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Magazin für Theologie und Ästhetik


Side by Side

Ein Kunstprojekt von Madeleine Dietz

Andreas Mertin

Auf der Erde wie viel Menschen seh' ich, die in Schlummer liegen!
Unter ihr wie viele, welche schon ins Grab hinabgestiegen
Und im Nichts, der großen Wüste, der Gewesenen wie viel
Sieht mein Auge! o von solchen, die noch kommen, welch Gewühl!
Omar Chayyam

Die Landauer Künstlerin Madeleine Dietz, Ernst-Barlach-Preisträgerin des Jahres 2003, arbeitet zur Zeit an einem größeren Kunst-Projekt, das zum einen thematisch zum aktuellen Heft des Magazins für Theologie und Ästhetik passt, darüber hinaus aber auch auf die Mitarbeit der Leser des Magazin als an Kultur wie Religion interessierter Menschen angewiesen ist. Madeleine Dietz sammelt Erde von Friedhöfen aller Länder dieser Welt, um damit ein Kunst-Projekt mit dem Titel "Side by Side" zu gestalten. Inzwischen ist das Projekt schon weit vorangeschritten, aber von der Liste der Länder dieser Welt sind längst noch nicht alle abgehakt. Das Magazin für Theologie und Ästhetik unterstützt das Kunst-Projekt und bittet die Leser, sofern sie in der einen oder anderen Form zum Gelingen beitragen können, der Künstlerin gemäß dem nachfolgenden Erläuterungen zu helfen.


Im Jahr 2003 habe ich mit meinem Projekt side by side begonnen. Ein Projekt, in dem ich den Versuch unternehme, in jedem Land dieser Welt einen Friedhof oder eine heilige Stätte zu finden, aus dem mir eine handvoll Erde überlassen wird. In side by side geht es mir um Erinnerung und Gedanken an geliebte verstorbene Menschen, aber auch um ein Gefühl von Endlichkeit, verbunden mit dem Schicksal aller Menschen jedweder Nationalität und Glaubens.

Welche Unterschiede in den Ländern unserer Welt gibt es wenn Menschen bestattet /verbrannt werden? Wie  unterscheiden sich die Religionen im Umgang mit dem Sterben dem Tod, und mit dem was bleibt , dem Leben „danach“ ?

Seit Beginn des Projektes beauftrage ich Besucher/Geistliche/Friedhofspersonal im jeweiligen Land Erde zu entnehmen.

Erde von Orten an denen z.B. Muslime, Juden, Christen, Hindus, Buddhisten, bestattet werden.  Die Friedhofserden werden nach ihrem Eintreffen in Deutschland in ein kleines Holzkästchen gelegt. Wenn alle Erden zusammen sind, wird das Projekt  2007 im Sepulkralmuseum in Kassel zum letzten Mal gezeigt. Danach kommt der Inhalt der Kästchen in ein Pflanzfeld „side by side“ . Übrig bleibt eine kleine Erdfläche, die bepflanzt wird, gepflegt wird. (Hauptfriedhof Kassel)

Des Weiteren wird eine Dokumentation erscheinen, mit Abbildungen der Orte und damit verbundenen Geschichten oder Erzählungen über Gebräuche, die in diesem Zusammenhang stehen. Auch die Namen der Überbringer werden genannt. Texte über die unterschiedlichen Bestattungsformen und Gebräuche der jeweiligen Länder und Religionen ergänzen das Buch. Begleitende Texte von Vertretern der jeweiligen Religionen  sind zu diesem Projekt im Entstehen.

Die beiliegende Länderliste zeigt die mir noch fehlenden Kontakte.

Bitte wenden Sie sich an:




Albanien
Algerien
Andorra
Angola
Antigua und Barbuda
Äquatorialguinea
Armenien
Bahrain
Bangladesch
Barbados
Benin
Brunei
Bulgarien
Burundi
Buthan
Djibouti
Eritrea
Estland
Fidschi
Franz. Guayana
Gabun
Gambia
Georgien

Grenada
Grönland
Guinea
Guyana
Honduras
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Niger
Nigeria
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Osttimor
Ozeanien
Pakistan
Palau
Panama
Paraguay
Sahara (demokr. arab. Rep.)
Salomonen
Sambia
Samoa
San Marino
Sao Tome und Principe
Senegal
Serbien und Montenegro

Sierra Leone
Slowakei
Sudan
Somalia
Sri Lanka
St. Kitts und Nevis
St. Lucia
St. Vincent und die Grenadinen
Surinam
Swasiland
Tadschikistan
Tonga
Trinidad und Tobago
Tschad
Tunesien
Turkmenistan
Tuvalu
Vanatu
Vatikanstadt
Venezuela
Zaire
Zentralafrikanische Republik
Zimbabwe (Rhodesien)


© Dietz/Mertin 2004/5
Magazin für Theologie und Ästhetik 30/2004
https://www.theomag.de/30/am120.htm