Im Labyrinth XXVErscheinungen im CyberspaceKarin Wendt |
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und. Institut für Kunst, Kultur und Zukunftsfähigkeit e.V. Nur wenigen geisteswissenschaftlichen Initiativen gelingt es, aktiv auf der Ebene der Europäischen Union an Modellen für die zukünftige Bildung mitzuarbeiten. Das und-Institut unter der Leitung von Hildegard Kurt und Heike Strehlow mit Sitz in Berlin und Frankfurt am Main gehört zu ihnen. Seit Juni 2005 ist es Mitglied am Runden Tisch des deutschen Nationalkomitees der UN-Dekade 'Bildung für nachhaltige Entwicklung'. Es wurde 2004 als gemeinnütziger Verein gegründet und versteht seine Aufgabe in der Initiierung, Konzeption und Organisation transdisziplinärer Kooperationen mit Partnern aus Kunst und Kultur, aus der Wissenschaft, Wirtschaft und der Zivilgesellschaft. Schwerpunkte der Projekte sind ökologische Verantwortung, soziale Teilhabe, naturverträgliches Wirtschaften sowie der Dialog der Kulturen. Eines der kleineren zukünftigen Projekte ist ein Sommerkurs im Rahmen der 6. Internationalen Weimarer Sommerkurse zum Thema "Das Bauhaus. Erbe und Potenzial für ein zukunftsfähiges Europa". Der Kurs geht den Fragen nach: Was können wir zu Beginn des 21. Jahrhunderts aus den Erkenntnissen und Irrtümern der historischen Avantgarde für ein zukunftsfähiges Europa lernen? Und: Bietet die ästhetische Dimension heute Grundlagen, um eine Gesellschaft gestaltungsfähig zu machen? Bei allen Projekten nimmt die ästhetische Bildung einen zentralen Stellenwert ein. So geht die Veranstaltung "Geschmackvolle Nachhaltigkeit. Ästhetische Dimensionen für Europäische Bildungsmaßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung" der "kulturellen Lücke" in der Umsetzung der Europäischen Nachhaltigkeits-Strategie nach. "Durch eine Zusammenarbeit zwischen Erwachsenenbildung, Wissenschaft und Kunst im transnationalen Austausch bietet das Projekt Annäherungen an den Gedanken von Zukunftsfähigkeit aus ästhetischen Sichtweisen. Projektbeginn ist voraussichtlich im Spätherbst 2005." Unter dem Link 'Projekte' informiert das Institut auch über bereits realisierte Veranstaltungen. Die Idee, den Raum des Internet für öffentliche Debatten zu nutzen und so ein "virtuelles Wählergedächtnis" zu schaffen, leuchtet ein. So starteten die Hamburger Initiative Abgeordnetenwatch zusammen mit dem Verein für Mehr Demokratie eine neue Plattform, auf der man gezielt mit den Direktkandidaten seines Wahlkreises ins Gespräch treten kann. Über die Postleitzahl findet man die eigenen Kandidaten, die sich jeweils mit einem Kurzprofil und weiteren Links zu den Programmen ihrer Partei vorstellen. Von dort aus kann man ihnen per Email Fragen stellen. Die Fragen bleiben nicht anonym, sondern sind einsehbar und auch namentlich kenntlich gemacht. Zwischengeschaltet ist jedoch ein Moderationsteam, das die Fragen gegenliest und sich vorbehält, Beleidigungen oder nicht ernst gemeinte Äußerungen auszusortieren. Hier bleibt natürlich ein Restzweifel, wie demokratisch die Redekultur gehandhabt wird und ob wirklich nur inakzeptable Anfragen zurückgewiesen werden. Und abzuwarten bleibt natürlich, ob und wie der neue Raum, der seit Juni diesen Jahres besteht, von den Bürgern überhaupt genutzt wird. Noch gibt es wenige Einträge. In Hamburg, so die Initiatoren, habe man mit dem Vorläuferprojekt, das in diesem Jahr für den Grimme Online Award 2005 nominiert wurde, jedenfalls 'gute Erfahrungen gemacht'.
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