Ethik und Ästhetik |
||||||||||
01. Februar 2020 Liebe Leserinnen und Leser, Vom 24.-26. April 2020 findet in der Evangelischen Akademie Hofgeismar eine Tagung unter dem programmatischen Titel "Gott raus - Kunst rein?" statt, die sich mit dem Verhältnis von Kunst und Kirche in der Gegenwart beschäftigen wird. Es geht dabei nicht nur um eine Bestandsaufnahme der kirchlichen Aktivitäten zur Gegenwartskunst seit 1982, sondern auch um den Blick in die Zukunft: was kann Kirche auf diesem kulturellen Sektor überhaupt noch leisten? Wir laden herzlich zur Teilnahme ein. Nähere Informationen bietet der einleitende Text des Magazins. Das aktuelle Heft des Magazins für Theologie und Ästhetik setzt sich mit dem Thema "Ethik und Ästhetik" auseinander. Das ist nicht erst seit Søren Kierkegaards "Entweder - Oder" von 1843 ein kontrovers erörtertes Thema in der Theologie. Was das Schöne im Blick auf das Gute kann, ob es den Zusammenklang des "Schönen, Wahren und Guten" wirklich gibt, ob die Blumen des Bösen nicht auch schön sind - all das ist seit Jahrhunderten Gegenstand der Auseinandersetzung. Noch jede öffentlich geführte Debatte über moralische Verfehlungen von Künstlerinnen und Künstlern berührt auch die Frage von Ethik und Ästhetik. Müssen KünstlerInnen gute Menschen sein, sollen wir Werke unmoralischer Menschen nicht mehr erblicken dürfen, muss das Sujet von Kunst unseren moralisch-ethischen Standards genügen? Das alles sind Fragen, die aktuell vehement diskutiert werden. Im Magazin gehen wir in der Rubrik VIEW die Frage mit etwas Abstand an. Andreas Mertin setzt sich mit dem 2019 erschienenen Buch "Verführung zum Guten. Biblisch-theologische Erkundungen zwischen Ethik und Ästhetik" auseinander. Barbara Wucherer-Staar hat für ihre jüngsten Ausstellungsbesuche besonders auf das Verhältnis von Ethik, Kunst und Politik geachtet. Karin Wendt setzt sich mit einem Fall auseinander, in dem jüngst öffentlichkeitswirksam das Verhältnis von Ethik und Ästhetik diskutiert wurde: der ALDI-Tasche von Eidinger bei Bree. Einer der Granden der Diskussion des Verhältnisses von Theologie und Ästhetik ist Friedrich Schiller, zum Beispiel in seinen Briefen zur ästhetischen Erziehung. Thomas O.H. Kaiser ruft uns Leben und Werk Friedrich Schillers ins Gedächtnis. Unter RE-VIEW finden Sie eine Rezension von Wolfgang Vögele, der uns das jüngst von Peter Schüz wiederaufgelegte Bartning-Buch "Vom neuen Kirchbau" vorstellt und in Bartning einen Propheten des Architekturprotestantismus erkennt. Andreas Mertin setzt sich kritisch mit der Lichtkunst-Biennale in Hildesheim auseinander: Wer leuchtet hier eigentlich? In der Rubrik IMPULS geht es dieses Mal um den Teufel, das Böse und seine visuellen Repräsentanzen. Andreas Mertin hat unter dem Titel "Teuflisch schön" Materialien zur Ästhetik des Bösen zusammengestellt. Und in der Rubrik POST gibt es wie immer satirische und ironische Kommentare zum fundamentalistischen Zeitgeschehen. Das nächste Heft 124 des Magazins für Theologie und Ästhetik steht unter der Überschrift SPACE. Wem dazu etwas einfällt, den laden wir zur Mitarbeit ein. Für dieses Heft wünschen wir eine erkenntnisreiche Lektüre! Andreas Mertin, Jörg Herrmann, Horst Schwebel, Wolfgang Vögele und Karin Wendt Für das Jahr 2020 hat die Redaktion verschiedene Themen in den Blick genommen, ohne das genaue Heft schon festzulegen. Wir denken an "Zentrum und Peripherie", "Städte der Welt", "Science-Fiction und Religion". Leserinnen und Leser, die Beiträge zu einzelnen Heften einreichen wollen, werden gebeten, sich mit der Redaktion in Verbindung zu setzen.
|
||||||||||
|