![]() Differenz und Union
|
„Talking Union“Eine folkmusikalische ErinnerungAndreas Mertin Der Begriff der Union, dem Wolfgang Vögele im Hauptartikel dieses Heftes mit Blick auf die badische Unionsurkunde von 1821 nachgegangen ist, hat in der amerikanischen Tradition einen weiteren Beiklang, nämlich den der sich in Gewerkschaften organisierenden Arbeiter am Beginn des 20. Jahrhunderts. Viele der großen amerikanischen Gewerkschaften tragen das Wort „Union“ als Selbstbezeichnung. Union-LiederAus dieser Tradition stammend und an diese Tradition anknüpfend gibt es eine Fülle von Folk-Liedern, die bis in die 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts nicht zuletzt in der aufbegehrenden studentischen Kultur populär waren und vor kurzem sogar durch Fans von Bernie Sanders im amerikanischen Wahlkampf re-aktualisiert wurden. Und es gilt heute immer noch, sobald man die ersten Töne solcher Lieder hört, kann man mitsummen: „Which Side Are You On?“ D
Von dieser Gruppe und ihrem musikalischen Umfeld gibt es eine Reihe von Union-Liedern, die 1941 unter dem Titel „Talking Union“ erschien und die Lieder „All I Want“ von Jim Garland, „Get Thee Behind Me Satan“ und „Talking Union“ von Lee Hays, Miliard Lampell und Pete Seeger, „The Union Maid“ von Woody Guthrie und Millard Lampell, „Union Train“ von Lee Hays und schließlich „Which Side Are You on?“ von Florence Reece enthielt.
Cover-VersionenZu den Union-Liedern gehört auch die Geschichte ihrer Cover-Versionen. Erst die Popularisierung der Lieder machte sie international berühmt. Which side are you on wurde nicht nur von Pete Seeger und den Almanac Singers, sondern auch von Deacon Blue, Dropkick Murphys, Natalie Merchant, The Nightwatchman und Tom Morello, Ani DiFranco, , Rebel Diaz, Panopticon, Billy Bragg gesungen. Und natürlich begleitete auch dieses Lied die Wahlkampagne von Bernie Sanders.
Das Lied Talking Union stammt ursprünglich von den Almanac Singers, wurde 1941 für einen Gewerkschaftskongress geschrieben. Merkwürdigerweise gibt es nicht sehr viele Coverversionen des Stücks. Pat Foster & Dick Weissman, John Greenway und John Glazer mit Charlie Byrd & Mike Seeger werden aufgeführt. Woody Guthrie schrieb 1940 Union Maid „for a union song from a female point of view“. Musikalisch basiert es auf dem Lied „Red Wings“ von Kerry Mills aus dem Jahr 1907. Es gibt diverse Cover-Versionen, zu nennen wären vielleicht die der Old Crow Medicine Show (2006), Peter, Paul & Mary (2003). In Zeiten der weltweiten Corona-Pandemie gibt es von diesem Lied auch eine Bluegrass Cover Quarantine Edition (2020) der Gruppe „The New Students“, die den Leser:innen nicht vorenthalten werden soll. Epilog
|
Artikelnachweis: https://www.theomag.de/132/am734.htm |