Feng Mengbo, Q4U, Binding-Brauerei - Documenta11
"Zutritt nur für Erwachsene" steht auf einem Schild vor dem Raum mit der Arbeit von Feng Mengbo. Das ist insofern von einer gewissen Ironie, als dass seine Arbeit neben der Skaterbahn von Simparch zu den wenigen explizit sich an ein jugendliches Publikum wendenden gehört. Wer den Raum betritt, stößt auf drei großformatige aneinanderstoßende Bildprojektionen, die jeweils Teil eines der bei Jugendlichen so beliebten Computerspiele sind. Im vorliegenden Fall handelt es sich um das indizierte Spiel Quake III Arena. Auf der Internetseite der documenta findet der Besucher folgende ergänzende Informationen:
Um von zu Hause aus wirklich mitzuspielen, muss der Kunstinteressierte freilich zwei Voraussetzungen erfüllen: Er muss das Spiel "Quake II Arena" in der neuesten Version auf dem Computer haben und er muss sich das Modell Q4U herunterladen. Und natürlich dürfen nicht mehr als 22 Interessenten für das Mitspielen vorhanden sein.
Insofern Kunst immer eine Grenzgängerin ist, dürfte die Arbeit von Feng Mengbo höchst interessante Reaktionen auslösen. Ob es Feng Mengbo allerdings wirklich gelingt, wie der Kurzführer zur documenta meint, "männliche Subjektivität durch simulierte Gewalt und Fantasiespiele zu konzeptualisieren" und damit das "Potenzial zur veränderten Wahrnehmung intersubjektiver Beziehungen" bietet, darf doch stark bezweifelt werden. Wenn Medienpädagogik so einfach wäre ... Vermutlich musste aber nur wieder einmal das Wort "Konzept", das auf dieser documenta ein Leitwort darstellt, im Begleittext untergebracht werden. [AM]