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Magazin für Theologie und Ästhetik



Cecilia Edefalk, To view the Painting from Within, Binding-Brauerei - Documenta11

"Vielfach entwickelt Cecilia Edefalk Ölgemälde mit sich wiederholenden Motiven und stellt sie zu Gruppen zusammen. Immer sind es Personendarstellungen vor einem unbestimmten, meist monochromen Hintergrund ... Die Farbe gibt Auskunft über den Seelenzustand der Figuren. Ihre Hängung im Raum und ihre Distanz zueinander gehören zur künstlerischen Aussage und ergänzen die Platzierung der Figuren im Bild ... Die Documenta11 zeigt eine neue Serie mit der Abbildung eines marmornen Halbreliefs in unterschiedlichen Ansichten, das das Gesicht eines androgynen Wesens vorstellt. Das Relief selbst steht als Referenz in der Mitte des Raumes. Der Titel der Gemälde To view the Painting from Within verweist auf die Innensicht der Figur und die mögliche Identifikation der BetrachterInnen mit ihr." [documenta-Kurzführer]

Zur Arbeit von Cecilia Edefalk sollte man so viel sagen, dass sie darüber aufklärt, unter welchen Umständen auf keinen Fall Kunst entsteht bzw. entstanden ist, dann nämlich, wenn es möglich ist, über eine zeitgenössische Arbeit in der oben zitierten Weise zu schreiben. Im besten Fall könnte sich natürlich die Deutung irren, und Edefalks Arbeit wäre der konzeptuelle Versuch, Verfahren der akademischen Malerei schrittweise zu wiederholen und in diesem Rückbau die Grat-wanderung zwischen Nachahmung und Erfindung sichtbar zu machen. Dagegen spricht der Ernst bzw. die Naivität, die das gesamte Setting kennzeichnen. Ohne Brechung fallen Intention und Ausführung in eins. [KW]