Paradigmen theologischen Denkens


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April 2014

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn in der öffentlichen Diskussion heutzutage über Religion gesprochen wird, dann betrifft das in den seltensten Fällen die Theologie oder den Glauben. In aller Regel geht es um institutionelle oder persönliche Verfehlungen, um Kirchenpolitik, um Moral oder manchmal auch nur um simple statistische Daten. Was aber denken Theologen und Theologinnen heute, wo sind ihre Motive, ihre Paradigmen, ihre Grenzen? Wo können sie an Bewährtes anknüpfen und wo müssen sie neue Wege gehen. Das Magazin für Theologie und Ästhetik wird sich 2014 verstärkt mit diesen Fragen auseinandersetzen. Was sind die Paradigmen eines heute aussagekräftigen Glaubens (Heft 88), welche Theologie gilt, wenn man einmal über den Horizont der Erde hinausblickt (Heft 89), wie bestimmt sich heute das Verhältnis von Kirche und Theologie (Heft 90) und wie ordnet sich all dies in das Konzert der Religionen in einer globalisierten Welt ein (Heft 92)? Das sind die Fragen, die uns in den kommenden Heften beschäftigen werden. Den Auftakt macht ein weiteres Kapitel in unserer Reihe über die Paradigmen theologischen Denkens.

Unter VIEW finden Sie den fünften Teil der Reflexionen von Stefan Schütze sowie seine Überlegungen zur bleibenden Bedeutung von Kants moralphilosophischem Denken für den ethischen Diskurs der Gegenwart. Beide Texte können Sie auch in einer Langfassung als PDF-Datei herunterladen (Paradigmen - Kant). Markus Beile beschäftigt sich mit der Rede von Gott in heutigen Predigten. Markus Mürle setzt sich mit der Gottes- und Religionsfrage in der Jugendforschung auseinander. Und Matthias Giesel schreibt über Aspekte der Barmherzigkeit in der Religionsphilosophie.

Unsere Rubrik RE-VIEW ist mit zahlreichen interessanten Beiträgen gefüllt: Henner Herrmanns stellt seinen Entwurf für die Neue Synagoge Koblenz vor, Wolfgang Vögele bespricht Bücher von Colm Tóibín und Rüdiger Safranski. Konrad Paul und Hans J. Wulff gehen dem Wertediskurs und der Bedeutungskonstitution in Pasolinis Film Salò nach. Hans-Jürgen Benedict reflektiert über Wilhelm Raabe sowie über Kaffee als protestantischem Getränk.

Unter POST eröffnet Andreas Mertin eine neue Kolumne zu interessanten Kurzfilmen.

Wir wünschen eine angenehme und erkenntnisreiche Lektüre!

Andreas Mertin, Jörg Herrmann und Horst Schwebel