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[15.09.2004]
Die Brandkatastrophe in der Nacht zum 3. September hat die zum Weltkulturerbe gehörende Herzogin Anna Amalia Bibliothek stark zerstört. Etwa 30.000 historische Bände aus dem 16. bis 18. Jahrhundert wurden vernichtet. Ein Raub der Flammen wurden auch die Musikaliensammlung der Herzogin, darunter Autographen von Mozart und Haydn, sowie zu großen Teilen die so genannte Schurzfleischsammlung aus dem 18. Jahrhundert. Rund 70.000 Bücher mit Feuer- und Wasserschäden nahm das Leipziger Zentrum für Bucherhaltung auf. Auf 500 bis 1000 Euro pro Buch werden die Kosten der Restaurierung geschätzt. Deshalb bitten wir Sie, bei der Rettung dieser Kulturgüter mit einer Spende zu helfen.
Spendenkonto der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek:
Konto-Nummer: 301040400
BLZ 82051000
Sparkasse Mittelthüringen
Stichwort: Restaurierung
[Red.]
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[01.08.2004]
Vom 29. bis 31. Oktober findet in der evangelischen Akademie Tutzing eine Tagung zur Kunst des Sterbens statt. Zum Konzept schreiben die Veranstalter: "Tod und Sterben war lange Jahrhunderte eine Domäne der Seelsorger: Wenn es ans Sterben ging, war der Priester gefragt, der Sterbende sollte nicht ohne Absolution vor seinen Herrgott treten. Tod und Sterben sind heute in den modernen westlichen Gesellschaften eine Domäne der Mediziner und Juristen; die erhitzten Fachdiskussionen über fremd- oder selbstbestimmtes Sterben sind ein Zeichen dafür, dass es keine Selbstverständlichkeiten mehr gibt am Ende des Lebens, damit aber auch keine Tabus. Sterben war schon immer schwer. Daher haben die Menschen Jahrhunderte lang versucht, das Sterben von Jugend auf einzuüben. Die Kunst zu sterben war ein Ziel von Philosophie, Kultur und Kirche. In einer Zeit, in der die Biowissenschaften englisch bezeichnenderweise 'Life-sciences' immer neue Grenzenlinien überschreiten, wird Sterben möglicherweise im gesellschaftlichen Bewusstsein zum Kunstfehler. Trauerkultur war noch Anfang des vergangenen Jahrhunderts selbstverständlich ein Element der 'rites de passages'. Doch wo die Endlichkeit auf den sich absolut verstehenden Autonomieanspruch heutiger Menschen stößt, gibt es keine Übergangsriten mehr, sondern im besten Fall eine Kultur des Abschiednehmens. 'Der gute Tod' ein uralter Topos der Religion und der Philosophie rückt damit in weite Ferne. Um besser ermessen zu können, was sich verändert hat, werden wir einen Vergleich mit anderen Kulturen ziehen, und im historischen Abstand zu unserer Vorgeschichte, die gegenwärtige Praxis näher betrachten. Es wird kein Mediziner, kein Naturwissenschaftler, kein Jurist referieren, sondern Experten, die sich dem kulturellen Phänomen Tod und Sterben von verschiedenen Seiten nähern. Wir werden uns mit denjenigen austauschen, die Menschen beim Sterben begleiten und der Frage nachgehen, wie weit man sein Sterben gestalten kann."
[Red.]
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