Wie in einem Spiegel
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Nur noch kurz die Welt retten?Über Parasiten des Ruhms und ikonoklastische BarbareiAndreas Mertin
Vandalismus „Was ist mehr wert, Kunst oder Leben?“ ruft eine Klima-Aktivistin in die Kamera, nachdem sie gemeinsam mit einem Gesinnungsgenossen ein (verglastes) Sonnenblumenbild von Vincent van Gogh mit Heinz-Tomatensuppe aus der Dose übergossen hatte. "Wir halten diese Kunstwerke für heilig, aber was ist heiliger als das Leben selbst?" schieben die Organisatoren später noch nach. Nun ist das eine dumme Gegenüberstellung, denn weder ist ein Kunstwerk als solches heilig (es ist ja keine orthodoxe Ikone) noch das Leben an sich. Allenfalls in einem religiösen Deutungsrahmen (Heilig, heilig, heilig ist Gott, die Macht, die alles beherrscht) ließen sich derartige Aussagen treffen, heutzutage aber kaum noch als allgemein verbindliche Norm. Es sei denn man versteht unter „heilig“ ein schlichtes „das ist mir wichtig“. Aber selbst wenn einem ein Gegenstand nur „wichtig“ wäre, würde man ihn vermutlich nicht gefährden. Nun ist die Frage nach dem „Wert“ von Kunst im Gegenüber zum „Wert“ des Lebens weniger eine ökonomische, als vielmehr eine der Lebenskunst, denn sie fragt notwendig nach dem Beitrag, den die Kunst für das Leben und für die Menschheit leistet. Und die Logik der Demonstrant:innen scheint zu lautet: für sein bloßes Überleben braucht der Mensch die Kunst nicht. Und das ist sogar in einem elementaren Sinn wahr, denn Tiere brauchen keine Kunst. „Es geht dem Menschen wie dem Vieh, wie dies stirbt, so stirbt er auch“. Wer jedoch anfängt, zunächst „die Natur“ mit „dem Leben“ zu identifizieren und dann „die“ Natur gegen „die“ Kultur ausspielt, ist auch in Sachen Natur nicht vertrauenswürdig. Die Gegenüberstellung als solche ist schlicht geschichtsvergessen, sie greift Werte an, die nicht begriffen worden sind. Das Wort ‚Kunst‘ scheint für die Aktivisten inhaltsleer, für sie geht es eigentlich um ‚kostbare Kulturgüter‘. Und so kann man rein theoretisch fragen, was den Menschen noch Kulturgüter nützen, wenn ihre Welt zugrunde gegangen ist. Nur ist die Rettung der Welt gar nicht die Aufgabe von Kunst im Konzert menschlicher Aktivitäten seit dem Beginn der Zeiten. Aber die Aktivisten wollen schließlich nur noch kurz die Welt retten. Und da ist jedes Opfer recht. Die in einem Museum bewahrte und gezeigte Kultur, und dazu zählen wir Werke wie die Sonnenblumen von Vincent van Gogh und all die anderen attackierten Kunstwerke, hat mit der Frage der Bewahrung der Schöpfung relativ wenig zu tun. Hier liegt ein grundlegendes Missverständnis darüber vor, was die Bildende Kunst und die anderen kulturellen Sparten für den Menschen bedeuten. Denn in der Kunst erfahren wir, so hat das der Philosoph Rüdiger Bubner einmal ausgedrückt, „die Welt nicht, wie sie ist das wäre Aufgabe der Erkenntnis, und ebenso wenig, wie sie sein soll das wäre praktische Verwirklichung des Intelligiblen. Kunst zeigt Welt, wie sie wäre, wenn sie in sich und d.h. ohne unser Zutun sinnvoll strukturiert wäre“.
In der Sache ähnelt die Kunst-oder-Leben-Rhetorik der jungen Klima-Aktivist:innen jener von Bankräuber:innen, die ihre Waffe auf Unschuldige richten und dann laut schreien: „Geld oder Leben“. Sie gehen davon aus, dass den so Bedrohten das Leben wichtiger ist, während den Räubern das gegenwärtige eigene Leben wenig, und das der Anderen gar nichts wert ist und das Geld, das sie haben wollen, umso mehr. Es geht Bankräubern nicht um die Erörterung von Wertfragen, so als ob sich auf einer abstrakten Ebene darüber diskutieren ließe, was dem Bedrohten denn wertvoller sei, sondern die Frage impliziert eine brutale Drohung, nämlich jemandem das Leben zu nehmen, wenn nicht Geld übergeben wird. Und diese Drohung schwingt auch in der Frage „Kunst oder Leben?“ mit, denn man will ja nicht das Kunstwerk als Raubgut, sondern sagt unmittelbar, dass die Kunst weniger wert ist als das Leben. Und deshalb darf man die reiche Kunst symbolisch angreifen, um wenigstens das nackte Leben zu retten. Nur dass durch den simulierten Angriff auf die Kunst gar kein Leben gerettet und kein Klima geschützt wird zumindest steht der Beweis dafür aus. Es ist ein Spiel über die Bande. Angesichts der Aktion sollen die angesprochenen (Kultur-) Bürger:innen und ihre staatlichen Repräsentant.innen sagen: stimmt, wir dürfen nicht (nur) die wichtigen Werke der Kulturgeschichte sammeln, ausstellen und schützen, sondern müssen uns stattdessen(?!) um das Klima kümmern. Wirklich treffend wäre daher vermutlich eher ein symbolischer Angriff auf die Klimaanlagen und Klimamessgeräte der Kunstmuseen gewesen, denn so würde deutlich, dass wir klimatechnisch eher Kunstwerke als Lebewesen schützen. Aber ich will die Aktivist:innen nicht auf falsche Gedanken bringen. (Und Klimamessgeräte wären auch nicht so spektakulär und ruhmreich wie Kunstwerke, und darum geht es den klimaaktivistischen Parasiten des Ruhms ja eigentlich.) Im Gegensatz zum historischen Ikonoklasmus im byzantinischen Reich oder dem Bildersturm während der Reformationszeit, geht es beim aktuellen Bilder-Bashing aber nicht um Artefakte, die die Menschen in ihrem Seelenheil oder ihrer Heilsökonomie bedrohen. Die angegriffenen Bilder sind am Wertekonflikt eigentlich völlig unbeteiligt und werden wie Besucher:innen einer Bankfiliale nur in Geiselhaft genommen. Wenn Ihr Euch nicht um die Umwelt kümmert, könnten wir Euren Kunstwerken etwas antun das ist die Logik der sich als Bildzerstörer gerierenden Aktivisten. Man darf das implizite Steigerungspotential dieser Drohung nicht unterschätzen, da widerspreche ich allen, die meinen, dieser Aktivismus bliebe in Zukunft gewaltfrei. Letztlich ist aber selbst die Formel „Kunst oder Leben“ falsch, denn faktisch entbehrt das so bezeichnete „Leben“ jeglicher näheren Bestimmung: eigentlich meint es: „Kunst oder Überleben“ denn nur so bekommt die Formel eine minimale Plausibilität. Im besten Fall ist gemeint, wenn das Überleben nicht mehr garantiert ist, mache auch die Kunst keinen Sinn mehr. Tatsächlich ist es umgekehrt aber das verstehen die Letzte Generation nicht. Sie sind Raupen, die von der Existenz von Schmetterlingen nicht mehr den Hauch einer Ahnung haben. [Vgl. dazu „Raupen und Schmetterlinge“ in dieser Ausgabe des Magazins.] Und wir wissen aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts, dass die, die sagten „Kunst oder Leben“ den so Erpressten später beides nahmen. Man sollte sich deshalb auf diese Alternative und die, die so denken, nicht einlassen. Am Ende werden sie nicht nur die Kunst symbolisch angreifen, sondern auch Menschen und irgendwann werden sie Ernst machen und sowohl Kunst wie auch Menschen direkt angreifen. Die Geschichte der linksautonomen Szene ist ein Beispiel dafür. Wenn wir uns die Geschichte der Bilderstürme vergegenwärtigen [vgl. dazu Horst Bredekamp, Kunst als Medium sozialer Konflikte], dann geht es zumindest im europäischen Kontext immer darum, dass die Bilder selbst Objekte sind, die dem Heil im Weg stehen, weil sie falsche Hoffnungen verbreiten. Im byzantinischen Bilderstreit war die Sachlage eine doppelte: einerseits wurde so viel Kapital in der Bilderwelt akkumuliert, dass dem Staat die liquiden Mittel fehlten, um sich gegen äußere Feinde zu verteidigen. Die byzantinischen Soldatenkaiser suchten deshalb die Fokussierung auf die teuren Bilder zu brechen, um den Staat liquider zu machen. Darum geht es heute nicht mehr. Uns fehlt kein Geld, um dem Klimawandel zu begegnen, sondern der Wille. Wir brauchen nicht die 100 Millionen, die ein van Gogh oder ein Monet kostet, um das 1,5% Ziel zu erreichen, wir brauchen den politischen und individuellen Willen dazu. Genug Geld haben wir, da wir ja auch schnell einmal 100 Milliarden in Rüstung stecken können. Andererseits ging es im byzantinischen Bilderstreit darum, dass sich die Menschen zumindest nach der Meinung der Bilderstürmer in einem Irrtum über die Funktion und Macht der Bilder befanden. Denn diese konnten keinesfalls das Heil garantieren und die Menschen in den Himmel bringen, das überschätzt ihre Möglichkeiten. Zudem hat die christliche Religion mit der Eucharistie ganz andere Mittel, um Heil zu vermitteln. Aber auch dieses Argument ist im Blick auf den Klimawandel nicht in Anschlag zu bringen. Niemand hält heute die Kunst für ein Heilmittel für ökologische Katastrophen - zumal dann die Forderung auch anders hätte lauten müssen, nämlich andere Kunst statt dieser Kunst. Aber seit der Ausdifferenzierung der Kulturen in der Moderne gehen wir davon aus, dass die ausdifferenzierten Bereiche nur innerhalb ihres eigenen Segments Lösungen schaffen können. Im reformatorischen Bilderstreit ging es dann darum, ob Vermögende sich durch den Kauf und die Aufstellung von Bildern in den Kirchen einen gewissen Vorsprung auf dem Weg ins Himmelreich oder aus dem Purgatorium verschaffen können. Und hier lautete die Antwort aller Reformatoren (nicht nur der bilderstürmerischen unter ihnen): Nein, das geht nicht. Bilder sind keine Mittel zum Heil. Streit gab es nur darum, ob man die Bilder deshalb abhängen müsse, oder ob man sie aus pragmatischen Gründen an den Wänden belässt. Bilder können, so die lutherische Version, eine pädagogische Not lindern, insofern sie zur Vermittlung des Glaubens dienen, aber sie vermitteln nicht das Heil. Bilder werden, so die reformierte Version, notwendig vom Glauben fortführen, denn sie führen eine Verdinglichung in den Glauben ein, die nicht dorthin gehört. Deshalb ist es besser, sie zu entfernen. Aber auch hier ergibt sich keine Verbindung zur „Letzten Generation“. Schließlich gibt es historisch noch die Gruppe der psychisch gestörten Bilderstürmer, also jener, die sich von konkreten Kunstwerken (wie etwa Barnet Newmans „Who is afraid of Red, Yellow and Blue“) derart bedroht fühlen, dass sie sich nicht anders zu wehren wissen, als dass sie sie zerstören. Das kommt ab und an vor, ist aber jeweils ein höchst subjektiver Prozess und nicht verallgemeinerbar. Dazu später mehr. Die symbolisch agierenden Bildzerstörer der Klimaaktivisten sind keine Bilderstürmer im alten Sinn, ihnen geht es in Wahrheit um die Aufmerksamkeitsökonomie, nicht um die Werke als Kunst. Den Kunstwerken gegenüber verhalten sie sich schlicht ignorant. Weil sich das symbolische Kapital eines Werkes auch in seinem ökonomischen Wert spiegelt, erscheint der Angriff auf das Werk zugleich als ein Angriff auf das herrschende System. Es ist daher vergeblich, danach zu forschen, warum die klimabewegten Bilderstürmer gerade dieses oder jenes Werk gewählt haben, es hätte jedes beliebige Werk sein können, sofern es nur teuer und symbolisch aufgeladen ist Es liegt also nicht am Heuschober von Monet, nicht an den Sonnenblumen von van Gogh, nicht am Lächeln der Mona Lisa, wenn die Aktivisten sich daran vergehen. Für sie ist von wenigen Ausnahmen abgesehen das Motiv akzidentiell. Sie tun nur so, als ginge es um Inhalte. Genau genommen arbeiten sie sich an einer Liste der am häufigsten besuchten Kunstwerke ab, die man sich bei Googles Art & Culture anschauen kann: die Mona Lisa von Leonardo da Vinci, die sixtinische Kapelle mit den Werken Michelangelos, Kunstwerke von Vincent van Gogh, Vermeers Mädchen mit dem Perlenohrring, Munchs berühmter Schrei und Leonardos Abendmahl. Vier dieser Bilder haben die Aktivisten schon angegriffen, als Museumsdirektor wäre ich vorsichtig, wenn ich für eines der anderen (also Michelangelo oder Munch) Sorge tragen müsste. [Update: Am 11.11. haben Aktivisten versucht, sich in Oslo an Munchs Schrei zu kleben. Es wurde vom Personal gerade noch verhindert. Nun fehlt nur noch eine Attacke auf die Sixtinische Kapelle.]
Kritik Mindestens vier Punkte finde ich an den (für mich persönlich schier unerträglichen) Aktionen der Klimaaktivisten besonders kritikwürdig:
1. Die Bilderstürmer als Technokraten der Klimarettung Letztlich sind die Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ Geistesverwandte des Technokraten Thorstein Veblen, der in seiner Theorie der müßigen bzw. feinen Leute alles, was nicht lebensnotwendig ist, verbannen wollte. Die müßigen Leute, die nicht Klimaaktivisten sind, geben sich der Kultur hin, statt die Menschheit voranzubringen. Sie gehen ins Museum statt auf die Straße (oder in die Fabrik). Das muss man ihnen austreiben darin sind sich der Technokrat Veblen und die Klimaaktivisten einig. Denn was ja auffällt, ist zunächst, dass im Interesse der Klima-Rettung alles anderes, was die Menschheit kulturell seit über 100.000 Jahren erarbeitet hat, schlicht beiseitegeschoben wird. Vor der apokalyptisch zugespitzten finalen Bedrohung der Menschen (nicht der Erde), wird alles, was nicht deren Rettung dient, für überflüssig erachtet. Am Ende fragt man sich: wozu rettet man die Menschheit überhaupt? So wie der Technokrat Thorstein Veblen alles, was nicht dem technologischen Fortschritt dient, beiseitegeschoben hat Kunst, Kultur, Mode, Literatur … -, so schieben auch die Klimaaktivisten alles beiseite, was nicht dem unmittelbaren Zweck der Arterhaltung dient.
Auch für die „Letzte Generation“ ist das Überleben der Gattung das ausschlaggebende Kriterium. Das Mittel dazu ist das wissenschaftliche Denken. Letztlich erscheint den klima-aktivistischen Technokraten wie schon Veblen die gesamte Kultur als barbarisch, weil nicht zweckdienlich. Was nicht dient bzw. was nicht so angepasst werden kann, dass es dient, wird nicht nur verworfen, sondern auch zum Erpressungsgut gemacht. So erklärt sich ihr Ausruf „Kunst oder Leben“.
2. Die Bilderstürmer als „Parasiten des Ruhms“ Vor 34 Jahren veröffentlichte Peter Moritz Pickshaus seine lesenswerte Studie Kunstzerstörer, die sich mit diversen Fällen realer bzw. angedrohter Kunstzerstörungen in der Geschichte auseinandersetzt. In seiner „Einführung in ein Unthema“ schreibt Pickshaus über unsere spontanen Reaktionen auf Kunstattacken:
Beide Befürchtungen (Geltungssucht und Nachfolgetaten) sind ja nicht unbegründet, wenn vielleicht auch im Einzelnen, wie Pickshaus dann zeigt, die Motivlage komplexer ist. Denn zumindest eins können wir aktuell beobachten: wie die breite Berichterstattung über die klimaaktivistischen Bilderstürmereien neue Parasiten des Ruhms anlockt. Denn die Berliner Attacke auf das Bild von Toulouse-Lautrec war ja eine derartige Nachfolgetat. Aber es scheint mir auch sozialpsychologisch wichtig zu sein, warum junge Menschen diese Attacken auf Kunstwerke unternehmen, mit denen sie ja offenbar emphatisch nichts verbindet. Was geht da in ihren Köpfen vor, was haben sie in ihrem Leben über Kunst und die menschliche Kulturgeschichte gelernt? Klarer wurde mir das, als ich eine Reihe von Kulturvertretern vernahm, die in einer Art politischer Unterwerfung durchaus Verständnis für die Aktionen bekundeten. Auch ihnen erschien Kunst als Mittel zum Zweck, vielleicht nicht zu demselben wie dem Zweck der Klima-Rettung, aber eben doch ein Zweckgebilde. Pickshaus schreibt zur Bildwahl:
In diesem Sinn sind die Klima-Aktivisten tatsächlich „Parasiten des Ruhms“. Und sie sind sich darüber auch im Klaren, es ist eine durchdachte Aktion. Es wirft ein Licht auf die Vorstellungen, die die Aktivisten von der Überzeugungskraft ihrer Argumente haben oder auf die Ohnmachtserfahrungen, weil zu wenige Menschen ihren Argumenten folgen. Und nun muss die Ohnmacht kompensiert, die Überzeugungskraft gesteigert werden, indem man die kulturelle Macht der Bilder und ihre öffentliche Wahrnehmung nutzt.
3. Der Akt der Selbstermächtigung Pickshaus erwähnt die unterstellte „grenzenlose Geltungssucht des Kunstzerstörers“. Das scheint mir auch wenn Pickshaus gegenüber dieser Diagnose skeptisch ist ein bedenkenswerter Aspekt: Die Selbstermächtigung, die kulturbewahrenden Handlungen der Gesellschaft in Frage zu stellen. Nach dem Motto: Ich zeige Euch mal, wo die wahren Werte liegen. So erklärte die Klima-Aktivistin Luise Neubauer dann auch: »Die Wahl zwischen Zeit und Demokratie haben wir nicht«. Und da frage ich mich, wer das Subjekt ist, das diese Entscheidung trifft. Niemand hat Frau Neubauer dazu ermächtigt, in die Werte anderer einzugreifen. Und doch nimmt sie das für sich und ihre Bewegung in Anspruch. In der Sache ermächtigen sich Subjekte, an den gewählten demokratischen Gremien vorbei, nicht nur die Demokratie und ihre Werte außer Kraft zu setzen, sondern auch entscheiden zu können, was für die Zukunft angemessen ist. „Die Diktatur des Proletariats“ nannte man das früher, nur dass heute die Klima-Aktivisten sich an dieser Stelle sehen. Damals war das Ergebnis Millionen von Toten, die „Im Interesse der Sache“ starben. „Nicht mehr das Volk ist der Souverän, sondern eine milieuspezifische Projektion der Krise“ hat Nikolaus Blome, dem ich ansonsten selten zustimme, im SPIEGEL dazu zu Recht geschrieben. Und er erinnerte daran, dass die Form dieses Denkens vom Nazi-Juristen Carl Schmitt abgeleitet ist, der meinte »Souverän« sei, wer letztlich über Anfang und Ende des Ausnahmezustands entscheiden kann. Und das nehmen die Klima-Aktivisten für sich in Anspruch. Nun gibt es unterschiedliche Formen des Empowerments. Zum einen, wenn marginalisierte Gruppen sich in die Lage versetzen, ihrem Anliegen eine Stimme zu geben. Dieses Phänomen des Empowerments haben wir im Verlauf der Jahrhunderte vielfach beobachtet, von den Arbeitern, den Frauen, den Kolonialisierten, den Rassifizierten. Es ist legitim und wichtig, seine Stimme zu erheben und seine Rechte einzuklagen. Im vorliegenden Fall geht es aber um etwas Anderes. Denn die Klima-Aktivisten können sich ja artikulieren, sind in den Medien gut präsent und sind nicht von demokratischen Prozessen ausgeschlossen. Auch vor Gericht können sie ihre Anliegen vertreten. Das reicht ihnen nicht und sie erklären ihre Anliegen für so bedeutsam, dass man geltende Regeln außer Kraft setzen muss. Und sie wollen ihre Regeln nicht nur für sich, sondern für oder gegen alle durchsetzen. Die Legitimation beziehen sie zum Teil durch die Wissenschaft, zum Teil durch das Ausmaß des apokalyptisch gedeuteten Geschehens. Aber es bleibt ein deklamatorischer Akt, denn man entzieht sich bewusst der parlamentarischen Kontrolle.
4. Die Gesten der Aufklärer:innen Mit dem vorherigen Punkt verwandt, aber eigens zu behandeln, ist die Frage, wie sich „Aufklärung“ in diesem als apokalyptisch dargestellten Prozess vollzieht, wie steht es um die angebliche „selbstverschuldete Unmündigkeit“ der Adressaten, die es notwendig macht, zu drastischen und öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen zu greifen? Ich fand es ganz interessant, in diesem Kontext noch einmal zu jenen Texten zu greifen, die nach 1783 zur Beantwortung der Frage „Was ist Aufklärung?“ erschienen sind. Sie sind in einem Reclam-Bändchen versammelt: Bahr, Ehrhard (Hg.) (2008): Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen. 2008. Stuttgart (Reclams Universal-Bibliothek, Nr. 9714). Eine um europäische Stimmen erweiterte Sammlung, die aber einige wichtige deutsche Texte nicht enthält, gibt es ebenfalls bei Reclam: Stollberg-Rilinger, Barbara (Hg.) (2014): Was ist Aufklärung? Thesen, Definitionen, Dokumente. Stuttgart (Reclams Universal-Bibliothek, Nr. 18824). Zunächst dachte ich, dass sich hier die unterschiedlichen Perspektivierungen von Kant und Hamann als produktiv erweisen würden. Hamann hatte u.a. an Kants Aufklärungsschrift kritisiert, dass man die anderen zu Unmündigen erklären muss (und nicht etwa zu Andersdenkenden), um sie dann aufklären zu können, weil man ja selbst im Besitz der Wahrheit oder Erkenntnis ist. Das erzeugt vorab eine Asymmetrie. Kant hatte ja in seinem berühmten Aufsatz geschrieben:
Hamann entgegnet dem, nicht die erwähnten „Unmündigen“ hätten ihre Faulheit und Feigheit zu überwinden, um ihr Leben endlich sinnvoll einzurichten, sondern Kant selbst müsse seine Existenzweise „selbstverschuldete[r] Vormundschaft“ radikal in Frage stellen, es auf seine Bedingtheit reflektieren. Kant stelle abstrakte Regeln auf, die mit der Lebenswirklichkeit der von ihm Kritisierten wenig zu tun habe. Zugleich verbünde er sich mit den Herrschenden und stelle diese nicht grundlegend in Frage. Die Lektüre der weiteren Texte im Reclam-Heftchen zeigte mir dann aber, dass der älteste und oft übersehene Text der Debatte eigentlich der aktuellste im Blick auf das heutige Geschehen ist: Moses Mendelssohns „Über die Frage: was heißt aufklären?“ Dort setzt Mendelssohn grundlegend Bildung, Kultur und Aufklärung in eine Relation.
Mendelssohns zentraler Satz lautet: Bildung zerfällt in Kultur und Aufklärung. Die Kultur beschreibt er als Praktisches, das sich in Künsten, Geselligkeitssitten, Geschicklichkeiten und Fertigkeiten zeige. Es ist die „Politur“ einer Gesellschaft, quasi ihr Qualitätskennzeichen. Die Aufklärung dagegen ist Theoretisches, das sich in vernünftiger Erkenntnis, Fertigkeiten und vernünftiges Nachdenken über Dinge des Lebens. Die Bestimmung des Menschen ist aber letztlich die Summe von Kultur und Aufklärung: der Mensch soll ein aufgeklärtes Wesen mit guter Bildung sein. Im nächsten Schritt weist er die Kultur dem Menschen als Bürger und die Aufklärung dem Menschen als Menschen zuweist. Der Mensch, so spitzt er zu, kann ohne Kultur leben (er ist dann nur kein gebildeter Mensch), den Bürger gibt es nicht ohne Aufklärung und Kultur.
Die „Letzte Generation“ macht nun durchaus die Aufklärung und die Wissenschaft (z.B. über die Klimakrise und deren Folgen) stark, vernachlässigt aber die Kultur. Sie vermag nicht zu zeigen, was Aufklärung mit Kultur zu tun hat, sie reduzieren den Menschen auf seine bloße Existenz. Mit seiner bürgerlichen Form, also mit Kultur und Bildung können sie dagegen weniger anfangen. Mendelssohn verweist aber auch auf die Missbrauchsformen von Aufklärung und Kultur:
Tatsächlich haben wir eine wissenschaftliche Aufklärung, die angesichts der Dringlichkeit ihrer Erkenntnisse die Gesetze meint relativieren zu können, die ihre Erkenntnisse mit Interventionen gegen die Auffassungen bzw. die scheinbare Gleichgültigkeit der Bürger:innen durchsetzen will. Und wir haben eine Kultur, die angesichts der Katastrophen der Welt nur bedingt in der Lage ist, sich selbst in ein Verhältnis zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Aufklärung zu setzen. Allerdings sind die Erörterungen von Mendelssohn besonders von der Sorge getragen, dass es in der Durchsetzung der Aufklärung zu Verletzungen der Gesetze und Aufständen kommt. Und dafür ist die „Letzte Generation“ ein gutes Exempel. Aufklärung im Sinne von Mendelssohn wäre es, beides (Wissenschaft und Kultur) wieder in ein richtiges Verhältnis zu setzen.
Epilog verstreute Notizen
No Future Als ich so alt war wie die „Letzte Generation“ heute, sang man andere Lieder, es war derselbe Tenor, aber mit einem anderen Bewusstsein. Erinnert sich noch jemand daran? When there’s no future how can there be sin Wenn es keine Zukunft gibt, wie kann es dann Sünde geben Ja wie prophetisch war das denn? Auch das „Wir sind die Zukunft eure Zukunft!“ der Sex Pistols aus „God save the Queen“ wandte sich an die vorangegangene Generation. „When there’s no future how can there be sin“ diese Zeile, so meint die Lieddatenbank Genius „fasst die Hauptgefühle eines Anarchisten zusammen: Es gibt sowieso keine Zukunft für uns, also scheiß auf die Moral“. Das trennt die „Sex Pistols“ von der „Letzten Generation“. Die einen hatten die Zukunft aufgegeben, die anderen hoffen wenigstens aufs Überleben und wollen dafür alles andere opfern. Nun bin ich nicht der Meinung der „Sex Pistols“, dass es da, wo es keine Zukunft gibt, auch keine Sünde gibt, aber ich teile auch nicht das Widerstandskonzept der „Letzten Generation“. Halloween Tu will kämpfen lernen und lernt sitzen
Anders als die Geschichte von Herrn Keuner, die sich ja um die Ziele gesellschaftlichen Engagements drehte, geht es bei der Diskussion zwischen Tu und Me-Ti darum, welchen Gebrauch man vom Jetzt macht. Manche wollen das Jetzt hinter sich lassen und sich nur dem letzten Kampf widmen. Der Verfasser plädiert dafür, das Beste aus dem Bestehenden herauszuholen. Und das Strafrecht? Der Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU in NRW hat seinem Verband eine Petition zur Unterstützung vorgelegt, die noch einmal die Problematik veranschaulicht.
Das Interessante daran ist, dass hier mit Begrifflichkeiten jongliert wird, die die Grenzen leicht verschieben. Anstelle des eigentlich sinnvolleren Wortes „legal“ arbeitet man mit dem Wort „legitim“. So wäre der (vom EAK nicht formulierte) Satz, dass „Gewalt gegen Menschen und Sachen“ illegal sind, zumindest in Deutschland scheinbar eindeutig. Ganz sicher ist man sich auch dabei nicht, wenn man den Jubel deutscher Christdemokraten bei der amerikanischen Liquidierung von Terroristen samt ihren Familienmitgliedern bedenkt. Ist das nicht auch illegal und warum macht der EAK hier keine Petition, schließlich geht es um die Ermordung von Menschen? Nun spricht der EAK gar nicht über das Selbstverständliche (die Illegalität der verschiedenen Aktionen der Klima-Aktivisten der letzten Generation), sondern über deren ethische Rahmung. Denn der EAK bezeichnet die Gewalt gegen Sachen und Personen nicht als illegal, sondern vor allem als illegitim. Das ist ein feiner, aber gewichtiger Unterschied in der deutschen Sprache. Er wird deutlich, wenn ein CDU-Mitglied, das auch im Rat der EKD sitzt, davon spricht, dass die Handlungen der Klima-Aktivisten von der Evangelische Kirche nicht „legitimiert werden dürfen“. Legitimieren wäre tatsächlich das Einzige, was die EKD überhaupt machen könnte, denn legalisieren könnten die Aktionen nur der Gesetzgeber oder die Gerichte. Wie steht es aber um die Legitimation? Es gibt ja in unserem Leben Handlungen, die sind illegal, aber dennoch unter Umständen legitim. Wir haben das in Deutschland bei dem denkbaren Abschuss eines Flugzeuges diskutiert, das sich in terroristisch-selbstmörderischer Absicht einem Hochhaus nähert. Der Abschuss wäre, das hat das Bundesverfassungsgericht klargestellt, illegal, aber wäre er illegitim? Das ist eine philosophisch-ethische Frage. Als Kantianer halte ich sie natürlich für nur so beantwortbar, dass der Abschuss nicht nur illegal, sondern auch illegitim wäre. Das können andere durchaus anders einschätzen. Beim Flugzeug diskutieren wir eine Relation von etwa 100 Flugzeugpassagieren im Verhältnis zu vielleicht 2000 in einem Hochhaus befindlichen Menschen. Die Letzte Generation vollzieht einen illegalen Gewaltakt gegen Sachen(!), der auf den drohenden Tod von Millionen hinweist und ihn verhindern soll. Wie steht das eine im Verhältnis zum anderen? Sollte man hier nicht tatsächlich die Legitimitätsfrage wenigstens stellen dürfen? Mir leuchtet der Gebrauch des Wortes „legitim“ durch die Synodenpräses Heinrich durchaus ein, insofern er darauf hinausläuft, dass es zwar illegal ist, was die „Letzte Generation“ macht, sie aber moralische Gründe für ihr illegales Handeln im Sinne des „Ruhenden Verkehrs“ (so heißt ein PKW-Objekt, das von Wolf Vostell zu einem Betonklotz gegossen wurde) benennen können.
Würde man das nicht erörtern, gäbe es tatsächlich einen Schaden für die Menschheit. Es wären ja auch Staaten denkbar, in denen z.B. Euthanasie legal ist, aber das ist nicht notwendig legitim, während gewaltsamer Widerstand dagegen durchaus legitim sein könnte, aber vermutlich nicht legal wäre. Die Legitimität einer Handlung besteht aber in einer sinnvollen Relation zum ethischen Ziel. Wenn freilich ethisch bedeutungsvolle Ziele (wie die Rettung des Planeten im Rahmen der Klimakrise) mit völlig willkürlichen Mitteln durchgesetzt werden sollen (nur weil diese den Aktivisten die größtmögliche Aufmerksamkeit versprechen), dann unterminiert die Wahl der Mittel durchaus auch die Legitimität des Handelns der Aktivisten. Da geht es den Klima-Aktivist:innen nicht anders als den von ihnen kritisierten Staatsvertreter:innen. Wenn also die Synodenpräses auch die symbolischen Angriffe auf die Meisterwerke der menschlichen Kunst- und Kulturgeschichte für legitim halten würde, dann könnte man sich schon fragen, wofür die Kirche eigentlich eintritt. Inwiefern sollte kulturbewahrendes Verhalten ein zwar illegales, aber dennoch legitimes Ziel von Klima-Aktivist:innen sein? Ich sehe da kein belastbares ethisches Argument außer dem stereotyp vorgetragenen „Der Zweck heiligt die Mittel“. Das ist aber gerade kein ethisches, sondern ein machiavellistisches Argument. Fände man diese Art von Ikonoklasmus wirklich „legitim“, wüsste ich nicht, woraus sich die spezifische Legitimität in diesem Fall speist. Man unterscheidet dann nicht mehr zwischen dem umweltzerstörerischen Autoverkehr auf der einen Seite und dem die Kulturgeschichte repräsentierenden Kunstwerk sowie dem die Kulturgeschichte bewahrenden Museum auf der anderen Seite. Sollte diese „Legitimierung von klima-aktivistischem Ikonoklasmus“ in der Erklärung der Synodenpräses inkludiert sein, dann fände ich das wirklich problematisch. Vielleicht ist es aber auch nur symptomatisch. Die evangelischen Kirchen haben es nicht mehr so mit der (säkularen) Kunst, sie ist neuerdings nur noch ein Mittel zum Zweck wie das Auto. Ich kann und will mir das aber nicht wirklich vorstellen, es wäre zu deprimierend. Die Geschichte des Protestantismus als Bildungsreligion spricht eigentlich dagegen. Man könnte und sollte die Künstler:innen eigentlich seit 40.000 Jahren als Verbündete der Menschheit ansehen, und Kunst als jene ihrer Errungenschaften, die anders als die Religion nicht zu Kriegen und Gewalttaten führt. Kunst steht das ist ihre Besonderheit quer zur Geschichte, wie der jüdische Philosoph und Schriftsteller Günther Anders das einmal vor 70 Jahren formuliert hat. In den nun von der Letzten Generation symbolisch angegriffenen Werken inkarniert sich dennoch Kulturgeschichte, weil sie zeigen, was in dem spezifischen Moment, als sie entstanden, historisch möglich gewesen wäre. Als derartige Inkarnation von Kulturgeschichte sollten wir sie ernst nehmen und sie nicht herabwürdigen zu bloßen Werkzeugen und Instrumenten im klimaaktivistischen Kampf. Das Kohlhaas-Syndrom Was aber bei den Verständnisvollen auffällt ist, dass sie sich vor allem auf die Straßenblockaden beziehen, zu denen es ja auch noch keine oder kaum rechtskräftige Urteile gibt. Das ist bei den Museumsstürmereien anders. Dort gibt es zumindest wenn man gesamteuropäisch schaut durchaus schon Verurteilungen, die die Strafbarkeit und Verwerflichkeit der Aktionen erkennen lassen. Für eine einfache Sachbeschädigung muss man normalerweise nicht zwei Monate ins Gefängnis wie die Aktivist:innen von Den Haag. Die Aktionen müssten daher m.E. unterschieden werden: die gegen die Kultur und die gegen die fahrlässigen Umweltzerstörer, die Instrumente mit fossilen Brennstoffe nutzen: Autos, Flugzeuge etc. Mir kam aber in diesem Kontext eine andere Sache in den Sinn, nämlich das Kohlhaas-Syndrom, also das Handeln von Menschen, die zwar formal im Recht sind, aber kein Recht bekommen und deshalb zur Durchsetzung ihres Rechts das Recht in die eigene Hand nehmen koste es, was es wolle. Auch der Michael Kohlhaas des Heinrich von Kleist, der vielleicht bekannteste Typ des Rechtsbrechers aus gekränktem Gerechtigkeitsgefühl, beginnt moderat: er protestiert, verfasst Eingebungen und wendet sich an Gerichte. Als er sich dort aber nicht durchsetzen kann und ihm offenkundig dabei auch Unrecht geschieht schlägt sein zunächst rechtsstaatskonformes Verhalten in Gewalt um. Er fragt: Was interessiert das Recht der Anderen, wenn ihm doch Unrecht geschieht? In der Folge sterben viele Menschen, auch solche, die mit dem Unrecht gar nichts zu tun hatten, Städte gehen in Flammen auf, und all das, weil das verletzte Recht des Michael Kohlhaas immer drastischere Schritte in Gang setzt. Und man fragt sich während des ganzen Geschehens, wo dieser Prozess der Verschärfung hätte unterbrochen werden können. Denn selbst da, wo die entstehende evangelische Kirche in der Person Martin Luthers die Gewalt des Kohlhaas zwar verurteilt, sein Anliegen nach Gerechtigkeit aber unterstützt, vermag keine wirkliche Gerechtigkeit im Sinne des bürgerlichen Rechtsgefühls zu entstehen. Das Ende ist bekannt: Kohlhaas kommt zwar zu seinem Ziel (der Zweck seines Handelns wird erreicht), denn er bekommt formal Recht, aber für die gewählten Mittel wird er rechtmäßig zum Tode verurteilt. Kann das der Sinn des Protestes sein?
Galerie der attackierten WerkeZeitleiste des Schreckens
Kohelet 3 Weise Worte zum Schluss
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Artikelnachweis: https://www.theomag.de/140/am773.htm |