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Magazin für Theologie und Ästhetik


Im Labyrinth XXVI

Erscheinungen im Cyberspace

Andreas Mertin

Mediengewalt ...

... ist sicher eines der am kontroversesten und emotionalsten diskutierten medienwissenschaftlichen Themen, welches ja auch im Magazin für Theologie und Ästhetik immer wieder aufgegriffen wurde. In der öffentlichen Diskussion, aber auch in der wissenschaftlichen Forschung findet man weiterhin alles: vom entsetzten Aufschrei ob der Brutalität mancher Medienprodukte bis zur subtilen Wirkungs- und Wahrnehmungsanalyse.

Das Portal MedienGewalt sucht etwas Ordnung in die Diskussion zu bringen, indem es die vorhandenen Quellen aufnimmt und als übersichtliche Linklisten präsentiert: "Das Portal listet derzeit mit 1.500 Links fast 800 Internetquellen (Einzeldokumente oder Websites). Die Einträge sind mit Abstracts versehen. Die Gliederung erfolgt sowohl nach Medienart (Film und Fernsehen, Computerspiele und Internet) als auch formal (Presse, Forschung, Projekte, Erziehung, Empfehlungen und Literatur). Außerdem gibt es eine Rubrik Gesellschaft mit den Kategorien Jugendschutz, Medieninstitutionen, Informationsportale, Initiativen gegen Gewalt in den Medien und Medienethik. Der Schwerpunkt liegt auf den Erscheinungsjahren ab 2002."

Insbesondere die beigefügten Abstracts erleichtern die Übersicht und die Orientierung. Eine hilfreiche Website für die Recherche nicht nur für Fachleute, sondern für alle an der Thematik Interessierten!


Museumspädagogik ...

... ist inzwischen eine etablierte Institution an zahlreichen Museen und Ausstellungsräumen in Deutschland.

"Die Museumspädagogik ist die Lehre von der Vermittlung des Sammlungsgutes eines Museums. Sie entwickelt eigenständige methodisch-didaktische Konzepte um Besucher von Museen an Ausstellungsobjekte heranzuführen und sie ihnen näher zu bringen. Terminologisch ist der Begriff der Musikpädagogik nicht unumstritten, da er häufig verkürzt und lediglich auf die Betreuung von Kindern und jugendlicher Museumsbesuchern angewandt wird. Tatsächlich widmet sich die Museumspädagogik jedoch allen Gruppen von Museumsbesuchern. Zudem verbindet man mit "Pädagogik" eher Begriffe wie "Erziehung" und "Lehre" als "Erlebnisse vermitteln" und "Beziehung schaffen". Noch immer sind Kinder eine wichtige Zielgruppe für die Angebote von Bildung und Vermittlung, doch gewisse Angebote richten sich auch an bestimmte Erwachsenengruppen z.B. Lehrpersonen und SeniorInnen." [wikipedia]

Dass Museumspädagogik - wie Religionspädagogik oder auch Kirchenraumpädagogik - gelernt und gelehrt sein will, zeigt die museumspädagogische Ausbildungsseite der Humboldt-Universität Berlin:

"Es handelt sich bei diesem Schwerpunkt um ein Arbeitsfeld, das der Abteilung für Allgemeine Erziehungswissenschaft zugeordnet ist und wie diese zum Institut für Allgemeine Pädagogik an der Humboldt Universität zu Berlin gehört ... Auf der Webseite finden Sie Informationen zum aktuellen Lehrbetrieb, eine kurze Vorstellung des Mitarbeiterteams, Hinweise zum Studium der Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Museumspädagogik und die neugestalteten Studierwerkzeuge. Darüber hinaus geben wir unter der Rubrik Forschung Einblick in die wissenschaftliche Arbeit zu museumspädagogischen und bildungsrelevanten Themen und bieten Tipps und Links zur Museumswelt, insbesondere zum virtuellen Museum: Orbis Digitalis."

Zum einen enthält die Webseite daher ganz normale Hinweise auf das Studium und die Studierwerkzeuge, aber es enthält eben auch Versuche der Studierenden, sich der museumspädagogischen Welt zu nähern. Dazu gehört nicht zuletzt das virtuelle Museum Orbis Digitalis: „Orbis digitalis“, das pädagogische Museum im Netz, bietet den Studierenden der verschiedenen erziehungswissenschaftlichen Studiengänge und des Lehramtstudiums an der Humboldt-Universität ein virtuelles Praxisfeld, in dem sie entlastet vom Handlungsdruck im freien Experiment die Gegenstände unserer Kultur nach ihrer Bildungsbedeutung befragen und alle Grundprobleme der museumspädagogischen Arbeit vom Sammlungsaufbau, über die Inszenierung und Präsentation der Objekte bis zu den komplizierten Fragen der Beschriftung und Kommentierung erproben und diskutieren können. Das Museum ist von jedem Ort der Welt zugänglich, immer geöffnet und kostet keinen Eintritt." Das Ganze trägt erkennbar experimentellen Charakter und doch hätte man sich insgesamt ein einheitlicheres Design - eine gewisse ästhetische Stimmigkeit - gewünscht. So wirkt manches nur zusammengestoppelt und eben nicht sinnvoll miteinander verbunden. Dennoch ein interessantes Projekt.

Weitere Links zum Thema:


© Mertin 2005
Magazin für Theologie und Ästhetik 38/2005
https://www.theomag.de/38/am168.htm