Die Stadt und der Tod ... |
Juni 2016 Liebe Leserinnen und Leser, während im politischen Spektrum darüber diskutiert wird, was denn eigentlich unter "christlich" zu verstehen sei und manche meinen, ein "Kulturchrist" sei ja eigentlich kein Christ und andere, angesichts des sinkenden religiösen Bewusstseins der Bevölkerung könne man doch gleich alle Konfessionen wieder zusammenschmelzen - während also das Niveau der religiösen Debatten in Deutschland erschreckend sinkt und beliebig wird, ist eine theologische Diskussion zu dem, was als Zeitansage heute notwendig ist, mehr als überfällig. Aber das Reformationsjubiläum 2017 scheint manchen so das Hirn vernebelt zu haben, dass die wesentlich drängerenden Fragen der Gegenwart gar nicht mehr in den Blick geraten. Gerade heute wünschte ich mir wieder eine theologische Kolumne, die das leistet, was Bundesrichter Thomas Fischer wöchentlich für das Rechtsverständnis in Deutschland leistet. Aber vermutlich kann man darauf lange warten. Zum aktuellen Heft: „Die Stadt und der Tod“ ist das Thema der Sommerakademie der Abteilung Bildung des Bistums Hildesheim im Juni 2016. Da zwei unserer Hausautoren an der Durchführung der Akademie beteiligt sind, haben wir den Anlass genutzt, ein paar Gedanken zu diesem Thema zusammenzustellen. In historisierender und in aktualisierender Form ist "Die Stadt und der Tod" ein Dauerthema. Wir haben darauf verzichtet, aktuelle Entwicklungen zum anonymen Tod und zur Bestattungskultur zu kommentieren, hier findet sich reichlich Material in anderen Periodika. Der Schwerpunkt unserer Texte liegt im kulturellen Bereich. Unter VIEW finden Sie im zentralen Aufsatz theologische Gedanken von Wolfgang Vögele zu Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz". Zu den berühmten Totentänzen der Geschichte gehört der von Alfred Rethel, den sich Andreas Mertin noch einmal genauer angeschaut hat. Über das Übel des Todes und die Hoffnung auf ewiges Leben reflektiert Christian Weidemann. Seit einigen Jahren wird in der Populärliteratur über eine Art "Providentia Dei" nachgedacht. Das Buch dazu stellt Andreas Mertin vor ebenso wie einige Musikvideos der letzten 25 Jahre zum Thema. Und schließlich widmet sich Hans J. Wulff dem Kinofilm ‚The Lady in the Van‘. In der Rubrik RE-VIEW gibt es Buchbesprechungen bzw. Lektüren von Wolfgang Vögele, Ludwig Laibacher, Horst Schwebel und Andreas Mertin. Unter POST finden Sie wie gewohnt die Notizen von Andreas Mertin zu Themen der letzten zwei Monate und eine weitere Ausgabe zur aktuellen Ikonographie des Religiösen. Wir wünschen eine angenehme und erkenntnisreiche Lektüre! Andreas Mertin, Jörg Herrmann, Horst Schwebel und Wolfgang Vögele
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