Pascale Marthine Tayou, documenta-Halle - Documenta11
Eine ebenso poetische wie überaus verstörende Arbeit zeigt der 1961 in Jaunde/Kamerun geborene Pascale Marthine Tayou auf der documenta11. Leider versteckt sich diese gelungene Arbeit am hintersten Ende der documenta-Halle, so dass nicht alle Besucher der documenta auf sie stoßen werden.
Wer aber schließlich den Weg gefunden hat, betritt eine geräuschvolle "Höhle" mit zahlreichen anscheinend willkürlich aufgestellten und zusammengewürfelten Monitoren, auf denen parallel unterschiedliche Bilder aus Jaunde zu sehen sind. Die Informationen der Bilder überlagern sich und erzeugen ein weißes Rauschen, die Konzentration aufs Einzelbild, den einzelnen Filmbeitrag ist nicht oder doch nur eingeschränkt möglich. Auf dem Fußboden finden sich skizzenartige Hinweise für die Platzierung der Monitore. Von der Decke hängen lauter Kopfhörer herab, die Radio-Programme aus aller Welt übertragen.
Durch eine kleine Seitentür betritt man ein Miniaturhaus aus Holz, in dem schon wieder ein Fernseher plärrt. Während meines Besuches war es die Live-Übertragung von der Tour de France. Der Bildschirm ist allerdings so hoch platziert, dass man schon den Kopf stark zurücklehnen muss. Zudem ist der Raum der Hütte so klein, dass ein Aufenthalt eigentlich gar nicht möglich ist. Eine weitere Tür verspricht weitere Medienräume, führt dann allerdings nur vor eine platte Wand, die einen zur Umkehr zwingt. [AM]
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