In der Digitalen Bibliothek sind zwei bewährte theologische Lexika, die bisher nur als Print-Ausgabe vorlagen, nun auf CD-ROM erschienen.
Biblisch-historisches Handwörterbuch
Als ich Ende der 70er Jahre mit dem theologischen Studium begann, schenkte mir ein befreundeter pensionierter Pfarrer das Biblisch-historische Handwörterbuch. Es hat mich seitdem nicht nur durchs Studium, sondern auch durch die tägliche Arbeit begleitet. Es half, schnell bestimmte biblische Sachfragen zu klären oder auch kulturgeschichtliche Fragen zu vertiefen. Nun ist dieses Lexikon, das in vier Bänden von 1962-1979 erschienen ist, auf einer CD-ROM zugänglich. Natürlich wird jeder bibliophile Mensch der Printausgabe spontan den Vorzug geben, aber es gibt gewichtige Gründe, für die konkrete Arbeit eine CD-ROM zu bevorzugen. Zum einen ermöglicht eine digitale Ausgabe die Volltextsuche über die konkreten einzelnen Stichwörter hinaus. Zum anderen kann man - was man bei einer Printausgabe ja nur mit schlechtem Gewissen tut - den Text markieren und direkt kommentieren, das heißt mit eigenen Notizen ergänzen. Schließlich lassen sich gefundene Textpassagen bequem in die eigene Textverarbeitung integrieren. Sicher ist die biblische Forschung seit 1979 in vielen Bereichen weitergegangen. Das Lexikon - das muss der Nutzer im Bewußtsein behalten - repräsentiert einen Forschungsstand, der etwa 25 bis 40 Jahre alt ist. Diesen kann man sich aber nun schnell und komfortabel erschließen.
Evangelisches Kirchenlexikon. Internationale theologische Enzyklopädie
Die gerade geschilderten Vorteile eines Lexikons auf einer CD-ROM treffen natürlich auch auf das Evangelische Kirchenlexikon zu, das zudem aktueller ist, da die Print-Ausgabe in der Zeit zwischen 1985 bis 1997 erschienen ist. Das Evangelische Kirchenlexikon wurde von Erwin Fahlbusch in Zusammenarbeit mit zahlreichen Fachgelehrten herausgegeben und bietet mit über 1500 Sachartikeln Informationen weit über das engere Gebiet der Theologie hinaus. Die "Kunst" wird unter dem Stichwort "Christliche Kunst" abgehandelt, was für ein Kirchenlexikon vielleicht nicht falsch ist. Korrekterweise wird darauf verwiesen, dass in der Moderne der Begriff "christliche Kunst" nicht mehr praktikabel ist. Die Entwicklung der letzten 20 Jahre im Bereich von Kunst und Kirche sind dann nicht mehr im Blick, der neueste zitierte Beleg stammt aus dem Jahr 1980.
© Andreas Mertin 2004
|
Magazin für Theologie und Ästhetik 27/2004 https://www.theomag.de/27/am107.htm
|
|
|
|