Politik - Ästhetik - Theologie |
Februar 2012 Liebe Leserinnen und Leser, das aktuelle Heft des Magazins für Kunst | Kultur | Theologie |Ästhetik beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Ästhetik und Kunst im Blick auf Politik und Theologie in unterschiedlichen Facetten. Die öffentliche Depotenzierung der Kunst lässt sich ja seit einigen Jahren beobachten. Kunst dient zunehmen zur Unterhaltung oder zur Ausstattung, nicht mehr der gesellschaftlichen Reflexion. Von dem, was der Kunst in Zeiten der Aufklärung und des Deutschen Idealismus zugemutet und zugetraut wurde, ist immer weniger übrig geblieben. Das heißt nicht, das die Kunst diese Bedeutung nicht mehr hätte, sie wird ihr nur de facto im öffentlichen Diskurs bestritten. Was das für eine Bedeutung für die Kunst hat, soll u.a. ein Thema dieses Heftes sein, wird uns aber auch in den folgenden Ausgaben des Magazins zum kirchlichen Beitrag zur documenta13 sowie im Themenheft zur documenta noch beschäftigen. Unter VIEW finden Sie zunächst eine Überlegung, was das letzte Heft des Magazins mit dem aktuellen verbindet: das Verhältnis von Ästhetik und Politik. Andreas Mertin setzt sich im zwqeiten Beitrag mit den Bestimmungen von Jacques Rancière zum "ästhetischen Regime" auseinander und überlegt, was für das Verhältnis von Kunst und Religion daraus zu lernen ist. Da ein wichtiger Bezugstext für diese Debatte Friedrich Schillers Briefe zur ästhetischen Erziehung sind, haben wir den entsprechenden 15. Brief mit abgedruckt. Frauke Annegret Kurbacher setzt sich unter den Stichworten "Autonomie und Ökonomie - Urteilskraft und Verantwortung" mit Hartmut Rosas Kritik der Autonomie auseinander. Ästhetische Betrachtungen zum Umgang der Kirche mit neuen Medien liefert Matthias Giesel. Unter RE-VIEW finden Sie eine Besprechung der Wunderausstellung in den Deichtorhallen in Hamburg durch Andreas Mertin und eine Buchbesprechung von Karin Wendt. Unter POST finden Sie die Kolumne zu aktuellen Videoclips und eine ironische Notiz zur aktuellen Renaissance des nihil obstat von Andreas Mertin *** Die kommende Ausgabe 76 des Magazins ist ein so genannter CONTAINER ohne eine spezifische Themenbindung und wird vor allem mit Rezensionen und aktuellen Reflexionen gefüllt werden. Danach kommt eine Folge von Heften des Magazins zum documenta-Jahr 2012. In Heft 77 wird sich das Magazin mit dem Beitrag der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (und damit auch der EKD) zur documenta13 beschäftigen und damit, was der Protestantismus heute zur Bildenden Kunst zu sagen hat. Und in Heft 78 sollen die aktuelle documenta und die parallelen Inszenierungen etwa in Hannover gesichtet werden. Leserinnen und Leser, die Beiträge zum kommenden Heft einreichen wollen, werden gebeten, diese bis zum 15. März 2012 bei der Redaktion abzugeben. Die Abgabetermine für die folgenden Hefte liegen jeweils spätestens 2 Wochen vor dem jeweiligen Erscheinungstermin. Wir wünschen eine angenehme und erkenntnisreiche Lektüre! Andreas Mertin, Jörg Herrmann und Horst Schwebel |