01. August 2019

Liebe Leserinnen und Leser,
in Woody Allens "Midnight in Paris" aus dem Jahr 2011 träumt sich der junge Drehbuchautor Gil Pender in das Paris der 20er Jahre, wo er Gertrude Stein, Cole Porter, F. Scott Fitzgerald, Ernest Hemingway, Josephine Baker Salvador Dalí, Man Ray und Luis Buñuel trifft. Es ist eine kulturell bewegte und beschwingte Zeit, aber es ist nicht die erste Hochzeit der Metropole Paris. Die Protagonisten der 20er Jahre träumen freilich nicht von ihrer Gegenwart, sondern wünschen sich in frühere Zeiten zurück. Und so swingt der junge Gil Pender im Verlauf des Films auch noch in die Belle Époque, wo er Henri Toulouse-Lautrec, Paul Gauguin und Edgar Degas trifft. Diese drei Herren bekunden, wie schön es doch wäre, in der Renaissance zu leben.

Wir lernen: jede Gegenwart träumt von einer inspirierenden Vergangenheit, in der die Grundlagen für das gelegt wurden, was die Gegenwart ist.

Paris ist natürlich nicht nur Traumstadt, nicht nur ein unvergleichliches Ensemble von Museen, Parks, Schlössern und Plätzen (s. dazu den Beitrag von Wolfgang Vögele in dieser Ausgabe), sondern auch eine Alptraum-Stadt der revolutionären Erhebungen, der gewaltsamen Auseinandersetzungen und der Attentate, seien diese nun 1789, 1830, 1968 oder 2015. Nicht nur die Kunst, die Liebe, die Avantgarde, sondern auch die Gewalt ist von Paris nicht zu trennen.


Nun aber zur aktuellen Ausgabe:

In der Rubrik VIEW finden Sie verschiedene Texte rund um Paris: Wolfgang Vögele lädt Sie zu einer wunderbaren Reise zu den Kulturorten von Paris ein. Sein Beitrag wird im nächsten Heft fortgesetzt und ist dann auch als Gesamt-PDF erhältlich. Freuen Sie sich darauf. Barbara Wucherer-Staar geht unter dem Stichwort "Zirkus" und anhand aktueller Ausstellungen den Beziehungen von Picasso und Wols zu Paris nach. Andreas Mertin untersucht drei Kirchenbauten im Paris des 19. Jahrhunderts, die auf das neu kultivierte Medium "Eisen" bzw. "Gusseisen" setzen. Ergänzend drucken wir zwei Texte aus der historischen Zeitschrift "Die Gartenlaube" nach, die von neuen Bauten in Paris erzählen. Und Andreas Mertin hat ein Prequel zu seinem Beitrag über die Kathedrale in der Kunst aus der letzten Ausgabe geschrieben.

In der Rubrik IMPULS stellt Inge Kirsner eine kleine Filmgeschichte der Schwertträgerinnen in der Populärkultur vor.

In der Rubrik FEED-BACK setzt sich Andreas Mertin mit der „Antwort“ einer Kollegin zum Thema "Digitalisierung“ auseinander.

In der Rubrik Re-VIEW finden Sie Wolfgang Vögeles Rezension des Buches "An den Ufern der Seine" von Agnès Poirier

Und unter POST finden Sie wie immer ironische Anmerkungen zum Zeitgeschehen.


Das nächste Heft 121 des Magazins für Theologie und Ästhetik ist ein CONTAINER mit einem entsprechend breiten Themenspektrum und der Fortsetzung des Spaziergangs durch Paris. Wem dazu etwas einfällt, den laden wir zur Mitarbeit ein.

Für dieses Heft wünschen wir eine erkenntnisreiche Lektüre!

Andreas Mertin, Jörg Herrmann, Horst Schwebel und Wolfgang Vögele


Vom kommenden Heft gibt es bereits den Artikel "Vom Elend heutiger Theologie" als Preview (PDF-Datei in reduzierter Auflösung)


Für die nächste Zeit sind folgende Themenausgaben geplant:

Heft 121 (Oktober) wird ein CONTAINER
Heft 122 (Dezember) trägt den Titel "Natur und Kultur" .

Für das Jahr 2020 hat die Redaktion verschiedene Themen in den Blick genommen, ohne das genaue Heft schon festzulegen. Wir denken an "Zentrum und Peripherie", "Städte der Welt", "Sacred Spaces", "Science-Fiction und Religion".

Leserinnen und Leser, die Beiträge zu einzelnen Heften einreichen wollen, werden gebeten, sich mit der Redaktion in Verbindung zu setzen.

Übersicht aller bisher erschienenen Texte

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