neoliberaler Kapitalismus“ sei.[35] Sie bestärke eine Zurücknahme staatlicher Regulierung, personalisiere systemische Probleme und habe sich damit von der Tradition des deutschen sozialen Protestantismus verabschiedet. Die von der Bertelsmann-Stiftung und anderen propagierte sogenannte „Neue Soziale Marktwirtschaft“ sei eben in Wahrheit keine soziale Marktwirtschaft mehr, weil sie die Idee eines starken und gestaltenden Staates aufgegeben habe. Der Verweis auf das Ethos des ehrbaren Kaufmanns reiche nicht. Der Glaube an eine „unsichtbare Hand“ des Marktes, die partikulare und allgemeine Interessen ausbalanciere, sei ein Irrglaube. Auch aus der Wissenschaft gab es Gegenwind. So resümierte Thomas Wagner vom katholischen Oswald-von-Nell-Breuning-Institut, die Schrift reduziere „christliche Gesellschaftsethik auf moralische Empfehlungen an Unternehmer und Manager“[36]. Die EKD solle das Papier schnell in ihren Schubladen verschwinden lassen und das Thema Kirche im Kapitalismus aus ökumenischer Perspektive aufgreifen, am besten, so Wagner, „gemeinsam mit der katholischen Bischofskonferenz getreu der biblisch-prophetisch-politischen Anwaltschaft für die Ausgegrenzten unserer Zeit“[37]. Das die katholische Kirche die Wirtschaftsentwicklung gelegentlich kritischer beurteilt, wurde dann wenige Jahre später überdeutlich. Am 24. November 2013 veröffentlichte Papst Franziskus sein erstes apostolisches Schreiben unter der Überschrift „Evangelii gaudium“.[38] Darin findet sich der Spitzensatz: „Diese Wirtschaft tötet.“[39] Marc Beise kommentiert in der Süddeutschen Zeitung: „Drei Wörter: ‚Diese Wirtschaft tötet‘, härter geht das nicht. Falscher auch nicht.“[40] Ist der Papst von allen guten Geistern verlassen? Bemerkenswert ist zunächst, dass der Ökumenische Rat der Kirchen die Lage nicht viel anders beurteilt. Etwa zeitgleich im Winter 2013 verabschiedete der Ökumenische Rat auf seiner zehnten Vollversammlung in Busan/Südkorea ein Dokument, in dem es heißt: „Unsere ganze derzeitige globale Realität ist so voll Tod und Zerstörung, dass wir keine nennenswerte Zukunft haben werden, wenn das vorherrschende Entwicklungsmodell nicht radikal umgewandelt wird und Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit zur treibenden Kraft für die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Erde werden.“[41] Der Satz von Franziskus steht keineswegs allein. Und man muss ihn auch in seinem eigenen Schreiben im Kontext lesen. Erlauben Sie mir ein etwas längeres Zitat. Unter der Überschrift „Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung“ heißt es:
Und weiter: „Fast ohne es zu merken, werden wir unfähig, Mitleid zu empfinden gegenüber dem schmerzvollen Aufschrei der anderen, wir weinen nicht mehr angesichts des Dramas der anderen, noch sind wir daran interessiert, uns um sie zu kümmern, als sei all das eine uns fern liegende Verantwortung, die uns nichts angeht. Die Kultur des Wohlstands betäubt uns, und wir verlieren die Ruhe, wenn der Markt etwas anbietet, was wir noch nicht gekauft haben, während alle diese wegen fehlender Möglichkeiten unterdrückten Leben uns wie ein bloßes Schauspiel erscheinen, das uns in keiner Weise erschüttert.“[43] Man könnte meinen, das päpstliche Wort habe auch in die EKD hineingewirkt. Denn nur wenige Monate später sind die EKD und die Deutsche Bischofskonferenz mit einer gemeinsamen Erklärung an die Öffentlichkeit gegangen: Vor dem Hintergrund von Krisen und Ungerechtigkeiten wolle man eine breite Debatte für eine erneuerte Wirtschafts- und Sozialordnung anstoßen. Das impulsgebende Dokument heißt Eines ist dem Papier aber dennoch gelungen: es hat einen neuen Diskussionsprozess ausgelöst. Und damit sind wir mit der Skizze des wirtschaftsethischen Diskurses aus evangelischer Perspektive und entlang offizieller Dokumente in der Gegenwart angekommen. Denn im Oktober 2015 haben EKD und Bischofskonferenz den Diskussionsprozess ihrer Sozialinitiative resümiert. In einer „Gemeinsamen Feststellung zur ökumenischen Sozialinitiative“ schreiben Bischof Heinrich Bedford-Strohm, der Ratsvorsitzende der EKD, und Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz [PDF]: „Papst Franziskus hat wiederholt grundsätzliche Kritik an einem Kapitalismus geübt, der rücksichtslos über die Interessen der Schwachen und über die Würde der außermenschlichen Natur hinweggeht und beides den Kapitalinteressen unterordnet. Dieser Kritik, die auch aus den weltweiten ökumenischen Zusammenschlüssen der reformatorischen Kirchen kommt, stimmen wir ausdrücklich zu. Gleichzeitig ersetzt sie nicht die Frage, wie in einer hochkomplexen modernen Wirtschaft die richtigen Schritte aussehen müssen, damit der Schutz der Schwachen und die Bewahrung der außermenschlichen Natur den größtmöglichen Stellenwert bekommen.“[47]
Sie sehen, es gibt Linien, die sich durchziehen. Die Idee einer ökosozialen Marktwirtschaft. Die Orientierung an der sozialen Gerechtigkeit, an einer verantworteten Freiheit, an der Gabe der Schöpfung und der gleichen Würde aller Menschen. Natürlich gibt es im linksprotestantischen Spektrum auch radikalere Stimmen, die den Kapitalismus gerne ganz abschaffen würden. Ein Eingehen auf diese Diskussion würde hier zu weit führen. Ich selbst denke, dass eine Wirtschaft, die ganz auf die Belohnung unternehmerische Initiative verzichtet, nur schwer vorstellbar ist. Wege in eine zukunftsfähige ModerneDoch wie könnte eine ökosozial regulierte Marktwirtschaft aussehen, die die planetarischen Grenzen einhält? Wie schaffen wir die notwendige Decarbonisierung bis 2050? Über diese Fragen wird natürlich auch innerhalb der Kirche nachgedacht. Zum Beispiel in der schon zitierten Denkschrift „Umkehr zum Leben. Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels“ von 2009.[52] Darin wird deutlich gemacht, dass die alten Leitbilder ausgedient haben. Das Wachstum im Sinne des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sei als Leitziel einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Gesellschaft nicht geeignet. Auch die Ingenieurkunst allein werde nicht ausreichen, um den menschlichen Stoffwechsel mit der Natur zukunftsfähig zu machen. Das ist auch der Tenor anderer kirchlicher Stimmen. Aber in der gesellschaftlichen Diskussion ist diese Frage durchaus umstritten. Eine Gretchenfrage der Klimadiskussion lautet daher: Ist eine Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Naturverbrauch möglich? Mit anderen Worten: Können wir mit erneuerbaren Energien und nachhaltigeren Produkten so weitermachen wie bisher? Nach allem, was ich zu diesem Problem bisher gelesen habe, muss die Antwort m.E. eindeutig „Nein“ lauten. Natürlich sind Energiewende und nachhaltige Produkte notwendig und sinnvoll. Aber sie reichen nicht. Aus vier Gründen: der technische Umbau verläuft zu langsam, das Volumen der notwendigen Reduktionen ist zu groß, ökologisches Wachstum bleibt Wachstum, Rebound-Effekte zehren bis zu 50 Prozent des Einsparpotentials von Effizienzmaßnahmen auf.[53] Mit ReboundEffekten sind Rückkopplungseffekte gemeint, die zur Folge haben, dass Effizienzsteigerungen eine Zunahme von Produktion und Nachfrage nach sich ziehen. Fazit: Technologie- und Innovationsoffensiven alleine werden nicht ausreichen, um eine Verminderung der Treibhausgase um 80 bis 90 Prozent in den Industrieländern bis zum Jahr 2050 zu erzielen.[54] Zu diesem Schluss kam im Übrigen auch die kurz nach Fukushima 2011 ins Leben gerufene Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ aus 17 Experten und 17 Abgeordneten aller im Bundestag vertretenen Parteien.[55] „Wenn die Nachhaltigkeitsziele ernst genommen werden“, so der Wissenschaftsautor Tilman Santarius, „bleibt nur die Option, den Teufelskreis der Wachstumsspirale zu beenden. Eine Wachstums-Gesellschaft, die eine ‚große Transformation’ zur Nachhaltigkeits-Gesellschaft anstrebt, steht vor der Mammutaufgabe, ihr Wachstum wirkungsvoll zu begrenzen.“[56] Es braucht wohl so etwas wie eine Makroökonomie der Mäßigung, die die Frage beantwortet, wie Marktwirtschaften auch ohne oder mit geringem Wachstum funktionieren können. Von einer Postwachstumsökonomie ist die Rede.[57] Die Diskussion darüber hat begonnen. Auf der Internationalen Degrowth-Konferenz für ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit im September 2014 in Leipzig haben sich rund 3000 mehrheitlich junge Leute mit diesen Fragen auseinandergesetzt.[58] Auch auf dem Hamburger Kirchentag 2013 waren diese Fragen ein zentrales Diskussionsthema. Darauf wies schon das Motto „so viel zu brauchst“ hin und deutete damit zugleich die kirchliche Sympathie für eine stärkere Suffizienz-Orientierung an. 2011 gründeten kirchliche Mitarbeiter in Sachsen den „Initiativkreis anders wachsen“, ein wachstumskritisches Forum, das Alternativen zum, wie die Initiatoren formulieren, „falschen Vorstellung vom grenzenlosen Wirtschaftswachstum“ fordert und u.a. ein Konzept für eine „anders wachsenGemeinde“ erstellt hat, das ein alternatives Konsumverhalten propagiert.[59] Die Kirche ist kein volkswirtschaftliches Institut. Aber sie kann zum gesellschaftlichen Orientierungsdiskurs beitragen und zugleich praktischer Pionier des Wandels sein. So hat z.B. die Nordkirche auf ihrer Synode im September 2015 ein Klimagesetz beschlossen, das das Erreichen von CO2-Neutralität bis 2050 vorschreibt. Die Wirkung vorbildlicher Praxis ist dabei nicht zu unterschätzen. Der Sozialpsychologe Harald Welzer liegt sicher richtig, wenn er betont: „Das stärkste Moment der Veränderung einer Praxis (ist) die Praxis selbst.“[60] Ebenso braucht es den öffentlichen Diskurs. Dass es dabei nicht einfach ist, zu einem gesellschaftlichen Konsens zu kommen, hat u.a. die genannte Enquete-Kommission gezeigt. Die Arbeitsgruppe, die nach neuen Wohlstandsindikatoren suchen sollte, präsentierte zehn „Leitindikatoren“, neun „Warnlampen“ und eine „Hinweislampe“. „Guter Stoff für eine ‚heute-show‘“, kommentierte damals die Linke. Konsens in der Kirche ist jedenfalls, so auch die Klima-Denkschrift der EKD (2009): „Die Kennziffer des BIP hat als Maß für Wohlstand und als Maßstab für erfolgreiche Politik objektiv ausgedient.“ Denn ein solcher materialistischer Wohlstandbegriff blendet qualitative Faktoren wie Lebenssinn, Gesundheit, Glück, Bildung, soziale Beziehungen, Arbeitsbedingungen und Umweltqualitäten aus. Es braucht neue Leitbilder, eine „Kultur des Genug“. Dabei erweist sich ein alter Begriff aus den Anfängen der systematischen ethischen Reflexion als hilfreich. Denn er vermag die genannten Dimensionen aufzunehmen und rückt zudem zunehmend in den Mittelpunkt sowohl der kirchlichen wie auch der gesamtgesellschaftlichen Diskussionen: der auf Aristoteles zurückgehende Begriff des guten Lebens, des erfüllten Lebens. Klar ist: Das gute Leben will je individuell geführt werden. Es ist eine individuelle Aufgabe. Die politische Aufgabe bestünde darin, für Bedingungen zu sorgen, die ein gutes Leben allererst ermöglichen, die den Einzelnen befähigen, ein solches Leben zu führen. Und natürlich haben kirchliche Äußerungen zu dieser Diskussion ihren ganz eigenen Kontext und Motivationshintergrund. In einer aktuellen Studie (2015) der EKD-Kammer für nachhaltige Entwicklung über
Ich habe an Wegweisungen aus dem Raum der Kirche erinnert. Sie basieren auf einem christlichen Menschenbild. Christliche Anthropologie denkt den Menschen als Beziehungswesen. Ein im christlichen Sinne gelungenes Leben lässt sich darum als ein Leben in guten, sinnstiftenden Beziehungen beschreiben: zu Gott, zur Schöpfung, zum Nächsten und zu sich selbst. Dieses Beziehungsdenken artikuliert sich im Übrigen schon im Doppelgebot der Liebe, das eigentlich ein Dreifachgebot ist, weil es neben der Gottesliebe und der Nächstenliebe auch die Selbstliebe beinhaltet. Das Liebesgebot wiederum basiert auf einer Ökonomie der Gabe. Wir können lieben, weil wir Liebe empfangen haben. Wir leben von unverdienten Geschenken. Wertschätzung, Achtsamkeit, Demut und Dankbarkeit sind Stichworte, die einen verantwortlichen Umgang mit dem uns Gegebenen charakterisieren. Die Frage, wie eine Wirtschaft konkret beschaffen sein müsste, die ihre Beziehung mit der Schöpfung gut und zukunftsfähig gestaltet, ist mit diesen Überlegungen natürlich noch lange nicht beantwortet. Anmerkungen* Vortrag im Rahmen des 48. Kolloquiums für norddeutsche Rotarierinnen und Rotarier unter dem Thema „Akzeptanzprobleme der Marktwirtschaft“ am 14./15. November 2015 im Haus Rissen in Hamburg [1] Niklas Luhmann, Wirtschaftsethik als Ethik? In: Joseph Wieland (Hg.), Wirtschaftsethik und [2] Vgl. Andreas Pawlas, Die lutherische Berufs- und Wirtschaftsethik. Eine Einführung, NeukirchenVluyn 2000. [3] Lew N. Tolstoi, Wie viel Erde braucht der Mensch, Frankfurt/M. 1989 (1885), 29. [4] Vgl. den Oxfam-Bericht „Wealth: Having it all and wanting more“ von Januar 2015, zitiert in: Zeit online, www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/oxfam-armutsbericht-ein-prozent-der-weltbevoelkerungreicher-als-der-rest (5.12.2015). [5] Vgl. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung 2015, zitiert in: Spiegel online, www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/vermoegen-sind-in-deutschland-sehr-ungleich-verteilt-a-1051286.html (5.12.2015) [6] Vgl. Thomas Piketty, Das Kapital im 21. Jahrhundert, München 2014. [7] Donella Meadows, Dennis Meadows u.a., Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit, Stuttgart 1972. [8] Johan Rockström u.a., A safe operating space for humanity, in: Nature. 461, 2009, S. 472475. Im März 2016 erscheint die Stdie in Deutschland: Rockström, Johan; Klum, Mattias (2016): Big World, Small Planet. Die neuen Grenzen des Wachstums. Unter Mitarbeit von Hubert Mania. Berlin: Ullstein [9] Zitiert nach der Pressemitteilung des Stockholm Resilience Centre an der Universität Stockholm, des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), der Australian National University, der Universität von Kopenhagen und der University of Minnesota vom 23.9.2009, www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/archiv/2009/planetarischegrenzen-ein-sicherer-handlungsraum-fuer-die-menschheit (5.12.2015). [10] Vgl. ebd. [11] Vgl. Jürgen Polzin, Erderwärmung: Fällt die nächste Eiszeit aus? In: Hamburger Abendblatt, 14.10.2015. [12] Vgl. Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland, Umkehr zum Leben. Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels. Eine Denkschrift des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Gütersloh, 2009, 30. [13] Vgl. die Studie der Umweltorganisation Climate Central von 2015, zitiert in: Spiegel online, http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel-meeresspiegelanstieg-bedrohtkuestenmetropolen-a-1061778.html (5.12.2015). [14] Andreas Frey, IPCC-Report: Sieben Thesen zur Klimaforschung. Wir brauchen weniger Alarmismus, mehr Grundlagenforschung und Mut zum Risiko! Ein Zwischenruf, in: Die Zeit, Nr. 16, 10.4.2014. [15] Vgl. Weltklimarat, zitiert in: Christina Steinlein, CO2-Emissionen pro Bundesbürger. Ein durchschnittliches deutsches Klimaschwein, in: focus online, http://www.focus.de/wissen/klima/weltklimakonferenz_2011/tid-24333/co2-emissionen-probundesbuerger-ein-durchschnittliches-deutsches-klimaschwein_aid_689366.html (5.12.2015). [16] Vgl. Sven-Michael Veit, Kohlemeiler in Moorburg. Der letzte seiner Art, in: taz 2.12.2014. [17] Vgl. Ulrich Brand, Markus Wissen, Sozial-ökologische Transformation und imperiale Lebensweise. Zu Krise und Kontinuität kapitalistischer Naturverhältnisse, in: Alex Demirovic u.a. (Hg.), Vielfachkrise im finanzdominierten Kapitalismus, Hamburg 2011, 78-93. [18] Vgl. Ulrich Beck, Ungleichheit ohne Grenzen. Wer absteigt und wer aufsteigt im Zeitalter von Globalisierung und Klimawandel, in: Die Zeit, Nr. 42, 9.10.2008. [19] Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Global Umweltveränderungen (WBGU), Welt im Wandel. Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation, Zusammenfassung für Entscheidungsträger, Berlin 2011, 1. Download unter http://www.wbgu.de/hauptgutachten/hg-2011-transformation/ [20] Papst Franziskus, Laudato si. Über die Sorge für das gemeinsame Haus, Stuttgart 2015, 139. [21] Ders., a.a.O., 162. [22] Ehre sei Gott und Friede auf Erden. Botschaft der Internationalen ökumenischen Friedenskonvokation, Kingston 2011, www.gewaltueberwinden.org/de/materialien/oerkmaterialien/dokumente/praesentationen-ansprachen/ioefk-botschaft.html (9.12.15) [23] Rat der EKD, Umkehr, a.a.O., 107f. [24] Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (Hg.), Wie ein Riss in einer hohen Mauer. Wort des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland zur globalen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise, Hannover 2009, www.ekd.de/EKD-Texte/ekd_texte_100_1.html (13.12.2015). [25] Wolfgang Streeck, Gekaufte Zeit: Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus, Frankfurt/M. 2013, 19. [26] Evangelische Kirche in Deutschland, Gemeinwohl und Eigennutz. Wirtschaftliches Handeln in Verantwortung für die Zukunft, Gütersloh 1991. [27] Kirchenamt der EKD, Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.), Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit. Wort des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland, Bonn/Hannover 1997. [28] Dies., a.a.O., 46. [29] EKD, Unternehmerisches Handeln in evangelischer Perspektive. Eine Denkschrift, Gütersloh 2008. [30] Dies., a.a.O., 7. [31] Dies., a.a.O., 8. [32] Ebd. [33] Dies., a.a.O., 13. [34] Ulrich Duchrow, Franz Segbers (Hg.)., Frieden mit dem Kapital? Wider die Anpassung der evangelischen Kirche an die Macht der Wirtschaft, Beiträge zur Kritik der Unternehmerdenkschrift der EKD, Oberursel 2008. [35] Ulrich Duchrow u.a., Memorandum: An Christinnen und Christen, Gemeinden und Kirchen, der Unternehmerdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland biblisch-theologisch und wirtschaftswissenschaftlich zu widersprechen, in: Ulrich Durchrow, Frank Segbers (Hg.), Frieden, a.a.O., 9-27, 9ff., vgl. auch zum Folgenden. [36] Thomas Wagner, Widerlegte Lebenslügen. Die Denkfallen der EKD-Unternehmerdenkschrift, in: zeitzeichen 10/2008, http://zeitzeichen.net/archiv/geschichte-politik-gesellschaft/ekdunternehmerdenkschrift/ (15.12.15). [37] Ebd. [38] Papst Franziskus, Die Freude des Evangeliums, Freiburg/Basel/Wien 2013. Siehe auch: http://w2.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/papa-francesco_esortazioneap_20131124_evangelii-gaudium.html (15.12.15). [39] Ders., a.a.O., Absatz 53. [40] Marc Beise, Der Papst irrt, Süddeutsche Zeitung, 30.11.2013. [41] Ökumenischer Rat der Kirchen, Ökonomie des Lebens. Gerechtigkeit und Frieden für alle, Busan 2013, www.oikoumene.org/de/resources/documents/programmes/public-witness-addressing-poweraffirming-peace/poverty-wealth-and-ecology/agape-call-for-action-2012/economy-of-life-justice-andpeace-for-all, Absatz 9 (16.12.15). [42] Papst Franziskus, ebd. [43] Ebd. [44] Evangelische Kirche in Deutschland, Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.), Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft. Initiative des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz für eine erneuerte Wirtschafts- und Sozialordnung, Bonn/Hannover 2014 [45] Friedhelm Hengsbach im Gespräch mit Joachim Scholl, Gut gemeint, schlecht gemacht. Sozialethiker kritisiert Positionspapier der Kirchen, Deutschlandradio Kultur, 28.2.2014, www.deutschlandradiokultur.de/sozialwort-gut-gemeint-schlecht-gemacht.954.de.htmol?dram:article_id=278776 (17.12.15). [46] Markus Vogt, Freiheit und Gerechtigkeit: die Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft als Herausforderung, Vortrag am 31.1.15 in Frankfurt/M., dokumentiert auf: www.sozialinitiativekirchen.de/gastbeitraege/freiheit-und-gerechtigkeit-die-weiterentwicklung-der-sozialenmarktwirtschaft-als (17.12.15). [47] EKD, Deutsche Bischofskonferenz (Hg.), Im Dienst an einer gerechten Gesellschaft. Gemeinsame Feststellung zur Ökumenischen Sozialinitiative des Vorsitzenden des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, Bonn/Hannover, 2.10.2015, siehe auch www.ekd.de/presse/pm182_2015_oekumenische_sozialinitiative.html (16.12.2015) [48] Dies., ebd. [49] Ebd. [50] Ebd. [51] Ebd. [52] Vgl. Anm. 12. [53] Vgl. Tilman Santarius, Der Rebound-Effekt. Über die unerwünschten Folgen der erwünschten Energieeffizienz, Wuppertal 2012. [54] Ders., Grünes Wachstum: Der Mythos ist eine Mildmädchenrechnung, in: Zeitschrift für politische Ökologie, 9/2012, 132-135, 135. [55] Vgl. Petra Pinzler, Was ist Lebensqualität? Experten und Abgeordnete sollten für den Bundestag eine Alternaivte zum Wachstum finden. Sie sind gescheitert, in: Zeit online, 21.2.2013, www.zeit.de/2013/09/Enquete-Alternative-zum-Wachstum-Lebensqualitaet (17.12.2015). [56] Santarius, Mythos, ebd. [57] Vgl. www.postwachstumsoekonomie.de [58] Vgl. www.degrowth.de [59] Vgl. www.anders-wachsen.de [60] Harald Welzer in: Christian Graefe, Elisabeth von Thadden, Wir sind nicht nett. Ein Professor geht ins echte Leben: Ein Gespräch mit dem Sozialpsychologen Harald Welzer, der jetzt Geschichten über Vorbilder sammelt, in: Die Zeit, Nr. 4 2012, 19.1.2012. [61] Kirchenamt der EKD (Hg.), „. . . damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“ Ein Beitrag zur Debatte über neue Leitbilder für eine zukunftsfähige Entwicklung. Eine Studie der Kammer der EKD für nachhaltige Entwicklung, Texte 122, Hannover 2015, 48. [62] Sachverständigenrat für Umweltfragen, Umweltgutachten 2012. Verantwortung in einer begrenzten Welt, Berlin 2012, 54. [63] Vgl. Bernhard Pötter, „Wir armen Länder…“ Eigentlich wollen viele Regierungen fossile Brennstoffe abschaffen. Allerdings liefern die immer noch so praktische Einnahmen, in: Die Zeit, 5.11.2015, 32. [64] Meinhard Miegel in: Ferdinand Knauß, „Machen wir so weiter, laufen wir gegen Wände.“, in: Wirtschaftswoche, 6.3.2014, www.wiwo.de/politik/konjunktur/meinhard-miegel-machen-wir-soweiter-laufen-wir-gegen-waende/9571500.html (17.12.15). |
Artikelnachweis: https://www.theomag.de/99/jh31.htm |