Hanne Darboven, Fridericianum - Documenta11
"In der Reaktion auf die Dominanz der Pop Art bildet sich in den ausgehenden sechziger Jahren neben Minimal Art und Land Art die konzeptuelle Kunst heraus, die weniger bildliche Anschaulichkeit sein will als vielmehr Vergegenwärtigung methodischer Übung im Anschluss an philosophische, technologische und soziokulturelle Erkenntnisse und die das puristische Erscheinungsbild der bildenden Kunst in den siebziger Jahren prägt." (Karin Thomas) Zu den herausragenden Vertretern der konzeptuellen Kunst gehört neben Joseph Kosuth auch On Kawara und Hanne Darboven. Letztere soll, so kolportiert die Kunstzeitschrift ART, von Okwui Enwezor zur "Königin der Documenta11" gekrönt worden sein. Jedenfalls krönen ihre Arbeiten "Wunschkonzert" (1984), "Sextett für Streicher, opus 44" (1998/99) und "Kontrabassolo, opus 45" (1998-2000) die berühmte Halbrunde des Fridericianums über alle drei Etagen. "Hanne Darboven benutzt als künstlerisches Mittel vor allem das Schreiben, Abschreiben, Kopieren, Abzählen, Aufrechnen. Tag für Tag legt sie in einer Art Logbuch ihre Aufzeichnungen nieder... eine Reflexion über die Grenzen unserer Vorstellungskraft in Bezug auf die täglich mehr oder weniger gleichgültig von uns registrierten Informationen und Nachrichten." (Marie Luise Syring) Ob man Hanne Darboven allerdings mit dieser überbordenden Präsentation einen Gefallen getan hat, kann bezweifelt werden. Weniger wäre hier sicher mehr gewesen. [AM]
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