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Magazin für Theologie und Ästhetik


"Erhabenheit" im Modell der Rhetorik und ästhetischer Theorie

Untersuchungen zu einer Begriffskonzeption für die Wahrnehmung

Fee-Alexandra Haase

Der Begriff Erhabenheit wird bereits von Autoren der antiken Literatur wie Pseudo-Longin in seiner Schrift Über das Erhabene dem ästhetischen Urteil über die Kunst zugeordnet. In der folgenden Abhandlung wird neben dieser Traditionslinie der Ästhetik auch der Überlieferungszusammenhang dieser Kategorie des Wertens in der Lehre der antiken Rhetorik und ihr weiteres Fortwirken in der Neuzeit betrachtet. So wird an historisch überlieferten Textstellen mit diesem Begriff von unterschiedlichen Autoren die Anwendung eines Begriffskonzept der Urteilsfindung aufgezeigt. Als Disziplin ist die Ästhetik erst in der Neuzeit unter den Wissenschaften anzutreffen. In dieser Disziplin und in der Rhetorik lassen sich die wertenden Ausdrücke des Erhabenheits-Konzepts bis in das 20. Jahrhundert in der Literatur aufzeigen. Bereits vor der Klassifizierung als Teil der Ästhetik in der Neuzeit findet sich das Attribut 'erhaben' als Bezeichnung eines Stils für eine Gattung der Rede.

An der Verwendung des Begriffs bei verschiedenen Autoren lässt sich seine Eingliederung in das jeweilige System aufzeigen. Eine geistesgeschichtliche Konstanz von abstrakten Eigenschaften, die an den Begriff gebunden sind, ist ebenfalls offensichtlich. So wird unter den Stilarten (genera dicendi) in der Rhetoriklehre zwischen dem schlichten Stil (genus subtile), dem mittleren Stil (genus medium, mixtum) und dem erhabenen Stil (genus grande oder sublime) unterschieden. Der Redeschmuck (ornatus) ist ein Teil des hohen Stils (genus sublime), der durch Pathos bewegen soll (movere).[1] In der Rhetorik des Aristoteles (III, 10) wird Prunk (ogkos, sublimitas, dignitas, Würde, Erhabenheit) als Gegensatz zur Gedrängtheit des Stils (suntomia, brevitas) dargestellt. Cicero verbindet die drei rhetorischen Stilebenen mit den Aufgaben des Redners (officia oratoris) und der Funktion der Stilgattungen in Form von Lehren zur Vermittlung von Sachinformation (docere), Erfreuen für die Erregung von Emotionen (delectare) und Bewegen (movere). Römische Dichter wie Ovid und Apuleius nutzen Ausdrücke aus dem Wortfeld der Erhabenheit. Ovid verwendet in den Metamorphosen (15, 669 - 674) den Ausdruck 'erhabene Brust' (sublimus pectus).[2] In der Erzählung Psyche und Cupido nutzt Apuleius das Adjektiv 'erhaben' (sublimus).[3] Bei der Behandlung von Fehlern der Briefstellerlehre wird im Abschnitt Quod sint vitia dictaminis in dem Schreiben De vitiis evitandis et cursibus servandis in dictamine, das auch unter dem Titel Epistola Boncompagni ad Philippum electum Ferrariensis von Boncompagnus im 12. Jahrhundert verfasst wurde, in drei Stile (stili), dem einfachen, mittleren und erhabenen, unterschieden. Im Original: "Tribus stilis, sicilicet humili, mediocri et sublimi, tria vitia opponuntur."[4] Dante nimmt in seinem Werk De vulgari eloquentia liber II im vierten Abschnitt 'Über die Mannigfaltigkeit des Stils derjenigen, die dichterisch schreiben' ('De varietate stili eorum, qui poetice scribunt') die Unterscheidung in die drei Stile (stili) der poetischen Literatur durch die Eigenschaften 'tragisch' (tragicus), 'komisch' (comicus) und 'elegisch' (elegiacus) vor.[5]

Die Begriffe sublimatio und sublimitas sind aus den Worten 'sub' und 'limen' zusammengesetzte lateinische Substantive. Die Anrufung von Gottheiten und Herrschern als erhaben findet sich seit der Antike in Dokumenten. Die interpretatio christiana des Ausdrucks sublimitas findet sich in dem Brief an die Korinther in der Vulgata.[6] In der Vulgata wird im zweiten Brief des Paulus die Erhabenheit Gottes (sublimitas Dei) erwähnt, ein Attribut, das auch Herrschern zuteil wird.[7] So wird im ersten Buch der Makkabäer die Erhabenheit (sublimitas) des Königs Antiochus hervorgehoben.[8] Vom lateinischen Nomen Augustus für den Titel 'der Erhabene' leiten sich die französischen Form Auguste und die deutsche Form Augustin ab. Elvira und Elvire sind gotisch-spanische bzw. französische Namen mit der Bedeutung 'die Erhabene'. Zu den 99 Namen Allahs zählt nach dem Koran auch al-adsiem, 'der Erhabene'. Karl der Große nannte sich nach seiner Kaiserkrönung am 25. Dezember 800 Imperator et Augustus. Der römische Ehrenname Augustus war Teil der Titulatur Römischer Kaiser Deutscher Nation. Erasmus von Rotterdam erwähnt in dem Werk Colloquia für die Grußformeln (salutandi formulae) die folgenden Eigenschaften: Weite, Größe, Schönheit und Erhabenheit: "Salva sit tua Sanctitas. Amplitudo. Maiestas. Beatitudo. Sublimitas."[9] Rabanus Maurus schreibt in De rerum naturis (Buch 13) von der Eigenschaft 'Erhabenheit des Geistes' (mentis sublimitas).[10]

Martin Luther, dessen Sprachgebrauch beispielhaft für das Verbum mit der Passiv-Form mit dem Infinitiv 'erhaben werden' ist, veröffentlicht in Wittenberg im Jahre 1524 die Schrift Wider den neuwen Abgott und allten Teuffel, der zu Meissen soll erhaben werden. Von Dominicus Franciscus de Marienberg Calin erscheint in Wien im Jahre 1683 die Schrift Virtus Leonina, in deren Titel als eine Eigenschaft der Führer Russlands (duces Russiae) die Erhabenheit ihrer Aufgaben (officiorum sublimitas) genannt wird. In Deutschland wird unter dem Titel Philosophische Untersuchung über den Ursprung unserer Ideen vom Erhabenen und Schönen die Abhandlung A philosophical Enquiry into the origin of our Ideas of Sublime von Edmund Burke publiziert, die im Jahre 1761 in London erstmals veröffentlicht wurde.

Burke (1729-1797) stellt in seinem Werk bereits im Jahre 1757 den Gegensatz zwischen dem Erhabenen als Mächtigkeit und Schönheit als Kleinheit auf, den Kant in dem Gegensatz zwischen weiblichem Geschlecht mit dem Attribut 'schön' und männlichem Geschlecht als 'erhaben' in seine Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen aus dem Jahre 1764 behandelt. Immanuel Kant beschreibt in der Kritik der Urteilskraft die Natur im ästhetischen Urteile als "eine Macht, die über uns keine Gewalt hat, und so dynamisch-erhaben ist."[11] Pseudo-Longins Schrift über das Erhabene wird von Nicholas Boileau in das Französische übersetzt und mit Anmerkungen kommentiert.[12] In der Aufklärung erwähnt der Musiktheoretiker Mattheson in seiner Schrift Vollkomner Capellmeister (1, 10, 1) in einem Abschnitt über den Unterschied der Stile auch den 'erhabenen Stil':

"Weil die besondre Anwendung und Zusammenfügung gewisser Wörter, Redens=Arten, Ausdrücke und Formalien, sowol in heiliger Schrifft, als im Gericht, bey Hofe, in Kantzeleien, auf Lehr=Stühlen, in Briefen und täglichem Umgange einen mercklichen Unterschied des Styls, es sey im reden oder schreiben, hervorbringt: so stehet leicht zu erachten, dass die Ton=Kunst, da sich ihr Nutz und Gebrauch über Gottes=Häuser, Schaubühnen und Zimmer erstrecket, nothwendig auch, durch dergleichen Anwendung und Zusammenfügung gewisser Klänge, Gänge, Fälle, Zeit=Ordnungen und Geltungen, in ihrer Schreib= und Setz=Art, sehr verschieden seyn müsse. [...] Was inzwischen das so genannte hohe, mittlere und niedrige in allen Schreib=Arten betrifft, so ist solches in dem Verstande allgemein, wenn dieses Wort Commun, nicht wenn es General bedeutet: maassen dergleichen Eigenschafften einem ieden vorausgesetzten Haupt=Styl in der musicalischen Setz=Kunst, nehmlich, dem geistlichen, weltlichen und häuslichen, wie Gattungen ihren Geschlechtern, allerdings angehören. Es sind nur Neben=Dinge und zufällige Ausdrücke, die das hohe, mittlere und niedrige anzeigen; man muß sie bloß als Unter=Theile ansehen, die für sich selbst keinen Kirchen= Theatral= noch Kammer=Styl ausmachen können: Denn alle und iede Ausdrücke, sie mögen was erhabenes, mäßiges oder geringes begreiffen, müssen sich unumgänglich nach obbesagten dreien vornehmsten Geschlechtern der Schreib=Art, mit allen Gedancken, Erfindungen und Kräfften, als Diener nach ihren Herren, ohne Ausnahm richten."[13]

'Erhebung' und 'Erhöhung' sind gleichermaßen Eigenschaften des Stils des Schreibenden und Musikers für Mattheson (1, 10, 21): "Wenn also die Schreib=Arten mit den vorzustellenden Personen, Dingen, Gedancken und Verrichtungen nicht übereinkommen, so ist deren keine eintzige natürlich; die schwülstige am allerwenigsten; wo sie solcher Beschaffenheit halber nicht gute Ursachen vor sich hat, welches gar wol seyn kan. Da muß ich nun wissen, was Schwulst und Schwülstigkeit bedeuten, nehmlich eine Erhebung und Erhöhung an solchem Orte, wo sie nicht seyn sollten, sondern schädlich fallen, in eigentlichem Verstande; im verblümten, wenn man geringe Sachen ungemein aufputzet, das wesentliche aus den Augen setzet, nichtswürdige Dinge mit vieler unnützer Pracht, oder mit verwerfflichen Zierrathen beleget."[14]

Der Gelehrte und Rhetoriker George Campbell beschreibt in seiner Rhetoriklehre die Begriffe Erhabenheit (sublimity) und Härte (vehemence) durch unterschiedliche Eigenschaften in der Tradition von Pseudo-Longin: "Erhabenheit und Heftigkeit insbesondere werden häufig verwechselt. Auf diese Weise wurde dieser Gegenstand wurde von dem großen Meister Longinus behandelt, dessen Annahme des Terms 'erhaben' sehr undefiniert, der einen eminenten Level nahezu jeder Ausgezeichnetheit von Rede gleich welcher Art". Campbell beschreibt dieses im Originaltext so: "Sublimity and vehemence, in particular, are often confounded [...]. In this manner has this subject been treated by that great master Longinus, whose acceptation of the term sublime is extremely indefinite, importing an eminent degree of almost any excellence of speech, of whatever kind."[15] Im 19. Jahrhundert wurde die Theorie der Erhabenheit in England für die Landschaftsmalerei genutzt. Wilhelm Heinse nutzt in seinem Roman Ardinghello den Ausdruck 'Erhabenheit' als Attribut des Geistes: "Unterdessen sei wieder wahr, es könn einer außerordentlich viel Verstand und Erhabenheit in der Denkungsart haben und doch ein schlechter Maler sein."[16] Jean Paul ist dem Genie-Gedanken des Sturm und Drangs und dem Idealismus in seinem poetischen Werk verpflichtet. Paul verfasste im Nachtrag zu Nro. 56: Fliegender Hering seines Werks Flegeljahre einen Brief, in dem der Begriff Stil als Eigenschaft seines Korrespondenzpartners erwähnt wird: "Und ich selber bin, gesteh' ich, mit den Vorteilen meines Geschmacks zu sehr dabei interessiert, als dass es mir gleichgueltig sein sollte, Sie [..] verdraengt zu sehen. Ihr Feuer, Ihr Stil etc. etc. - - huldigen.* -"[17] Paul beantwortet in der Vorschule der Ästhetik (1, I, 26 ) die Frage "Aber worin besteht denn die ideale Erhabenheit?" mit den Ausführungen Kants und Schillers.[18] Der Dichter bemerkt in seinem Werk Leben des Quintus Fixlein, dass unter den verschiedenen Eigenschaften von Menschentypen die Erhabenheit das Genie und den Enthusiasten auszeichnen : "Jede fixe Idee, die jedes Genie und jeden Enthusiasten wenigstens periodisch regiert, scheidet den Menschen erhaben von Tisch und Bett der Erde,[...]."[19] Paul beschreibt in seinem Werk Des Feldpredigers Schmelzle Reise nach Flätz den Zeitpunkt der Erhabenheit innerhalb der narrativen Schilderung der Handlung seines Protagonisten: "Jetzt war es Zeit, ohne Umstände erhaben zu werden und mich um nichts mehr hienieden zu scheren, sondern mich dem Tode schlicht zu widmen: Rafft mich nur weg, (rief ich und schlug unbedenklich drei Kreuze), macht mich nur schnell nieder, ihr Geister;"[20] Auch in seinem Gedicht Die Veraltete Kritik thematisiert Paul das Erhabenheitskonzept im Zusammenhang mit der Zeitigkeit von Kritik durch den Vorgang des 'Erhebens' von Tadel:

Die Griechen am Olympe Spiel,
Mit Lauf, und Ross, und Kampf, mit Flöt' und Liede.
Da schattet der Lorbeer nur am Ziel;
Da sassen andre Richter,
Als die vom heutigen Gelichter;
Da scholl kein Lob,
Das euch erniedrige, kein Tadel, der erhob.
Geh mit deinem Jahrhunderte fort; doch so oft es itzt strauchelt, [...][21]

Gotthold Ephraim Lessing nutzt in der Hamburgischen Dramaturgie (53. Stück) den Ausdruck 'etwas gesuchterer Stil'.[22] Der Romantiker Ludwig Tieck beschreibt in Franz Sternbalds Wanderungen (3, 2) die Erhabenheit eines Kunstwerks.[23] Friedrich Schiller, der im Jahre 1793 die theoretische Schrift Vom Erhabenen verfasste, nutzt in Kabale und Liebe (II, 3) den idiomatischen Ausdruck 'über etwas erhaben sein': "Er selbst ist nicht über die Ehre erhaben [...]."[24] Schiller verwendet in seinem Drama Wallenstein den Ausdruck erhabener Moment der Zeit.[25] In der Abhandlung Über die ästhetische Erziehung des Menschen spricht Schiller vom erhabenen Flug der Dichtkunst.[26] Waldemar Bonfels nutzt in seinem Lied Melancholie den Ausdruck 'meiner Traurigkeit erhabenes Dunkel' als Gegensatz des 'lyrischen Ichs' zur Farbe der Wolken der den Menschen umgebenden Natur:

O meiner Traurigkeit erhabenes Dunkel,
ihr blauen Wolken der Melancholie!
hüllt ihr aufs neu' das fröhliche Gefunkel
der Sterne ein und überflutet sie?

Was hilft dem Geist, dass er ihr Strahlen weiß,
und was der Sehnsucht, dass sie krank und wehe
die Schleier scheucht, in ungerechtem Fleiß,
der mich verdirbt, da ich sein Ziel nicht sehe.

Der stille Zug der ungewissen Nacht
ist mir verhaßt, je mehr er mir willkommen.
Was mir der Tag an Kraft und Tun gebracht,
wird mir in wehem Traum von dir genommen.

Melancholie, du Zauberin im Grauen,
du mütterliche Quelle meiner Not,
du sanfte Löserin von Gott und Frauen,
von aller Tat, vom Leben und vom Tod.

O Ungenügen, das des Heimwehs Glänzen
umwandelt in Verlangen nach dem Schlaf,
o bittere Müdigkeit, die, ohne Grenzen,
grau wie das Meer, mein helles Herz betraf.

Zu keiner Feier und zu keinem Scheiden
ist meine Seele willig und geschicket,
o öde Abkehr, ohne Wert und Leiden,
in der mein Sinn nur eines noch erblickt:

wie ich die Hände auf der Brust gefaltet,
daliege auf dem Lager in der Nacht,
so still wie einst, wenn dieser Leib erkaltet
und diese Seele ihre Zeit vollbracht.[27]

Beschreibungen von Personen als 'erhaben' gehören zum Repertoire physiognomischer Sprache der deutschen Klassik. So beschreibt Eckermann in seinen Aufzeichnungen Gespräche mit Goethe im ersten Teil den Dichter in einer Notiz vom 10. Juli des Jahres 1823 als eine erhabene Gestalt.[28] Christian Dietrich Grabbe lässt in Hannibal (IV, 2) die Anrede unser erhabener Feldherr Hannibal eine Person aus Karthago sagen.[29] Adam Heinrich Müller schreibt an Friedrich Gentz aus Dresden am 25. Mai 1807 über Franz Schubert als sein Vorbild von dessen Eigenschaften als Dichter unter Anwendung des Konzeptes der Erhabenheit: " Schubert bildet, freilich eigenthümlicher und poetischer und erhabener, aber im Wesen sehr deutlich eine frühere Periode meiner Bildung ab, wo ich das menschliche, das persönliche meiner irdischen Thatkraft hätte mögen in Rauch aufgehen lassen, um dem Gott, den ich anbetete, einen süßen Geruch zu bereiten;"[30] Ein Gegensatz ästhetischer Kategorien in der Literatur und bildenden Kunst ist insbesondere in der Romantik derjenige zwischen Erhabenheit und Grässlichkeit. Bei der Besprechung der Ölskizze Offenbarung von Ferdinand Hartmann wendet ein Rezensent und Besucher der Dresdner Kunstausstellung vom Jahre 1814 den Vergleich zwischen Dichtung Klopstocks und zeitgenössischen Ereignissen in einem Kommentar an. Die Beschreibung des Gemäldes, der Vergleich mit Miltons und Klopstocks Messias und Kommentar zur Gegenwart folgen aufeinander:

"Der Tod, nicht der griechische, sondern der christliche, auf einem fahlen Pferde, stürzt jach im vollen Lauf hin über brennende Städte und rauchende Trümmer; ihm nach stürzt sich die Hölle mit dem Schwert und dem Hunger und der Pest, zu vertilgen, wie das Flammenwort des Sehers spricht, den vierten Theil auf Erden. So bricht bei Milton Satan hervor, und

Also nahet die Pest in mitternächtlicher Stunde
Schlummernden Städten. Es liegt auf ihren verbreiteten Flügeln,
An den Mauern der Tod, und haucht verderbende Dünste
Klopstock Messias III.530

Der Mai des J. 1813 hat dieses Bild des Schreckens und der Verzweiflung [...] hervorgebracht. Wir sahen damals mehrere von Miltons Teufeln in menschlicher Gestalt einhergehen: dies konnte wohl die Phantasie eines Künstlers für das Gräßliche aufregen;"[31]

In Gottfried Bürens Ode an Stolberg's Geist wird die Erhabenheit in einer bildlichen Beschreibung des 'Hochpreisens' des Dichters bei der Anrufung in der Einleitung konzeptionell thematisiert:

"Hör' mich, Stolberg's Geist, der im Reich' des Lichtes
Nun mit Klopstock stimmend der Sphären Einklang
Hoch Jehovas preis't und des Menschen Sohnes
Duldende Liebe."[32]

Das Prinzip des menschlichen Wollens, der voluntas, das sich als Grundlage für die psychologische Dimension als Motiv im Zusammenhang mit dem Begriff Erhabenheit in der Rhetoriktheorie nennen lässt, wird als Bestandteil der Künste und als ästhetische Kategorie angeführt. Seit dem 19. Jahrhundert findet sich der Begriff 'Kunstwollen' für die Beurteilung von Kunst zur Kennzeichnung von einem künstlerischen Verfahren des Urhebers.[33] Joseph Addison untersuchte bereits im 18. Jahrhundert die Erhabenheit (sublimity) als Teil der Ästhetik (aesthetics), die durch die Größe (greatness) von Dingen in der Einbildung (imagination) eines Betrachters hervorgebracht wird. Die Dreistillehre der Rhetorik regelte als Ordnungssystem die verbindlichen Themen, die für die Stile der Dichtung gültig waren. Im Zeitalter des Barock durften Dichtungen des hohen Stils nur als erhaben, heroisch und ernst geltende Themen behandeln, während die Komödie dem mittleren Stil angehörte und derbe Themen im niederen Stil dargestellt wurden. Die Unterscheidung von bildender Kunst nach Stilen war Teil der akademischen Ausbildung an Akademien, an denen diese Lehre der Redekunst adaptiert wurde. Die Bezeichnung 'hoher Stil' wurde als ein Ordnungsbegriff aus der klassischen Rhetorik für eine Schreibweise mit Verwendung von Tropen, Metaphern und Allegorien für pathetische Wirkung zur Bewertung von Literatur herangezogen und das entsprechende Konzept der Erhabenheit auch als Element des Herrscherlobs in der Gebrauchsliteratur verwendet. Einen Reisebericht mit dem allegorischen Titel Der erhabene Adler in der Masque des Falken und dem den historischen Sachverhalt erläuternden Untertitel Das ist Josephs des Zweyten, glorreich herrschenden Römischen Kaisers Reise nach Frankreich unter dem Namen des Grafen von Falkenstein im Jahre 1777 vorgenommen veröffentlicht Johann G. Mayer in Augsburg im Jahre 1777. Die Schrift Über das Erhabene, - ein Titel, der in dieser Zeit auch von Schiller für seine ästhetische Abhandlung gewählt wurde,- wird in Göttingen und Leipzig im Jahre 1788 von Karl Grosse veröffentlicht. Gottsched schreibt in der Ode Die Deutsche Poeterey. An Herrn M. Joh. Fr. May über die Ode folgendes über zeitgenössische Autoren nach dem Werk von Opitz:

"Les' ich unsern Kindermann,
Stimm ich Gerhards Oden an,
Hör ich einen Abschatz nennen:
O so will mein Geist entbrennen,
Zürnend, dass die Deutsche Welt
Sie nicht mehr in Ehren hält."[34]

Sein Lob gilt dem Dichter Weidner, dessen Oden mit den Attributen rein, geistreich, hoch und edel gekennzeichnet werden:

"Niemals höre dich Maecen,
Göttlicher Horatz! So schön
In der Römer Mundart singen,
Als hier Weidners Oden klingen:
Weidners Oden, die so rein,
Geistreich, hoch und edel seyn."[35]

Der letzte Vers ist das Lob auf den Dichter, der als mein höchstgeliebter May angerufen wird:

"DU, mein höchstgeliebter May!'
Fliehst der Faunen Wald-Geschrey,
Kennst und liebst die reinen Töne
Kunst-geübter Musen-Söhne.
Sage doch, was mir gebricht,
Denn ich weiß, du schmeichelst nicht!"[36]

Friedrich der Große schreibt im Jahre 1757 eine Ode an Gottsched, in der er den Dichter als Bezwinger der Sprache von Barbaren lobt. Das Konzept der Erhabenheit wird hier durch den Gegensatz von eigenem Volk und Barbaren umgesetzt:

"Was uns der Himmel zugedenkt,
Gibt seiner Hand mehr knauserig als reich.
Mehr bleibt er schuldig, als er schenkt;
Für jedes Volk ist seine Gunst fast gleich.
Wenn Tiefe Englands Söhne ziert,
Schmückt Anmut die Franzosen:
Dem wird zuteil, was der verliert.
Wir wandeln unsre Dornen stolz zu Rosen
Und ziehn des Nachbars Gaben stolz zu Rosen
Und ziehn des Nachbars Gaben eigne vor.
Mars, der einst Sparta sich zum Sitz erkor,
schuf dort berühmte Helden viel;
Jedoch Athen, das sanfte, lieh sein Ohr
Der Künste zartem, zaubervollem Spiel.
Von Sparta erbten unsre tapfren Ahnen
Den alten Ruhm.
Wie reich ist die Geschichte der Germanen
An Heidentum!
Doch stets, fand auch ihr Herz, ihr Kühnes,
Den Weg zum Tempel Mnemosynes,
Verwelkt' in ihrer Hand die Blumenzier,
Mit der ihr Viktorias Stirne schmückt.
Der Schwan von Sachsen, Dir
Ist es allein geglückt.
Natur der kargen Schönheit abzuringen.
Du zwangest eine Sprache von Barbaren.
An Lauten reich, die rauh und widrig waren,
In deinen Liedern lieblicher zu klingen.
So füge denn mit Deinem Saitenspiel,
Getreu dem göttlichen Virgil,
Zur Siegespalme, des Germanen Preis,
Apollos schönstes Lorbeerreis!"[37]

Friedrich Hölderlin nutzt in Hyperion in der Tradition des locus amoenus das Adverb erhaben für das Werk Platons: "... Aber oft ist auch die mühelose Begeisterung kriegerisch und klug. Ein Tag ist mir besonders gegenwärtig. Wir waren zusammen aufs Feld gegangen, saßen vertraulich umschlungen im Dunkel des immergrünen Lorbeers, und sahn zusammen in unsern Plato, wo er so wunderbar erhaben vom Altern und Verjüngen spricht, und ruhten hin und wieder aus auf der stummen entblätterten Landschaft, wo der Himmel schöner, als je, mit Wolken und Sonnenschein um die herbstlich schlafenden Bäume spielte."[38] Der Gegensatz zwischen Erhabenheit und Lächerlichkeit wird als Antithetik in der Literatur der Neuzeit genutzt. Georg Christoph Lichtenbergs Fragment von Schwänzen ironisiert als ein Beitrag zu den Physiognomischen Fragmenten Lavaters physiognomische Körperstudien durch Attribute wie Mannheit, hoher erhabener Bug und ruhiges, bedächtliches, kraftherbergendes Hinstarren für Hunde. Der Freiherr von Knigge sprach in seinen psychologischen Studien vom Menschen von einer edlen Eigenschaft der Seele und dem Bewußtsein wahrer innrer Erhabenheit und Würde.[39] Fürst von Pückler schreibt in seinem Werk Aus Mehemed Alis Reich über Theben in Oberägypten von einer Erhabenheit und Größe des Landes.[40] Im 19. Jahrhundert wird die barocke Lehre von den drei Stilen von Vertretern der deutschen Literatur und in Modellen der Literaturtheorie aufgegriffen. Karl Immermann nutzt mit dem Ausdruck eine Art komischer Erhabenheit in Münchhausen (6, 6, 1) diesen Gegensatz zwischen Erhabenheit und Lächerlichkeit.[41] Die Abhandlung Über das Erhabene und Komische von Friedrich Theodor Vischer, die in Stuttgart im Jahre 1837 erscheint, ist ein Beispiel für diese Thematik, die von der wissenschaftlichen Ästhetik des 19. Jahrhunderts mittlerweile als eigenständige Disziplin behandelt wird.[42] Vischer beschreibt Goethes Sicht der Welt durch einen erhabenen Standpunkt seiner hohen Natur als ästhetisches Prinzip, das auf Einsicht in die moralische Schlechtigkeit des Menschen beruht :"Goethe hat die Schlechtigkeit der Menschen schon in früher Jugend zum Erschrecken hell gesehen. Er sagte irgendwo, es sei ein Wunder, dass ihm das Leben nicht langweilig werde, da ihm die Erfahrung hierin gar nichts Neues bringe. Seine hohe Natur hat ihn darüber emporgeholfen, er hat sich an die Guten gehalten und von da aus - von der "engen Himmelszelle" - die Welt angeschaut."[43] Die Schrift Über das Moralisch Erhabene von Johannes Erichson wird im Jahre 1849 veröffentlicht. Erhabenheit drückt Friedrich Nietzsche in seinem Aufruf in Also sprach Zarathustra mit der Aufforderung aus, den Geist der Schwere zu töten. Nietzsche lässt in den Worten Zarathustras den Menschen als einen Gehobenen, die dem Erhabenen übergeordnete Stufe, beschreiben: "ein Gehobener soll er mir sein und nicht nur ein Erhabener: - der Aether selber sollte ihn heben, den Willenlosen!"[44] Nietzsche beschreibt den Übermenschen als Gegensatz zum Menschen. Der Philosoph negiert in Morgenröthe abstrakte Attribute des Wesens ästhetischer und moralischer Kategorien, wenn er anmerkt, dass es "nichts Gutes, nichts Schönes, nichts Erhabenes, nichts Böses an sich giebt."[45] In Die fröhliche Wissenschaft (2, 105) beschreibt Nietzsche in dem Kapitel Die Deutschen als Künstler die Umstände, unter denen ein deutscher Künstler erhaben wird, durch räumliche Metaphern der Höhe und Tiefe: "Wenn der Deutsche einmal wirklich in Leidenschaft geräth (und nicht nur, wie gewöhnlich, in den guten Willen zur Leidenschaft!), so benimmt er sich dann in derselben, wie er eben muss, und denkt nicht weiter an sein Benehmen. [...] Die Ahnung davon, auf welcher Höhe erst die Schönheit ihren Zauber selbst über Deutsche ausgiesst, treibt die deutschen Künstler in die Höhe und Ueberhöhe und in die Ausschweifungen der Leidenschaft: ein wirkliches tiefes Verlangen also, über die Hässlichkeit und Ungeschicktheit hinauszukommen, mindestens hinauszublicken - hin nach einer besseren, leichteren, südlicheren, sonnenhafteren Welt."[46]

Nietzsche schreibt im neunten Hauptstück von Jenseits von Gut und Böse über die Frage Was ist vornehm? im Abschnitt 258 das Oxymoron sublimer Ekel und greift so den Gegensatz zwischen 'erhaben' und 'niedrig' als gegensätzliche und widersprüchliche Qualitäten der ästhetischen Wahrnehmung auf. Der Begriff Corruption, der so erläutert wird, ist eine moralische Kategorie:

"Corruption, als der Ausdruck davon, dass innerhalb der Instinkte Anarchie droht, und dass der Grundbau der Affekte, der "Leben" heisst, erschüttert ist: Corruption ist, je nach dem Lebensgebilde, an dem sie sich zeigt, etwas Grundverschiedenes. Wenn zum Beispiel eine Aristokratie, wie die Frankreichs am Anfange der Revolution, mit einem sublimen Ekel ihre Privilegien wegwirft und sich selbst einer Ausschweifung ihres moralischen Gefühls zum Opfer bringt, so ist dies Corruption: - es war eigentlich nur der Abschlussakt jener Jahrhunderte dauernden Corruption, vermöge deren sie Schritt für Schritt ihre herrschaftlichen Befugnisse abgegeben und sich zur Funktion des Königthums (zuletzt gar zu dessen Putz und Prunkstück) herabgesetzt hatte."[47] Im 263. Abschnitt spricht Nietzsche vom hohen Rang, der bei einem durch Feinheit, Güte und Höhe seiner Seele ausgezeichneten Menschen durch den Instinkt wahrgenommen werden kann:

"Es giebt einen Instinkt für den Rang, welcher, mehr als Alles, schon das Anzeichen eines hohen Ranges ist; es giebt eine Lust an den Nuancen der Ehrfurcht, die auf vornehme Abkunft und Gewohnheiten rathen lässt. Die Feinheit, Güte und Höhe einer Seele wird gefährlich auf die Probe gestellt, wenn Etwas an ihr vorüber geht, das ersten Ranges ist, aber noch nicht von den Schaudern der Autorität vor zudringlichen Griffen und Plumpheiten gehütet wird: Etwas, das, unabgezeichnet, unentdeckt, versuchend, vielleicht willkürlich verhüllt und verkleidet, wie ein lebendiger Prüfstein seines Weges geht."[48] Nietzsche analysiert im Paragraphen 224 des vierten Buchs seines Werks Morgenröte das 'Erhebende am Unglück des Mitmenschen' als Form des Mitleids durch die Veranschaulichung des Unglücks: ""Das Erhebende" am Unglück des Nächsten. - Er ist im Unglück, und nun kommen die "Mitleidigen" und malen ihm sein Unglück aus, - endlich gehen sie befriedigt und erhoben fort: sie haben sich an dem Entsetzen des Unglücklichen wie an dem eigenen Entsetzen geweidet und sich einen guten Nachmittag gemacht."[49] Erhabenheit wird von Nietzsche im 369. Paragraphen als Ziel menschliches Streben thematisiert, das in manchen Fällen von Menschen lediglich durch die 'Erbärmlichkeit' der Zeitgenossen erzeugt werden kann: "Sich über seine Erbärmlichkeit zu heben. - Das sind mir stolze Gesellen, die, um das Gefühl ihrer Würde und Wichtigkeit herzustellen, immer erst Andere brauchen, die sie anherrschen und vergewaltigen können: Solche nämlich, deren Ohnmacht und Feigheit es erlaubt, dass Einer vor ihnen ungestraft erhabene und zornige Gebärden machen kann! - sodass sie die Erbärmlichkeit ihrer Umgebung nöthig haben, um sich auf einen Augenblick über die eigene Erbärmlichkeit zu heben! - Dazu hat Mancher einen Hund, ein Andrer einen Freund, ein Dritter eine Frau, ein Vierter eine Partei und ein sehr Seltener ein ganzes Zeitalter nöthig."[50]

Im Paragraphen 261. beschreibt der Philosoph die Menschen mit falscher Erhabenheit als Gethier: "Warum so erhaben! - Oh, ich kenne diess Gethier! Freilich gefällt es sich selber besser, wenn es auf zwei Beinen "wie ein Gott" daher schreitet, - aber wenn es wieder auf seine vier Füsse zurückgefallen ist, gefällt es mir besser: diess steht ihm so unvergleichlich natürlicher!"[51] Auch greift der Philosoph die Stillehre wieder auf und zeigt, wie der Schwulst Kunst an die Grenzen der Erhabenheit bringt. Schwulst des 'aufgeblasenen Stils' ist für Nietzsche ein mit seinen Affekten auf das Gefühl abzielender Stil des Künstlers, der das eigentliche Werk nicht zu erfassen vermag (§ 332): "Ein Künstler, der sein hochgeschwollenes Gefühl nicht im Werke entladen und sich so erleichtern, sondern vielmehr gerade das Gefühl der Schwellung mittheilen will, ist schwülstig und sein Stil ist der aufgeblasene Stil."[52] Nietzsche hinterfragt in seinem Werk Morgenröte bei der Gegenüberstellung von Lächerlichkeit und Erhabenheit die Nuancen zwischen dem Gegenstand des 'Lachens' und der 'Lächerlichkeit' (4, 210): "Das "an sich". - Ehemals fragte man: was ist das Lächerliche? wie als ob es ausser uns Dinge gebe, welchen das Lächerliche als Eigenschaft anhafte, und man erschöpfte sich in Einfällen (ein Theologe meinte sogar, dass es "die Naivität der Sünde" sei). Jetzt fragt man: was ist das Lachen? Wie entsteht das Lachen? Man hat sich besonnen und endlich festgestellt, dass es nichts Gutes, nichts Schönes, nichts Erhabenes, nichts Böses an sich giebt, wohl aber Seelenzustände, in denen wir die Dinge ausser und in uns mit solchen Worten belegen. Wir haben die Prädicate der Dinge wieder zurückgenommen, oder wenigstens uns daran erinnert, dass wir sie ihnen geliehen haben: - sehen wir zu, dass wir bei dieser Einsicht die Fähigkeit zum Verleihen nicht verlieren, und dass wir nicht zugleich reicher und geiziger geworden sind."[53] Der Wirtschaftstheoretiker Karl Marx verweist in seiner Abhandlung Die Schweiz und Österreich in einer räumlichen Metaphorik auf die schmale Grenze zwischen Erhabenheit und Lächerlichkeit: "Rußland braucht den Schritt vom Erhabenen zum Lächerlichen nicht mehr zu tun."[54] Marx notiert in seinen Heften zur epikureischen, stoischen und skeptischen Philosophie, man "muß vielmehr seine ganze Erhabenheit wahren, indem man sich einer Ausdrucksweise bedient [...]."[55] Marx und Friedrich Engels nutzen in ihrem Werk Die deutsche Ideologie den Ausdruck 'erhaben' ironisch für die kritisch-abwertende Beschreibung eines Widerspruchs: "Diese hochtrabenden und hochfahrenden Gedankenkrämer, die unendlich weit über alle nationalen Vorurteile erhaben zu sein glauben, sind also in der Praxis noch viel nationaler als die Bierphilister, die von Deutschlands Einheit träumen."[56] Engels bemerkt in seiner Korrespondenz Briefe aus dem Wuppertal, die im März 1839 geschrieben wurde, über die Kunst des Odenschreibens bei Karl August Döring mit einer räumlich-topographischen Metaphorik den Verlust von stilistischen Gesetzmäßigkeiten der Dichtung: "Karl August Döring, Prediger in Elberfeld, ist Verfasser einer Menge von prosaischen und poetischen Schriften; von ihm gilt Platens Wort: Sie sind ein wasserreicher Strom, den niemand bis zu Ende schwimmt. In seinen Gedichten unterscheidet er zwischen geistlichen Liedern, Oden und lyrischen Gedichten. Zuweilen hat er schon auf der Mitte des Gedichts den Anfang vergessen und gerät dann in ganz eigentümliche Regionen; von den Südseeinseln und ihren Missionären gerät er in die Hölle und von den Seufzern der zerknirschten Seele nach dem Eise des Nordpols."[57] Charles A. Murdock schreibt im Jahre 1841 in A backward glance at eighty, recollections & comments in dem Kapitel Our faher, das trotz der erhabenen Eigenschaft (sublime) ein Gedanken (thought) in seiner Bedeutung (meaning) vom Unwissenden nicht vollends erschlossen werden kann:

"So sublime the thought
We cannot hope its meaning full to grasp,
E'en as the Child the gifts the wise men brough
Could not within his infant fingers clasp."[58]

Noch in dem Ausdruck 'über jeden Verdacht erhaben' findet sich die Wertschätzung der Erhabenheit als ein Hinweis auf die Unschuld und so die Nähe zum genus judicale, der Gattung der juristischen Rede in der antiken Lehre der Beredsamkeit. Karl May beschreibt in seinem Roman Im Reiche des silbernen Löwen I einen Mann von Tugend, der 'über jeden Zweifel erhaben' ist: "Aber sein Mut und seine Tapferkeit waren über jedem Zweifel erhaben, und in Beziehung auf seine Anhänglichkeit zu mir hätte ich sehr oft nicht sagen können, wen er mehr liebe, mich oder sein Weib Hanneh, welche er die lieblichste Blume unter allen Rosen der Frauen und Töchter zu nennen pflegte."[59] Hendrik Petrus Berlage spricht im Jahre 1901 in dem kunsttheoretischen Werk Gedanken über Stil in der Baukunst von einer 'erhabenen Ruhe in ihrer großen monumentalen Architektur'.[60] Ernst Haeckel schreibt in seinem 61. Brief an die Eltern aus Hallstatt am 18. August 1855 seine Impressionen von den Alpen mit den Eigenschaften weit, weit schöner und erhabener als im Bild seiner Vorstellung:

"Liebste Eltern! Seit vorgestern bin ich also in den Alpen! Seitdem ist mein ganzes Leben eigentlich nur ein großes Ausrufungszeichen. Denn was soll man sagen zu dieser überaus herrlichen Natur, die noch weit, weit schöner und erhabener ist, als ich sie mir gedacht, obwohl ich mir im ganzen ein ziemlich richtiges Bild davon gemacht!"[61]

In der Moderne büßen Ausdrücke der Erhabenheit nicht an Beliebtheit in der Literatur und Kunst ein. In dem Gedicht Der Dunkle spricht Gottfried Benn von einem erhabnen Traum:

"Gemeinsamkeit von Geistern und von Weisen,
vielleicht, vielleicht auch nicht, in einem Raum,
bestimmt von Ozean und Wendekreisen
das ist für viele ein erhabner Traum."[62]

In dem Gedicht Olympisch fordert Benn in der Einleitung die Angesprochene mit den Worten 'Erhebe dich' zu einer Handlung auf:

"Erhebe dich nun aus der Reihe der Frauen,
die das ganze Land durchblühn,
du trittst hervor, du trägst die Weihe
der Hochberufenen zum Liebesglühn.
Erhebe dich aus Stamm und Zeiten,
aus Völkern, Ahnen, Mischung und Vergehn,
jetzt bist du die Gestalt - Gelassenheiten,
Erwartung, Lockung trägst du, aber wen
erwartest du für deine Schauer,
wer trinkt dich so und wer erkennte dich
in deiner Ewigkeit aus Lust und Trauer -
erwartest du den Gott -? Erwarte Mich!"[63]

Auch im 20. Jahrhundert werden in privaten Schreiben Personen wie Künstler zur Charakterisierung als 'erhaben' bezeichnet. Der Dichter Rilke beschreibt Clara Rilke in einem Brief vom 2. September 1902 den Bildhauer Rodin: "...Gestern, Montag nachmittag 3 Uhr, war ich zuerst bei Rodin. Atelier Rue de L'Université 182. Bin auf der Seine hingefahren. Er hatte Modell. Ein Mädchen, hatte ein kleines Gipsding in der Hand, an dem er herumkratzte. Er ließ die Arbeit im Stich, bot mir einen Sessel an, und wir sprachen. Er war gut und mild. Und mir war, als kennte ich ihn immer schon. Als sähe ich ihn nur wieder; ich fand ihn kleiner und doch mächtiger, gütiger und erhabener."[64] Auch ein Vertreter der Moderne wie Henry VanDeVelde spricht in seinem Werk Vom neuen Stil vom 'erhabenen Alten'.[65] Kurt Tucholsky nutzt unter dem Motto 'Sprache ist eine Waffe' den Ausdruck 'Erhabenheit' über die politischen Parteien in seiner Abhandlung Ratschläge für einen schlechten Redner, Ratschläge für einen guten Redner.[66] Leo Strauss nutzt in der Abhandlung Tatsachen und Werte die Worte 'Würde des Menschen' und 'Erhabenheit'.[67] Fritz Mauthner bemerkt, dass die Persönlichkeit die Erhabenheit unserer Natur vorstellt.[68] Unter 'Sublimierung' oder 'Sublimation', dem aus dem lateinischen Wort 'sublimus' abgeleiteten Fremdwort, versteht man nach Siegmund Freuds Theorie die Umwandlung des unbefriedigten Geschlechtstriebs in eine geistige Leistung. Diese Entwicklung eines kulturell höher bewerteten Triebs aus einem einfachen gilt als ein Prinzip des Umformens geschlechtlicher Triebe in geistig-kreative Fähigkeiten. Es gibt jedoch auch Ansätze in der Psychologie, die der Sublimationstheorie die unabhängige Existenz von 'Erhabenem' und 'primitiven Trieben' gegenüberstellen.[69] George Steiner bezeichnet in seiner Abhandlung Der Rückzug aus dem Wort die Erhabenheit als eine Eigenschaft der Sprache, die aus klassischer und mittelalterlicher Tradition des 'Denkens' stammt: "Nirgendwo dagegen hat sich der Rückzug aus dem Worte entschiedener vollzogen, und nirgendwo überrascht er uns mehr als bei der Philosophie. Das klassische wie das mittelalterliche Denken waren gänzlich an die Erhabenheit der Sprache und ihre Findigkeit gebunden, und dies in dem Glauben, dass das Wort, mit der erforderlichen Genauigkeit und Feinheit eingesetzt, das Ich mit der Wirklichkeit in Einklang brächte.[70] Von Jean-François Lyotard wurde im Jahre 1982 eine Abhandlung über das Erhabene veröffentlicht. Die Thematisierung des Schönen und Hässlichen ist ein Gegensatz der Ästhetik, den die Theoretiker der Postmoderne als Widerspruch formulieren. So beschreibt Bazon Brock in seiner Ästhetik gegen erzwungene Unmittelbarkeit mit dem Titel Der Stil der Stillosigkeit das Verschwinden von Stil als Quelle für den Manierismus. "Sicherlich ein zutreffendes Gedankenspiel. De facto setzt in den 80iger Jahren eine Entwicklung der Textproduktion und Textedition ein, die durch das Medium Computer die Stilphänomene des handschriftlichen Textes durch lineare Strukturen der Bearbeitung von Texten zu ersetzen vermag."[71] Brock hinterfragt die Funktion von Stil: "Ist Stil vielleicht nur zur anderen Bezeichnung von Mode und Geschmack geworden? Die Life-Style-Kampagnen der internationalen Werbung scheinen auf folgenden Überlegungen zu beruhen: Die Objekte unserer Welt sind nichts aus sich heraus, sie werden erst bedeutsam durch die Art und Weise, wie Menschen diese Objekte zur Gestaltung ihres Lebens benutzen. Der Umgang mit diesen Objekten verleiht ihnen Aura und Aussagekraft."[72] Im Stil liegt für Brock die Verallgemeinerung auf typische Eigenschaften begründet: "Stil erzeugt immer Konformismus, und Geschmack relativiert den Stil und den Konformitätsdruck. Kritisch werden diese Größen, und das heißt unmoralisch, wenn die Relativierungen des Geschmacks nicht mehr zugelassen werden."[73] Die Stilistik wird als Lehre mit Anweisungen für die Erstellung pragmatisch angemessener Diskurse und Texte von der Rhetorik behandelt. Ebenso werden Stilbegriffe in der Kunsttheorie genutzt. Das Prinzip der räumlichen Vorstellung von Kunst reduziert Kasimir Malewitsch auf ein einfaches Gestalten der Fläche in der Moderne. Malewitschs Komposition Schwarzes Quadrat zeigt im Jahre 1915 die Reduktion des Gemäldes auf eine Farbe und Form. Malewitsch bezeichnete seinen Stil mit reduzierten geometrischen Formen als Suprematismus, eine Bezeichnung, die sich von dem lateinischen Adjektiv supremus mit der Bedeutung 'der Höchste' ableitet. Für die Kunst des 20. Jahrhunderts bleibt die Erhabenheit ein verbindliches Konzept. Das Buch Die Schönheit, die Erhabenheit und die Gemeinschaft der Philosophen von Richard Rorty wird im Jahre 2000 in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Im Juli 2000 wurde in Berlin die Ausstellung Über das Erhabene mit Werken der Künstler Mark Rothko, Yves Klein und James Turrell veranstaltet.[74] Die historische Überlieferung der Ästhetik wird dabei im 20. Jahrhundert von Philosophen als Aspekt der Erhabenheit betrachtet. Peter Sloterdijk nutzt im Gespräch mit Hans-Jürgen Heinrichs den Ausdruck sublime Traditionen im Streit zwischen den anciens und den modernes: "Man sieht von der Moderne wie von der Antike nicht genug, wenn man nur die Hochebene des Streits zwischen den anciens und den modernes in Literatur und bildender Kunst ins Auge fasst. Denn auch unterhalb der offiziellen und sublimen Traditionen, unterhalb der Gymnasiumantike gibt es Renaissancen, über die man mehr denn je eine querelle führen müsste - und zwar Wiedergeburten von der dunkelsten Art."[75] In einem Gespräch mit Christine Pries erläutert Lyotard seinen Einstieg in das Studium des Erhabenen: "Ich glaube, ich erzähle da im Moment eine falsche Geschichte. Wenn ich mich recht erinnere, erfolgte der eigentliche Einstieg in die Problematik des Erhabenen über das politische Denken Kants. Historisch gesehen - wenn es denn unbedingt eine Geschichte werden soll - habe ich, glaube ich, mitten aus der Verzweiflung der Ökonomie des Wunsches heraus angefangen, die Sophisten und die chinesischen Strategen zu lesen. Ich fragte mich, was man noch machen kann, wenn es keine große revolutionäre Alternative mehr gibt und man trotzdem die Gerechtigkeit liebt. So muß ich in Kant eingestiegen sein, über die zweite Kritik und seine politischen Texte, die ich schon als Student oder sogar noch eher gelesen habe. Also bin ich über den Enthusiasmus auf die Idee, besser gesagt, auf das Studium des Erhabenen, gekommen."[76] Lyotard erörtert die Analytik des Erhabenen als eine Methode: "Ist nun in die Analytik des Erhabenen schon eine Art Verfahren, Technik, Inkorporation, letztlich die Distanz beziehungsweise die Ferne selbst, der Bruch der Darstellung eingeschrieben?."[77]

Zumal der Ausdruck 'Erhabenheit' neben den traditionellen Lehren der Rhetorik und Ästhetik auch in der Umgangssprache in Ausdrücken wie 'über allen Zweifel erhaben' genutzt wird, lässt er sich als Teil eines allgemeinen Konzeptes bezeichnen. Die entsprechenden räumlichen Vorstellungen für eine Beschreibungen von Eigenschaft eines Gegenstands findet eine konkrete Anwendung bei der Klassifikation von Personen und Gegenständen, beispielsweise der Beschreibung von Künstlern bzw. Kunstwerken. Als theoretischer Ausdruck ist 'Erhabenheit' positiv mit Attributen wie 'überlegen' für den Menschen und qualitativ wertvoller für Dingen in Vergleichen belegt. Dieses implizite Wertungsschema ist in allen aufgezeigten Beispielen anzutreffen und wird durch die Formen rhetorischen Stilistik und in Gegensätzen wie 'Erhabenheit' vs. 'Lächerlichkeit' unterstützt. Seitens der Lehrschriften der Rhetorik wird durch die Gliederung der Redegattungen ebenfalls dem erhabenen Stil der umfangreichste Umgang mit Worten bei der stilistischen Gestaltung zugeordnet, der neben der Ästhetik eine der Hauptquellen des Konzepts der Erhabenheit ist. In der Neuzeit wird dieses Stilprinzip und das Konzept der Erhabenheit von anderen wissenschaftlichen und künstlerischen Disziplinen adaptiert und weiter ausgestaltet.

Anmerkungen
  1. Gauger, Hans-Martin: Der Autor und sein Stil. Zwölf Essays. Stuttgart 1988. Gauger, Hans-Martin: Über Sprache und Stil. München 1995. Gauger, Hans-Martin: "Wissenschaft als Stil". In: Jahrbuch 1979 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 1979. I. S. 22-33. Gauger, Hans-Martin: "'Schreibe, wie du redest'. Zu einer stilistischen Norm". In: Sprachnormen in der Diskussion. Beiträge von Sprachfreunden. Berlin, New York 1986. S. 21-40.
  2. Naso, Publius Ovidius: Metamorphosen. Bd. 1. Erläutert von Moritz Haupt. Dublin und Zürich 1966. S. 474.
  3. Harvest.rutgers.edu/latintexts/apuleius/cupid.html
  4. Lettere.unipv.it/scrineum/wight/vitiis.htm
  5. www.fh-augsburg.de/~harsch/dan_v204.html
  6. www.site-berea.com/C/vl/n08c4.html
  7. www.awmach.org/cgi-bin/br/BVL/2co?n=4:6&a=1
  8. http://www.vatican.va/archive/bible/nova_vulgata/documents/nova-vulgata_vt_i-maccabaeorum_lt.html
  9. Digilander.iol.it/Marziale/Grex/biblio/colloquia/colloquia_1_SalFor.html
  10. www.mun.ca/rabanus/drn/13.html
  11. gutenberg.spiegel.de/kant/kuk/kukp281.htm
  12. Vgl. für den Begriff der Erhabenheit in der Aufklärung: Wehrli, Beatrice: Das Erhabene im Zwielicht der Geschlechterpolitik. Überlegungen zu Kant/Schillers Erbe. 1996. In: Wahrheit und Wort. Festschrift für Rolf Tarot zum 65. Geburtstag . Hrsg. von Gabriela Scherer und Beatrice Wehrli. Bern, Berlin u.a. 1996. S. 483-498. Zelle, Carsten: Das Erhabene in der deutschen Frühaufklärung. Zum Einfluss der englischen Physikotheologie auf Barthold Heinrich Brockes' 'Irdisches Vergnügen in Gott'. In: Arcadia. 25. 1990. S. 225-240.
  13. gutenberg.spiegel.de/nietzsch/tragoedi/trago007.htm
  14. Ebd.
  15. www.aber.ac.uk/media/documents/s4b/sem-gloss.html
  16. gutenberg.spiegel.de/heinse/ardinghe/arding22.htm. Abeler, Helmut: Erhabenheit und Scharfsinn. Zum 'argutia'-Ideal im aufgeklärten Klassizismus. Frankfurt am Main 1983.
  17. gutenberg.spiegel.de/jeanpaul/flegel/flegl562.htm.
  18. gutenberg.spiegel.de/jeanpaul/vorschul/vors161.htm.
  19. www.informatik.uni-hamburg.de/gutenb/autneu.htm.
  20. gutenberg.spiegel.de/autoren/jeanpaul.htm.
  21. Klopstock, Friedrich Gottlieb: Klopstocks sämmtliche sprachwissenschaftliche und aesthetische Schriften, nebst den übrigen bis jetzt noch ungesammelten Abhandlungen, Gedichten, Briefen etc. Bd. 2. Leipzig 1830. In: Klopstocks sämmtliche Werke. Vierzehnter Band. Hrsg. von. A. L. Back. Leipzig 1830. S. 192-193.
  22. gutenberg.spiegel.de/lessing/hamburg/hamb053.htm.
  23. gutenberg.spiegel.de/tieck/sternbld/stern322.htm.
  24. gutenberg.spiegel.de/schiller/kabale/kabal23.htm. Vgl. zur Erhabenheitskonzept bei Schiller auch: Hofmann, Michael: Das Erhabene und die nicht mehr schöne Kunst. Aspekte der Modernität von Schillers literarischer Ästhetik. In: Littérature et civilisation à l'agrégation d'allemand. Nancy 1992. S. 59-77.
  25. gutenberg.spiegel.de/schiller/wallens1/wall1.htm. Stern, Martin: Schön. Erhaben. Ungeheuer. Goethes Naturästhetik in den Dokumenten seiner Schweizer Reisen. In: Westöstlicher und nordsüdlicher Divan. Hamburg 2000. S.151-163. Schmidt, Paul: Kant, Schiller, Vischer. Über das Erhabene. Halle 1880.
  26. gutenberg.spiegel.de/schiller/erziehng/erziehng.htm.
  27. Ingeb.org/Lieder/omeinert.html.
  28. gutenberg.spiegel.de/eckerman/gesprche/gsp1001.htm
  29. gutenberg.spiegel.de/grabbe/hannibal/hannib42.htm.
  30. Briefwechsel zwischen Friedrich Gentz und Adam Heinrich Müller. 1800-1829 . Stuttgart 1857. S. 99.
  31. Anonymus: Die Kunstausstellung in Dresden, am 24. März 1814. (Aus Briefen). In: Journal des Luxus und der Moden. 1814 29. Bd. S. 351-352.
  32. Kritische Bibliothek für das Schul- und Unterrichtswesen. Hrsg. von Gottfried Seebode. Zweiter Jahrgang. Bd. 2. Hildesheim 1820. S. 768-769.
  33. Als Arbeit, die den Zusammenhang zwischen Rhetorik und dem Begriff des Erhabenen aufgreift, sei genannt: Schrott, Raoul: Tropen. Über das Erhabene. München 1998.
  34. Gottsched, Johann Christoph: Ausgewählte Werke. Herausgegeben von Joachim Birke. Erster Band. Gedichte und Gedichtübertragungen. Berlin 1968. S. 20.
  35. Gottsched: Ausgewählte Werke. S. 21.
  36. Gottsched: Ausgewählte Werke. S. 23.
  37. Poetische Seitensprünge. Gedichte von Friedrich II. von Preussen. Berlin 1988. S. 67-68.
  38. gutenberg.spiegel.de/hoelderl/hyperion/hyperion.htm.
  39. www.freiherr-von-knigge.de/gedichte/i3_5.htm.
  40. gutenberg.spiegel.de/pueckler/mehemed/mehe204c.htm.
  41. gutenberg.spiegel.de/immerman/muenchim/muen6061.htm.
  42. Vgl. für die Rezeption auch: Rusterholz, Peter: Hebbels Verständnis des Komischen im Spiegel von Friedrich Theodor Vischers ´Das Erhabene und das Komische´. In: Hebbel-Jahrbuch. Bd. 55. 2000. S. 85-101.
  43. Vischer, Friedrich Theodor: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Stuttgart und Berlin 1912. S. 342.
  44. www.hamilton.net.au/nietzsche/zarathustra/zara045.html.
  45. www.phil.pku.edu.cn/resguide/nietzsch/morgenrt/morgen04.htm.
  46. gutenberg.spiegel.de/nietzsch/wissensc/wissen03.htm
  47. gutenberg.spiegel.de/nietzsch/jenseits/jense009.htm
  48. Ebd.
  49. www.phil.pku.edu.cn/resguide/nietzsch/morgenrt/morgen04.htm.
  50. Ebd.
  51. Ebd.
  52. Ebd.
  53. Ebd.
  54. www.mlwerke.de/me/me09/me09_109.htm.
  55. www.mlwerke.de/me/me40/me40_047.htm.
  56. www.mlwerke.de/me/me03/me03_017.htm
  57. Marx, Karl; Engels, Friedrich: Werke. Berlin. Band 1. 1976. S. 413-432 u. S. 430.
  58. Murdock, Charles A.: A backward glance at eighty, recollections and comments. Massachusetts 1841. S. 271.
  59. gutenberg.spiegel.de/autoren/may.htm.
  60. www.theo.tu-cottbus.de/D_A_T_A/Architektur/20.Jhdt/BerlageHP/Berlage_Gedanken%20über%20Stil.htm.
  61. Caliban.mpiz-koeln.mpg.de/~stueber/haeckel/jugend/brief_61.html.
  62. www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/germ/germ4/gedichte/ged_text.htm.
  63. Ebd.
  64. www.rilke.de/briefe/020902.htm.
  65. www.theo.tu-cottbus.de/D_A_T_A/Architektur/20.Jhdt/VandeVeldeHenry/VandeVelde_VomNeuenStil.htm.
  66. www.mauthner-gesellschaft.de/mauthner/intro/tuch1.html
  67. www.mauthner-gesellschaft.de/mauthner/tex/strauss.html.
  68. www.mauthner-gesellschaft.de/mauthner/fm/wb/person.html.
  69. Vgl. beispielsweise den Ansatz von Frank Haronian. www.aeon.ch/erhabenheit.htm
  70. George Steiner: Sprache und Schweigen. Essays über Sprache. Literatur und das Unmenschliche. Frankfurt am Main 1969. www.mauthner-gesellschaft.de/mauthner/tex/stein1.html
  71. www.brock.uni-wuppertal.de/Schrifte/AGEU/Stillos.html
  72. Ebd.
  73. Ebd.
  74. www.portalkunstgeschichte.de/Nachrichten/2001/08/02/002.php4
  75. www.lettre.de/020archiv/010ausgaben/010ausg00/040_li48/Sloterdik.html
  76. www.kunstforum.de/zeitmodelle/archiv/baende/100/100027.htm
  77. Ebd.

© Fee-Alexandra Haase 2002
Magazin für Theologie und Ästhetik 17/2002
https://www.theomag.de/17/fah1.htm