S'ils n'ont pas de pain, qu'ils mangent de la brioche

Ein Einwurf zum immer noch beliebten Biblia-pauperum-Argument

Andreas Mertin

I

In der Legende wird es Marie Antoinette zugeschrieben, de facto aber weist Jean-Jaques Rous­seau das Zitat in seinen Bekenntnissen einer namenlosen Prinzessin zu: „Endlich erinnerte ich mich des Auskunftsmittels einer großen Prinzessin, der man sagte, die Bauern hätten kein Brot, und die antwortete: ‚Sie können ja Kuchen essen.‘“[1] Marie Antoinette war, als Rousseau das Bonmot 1766 formulierte, erst 10 Jahre alt, was die Wahrscheinlichkeit, sie sei jene namenlose Prinzessin, sehr gering macht. Dennoch klebt das Zitat bis heute an ihr.

Jedenfalls werde ich an dieses geflügelte Wort erinnert, wenn jemand zur Begründung, warum wir in der Kirche angeblich Bilder benötigen, auf ihre didaktische Funktion und im selben Atemzug auf die Biblia pauperum verweist. Das klingt dann so: „Im Mittelalter haben die Bilder dazu gedient, denjenigen, die nicht lesen konnten, die Bibel nahezubringen, Stichwort: ‚biblia pauperum‘, Bibel der Armen.“ Ach was. Da kann ich nur sagen: Endlich erinnerte ich mich der Auskunft eines naiven Theologen, dem man sagte, die Menschen könnten die Bibel nicht lesen, und der antwortete: ‚Sie können ja in Bildern lesen‘.“

Wer je eine so genannte Biblia pauperum gesehen hat, weiß, dass sie niemals der visuellen Lektüre der Armen gedient hat. Zu den Zeiten, als sich die Gattung der Biblia pauperum entwickelte, konnte sich kein Armer den unendlichen Luxus eines Buches, geschweige denn einer illustrierten Bibel leisten, er war froh, wenn er in der Mitte des Jahres noch genug Essen hatte, um den Rest des Jahres zu überstehen und nicht zu verhungern.[2] Und in den Kirchen lagen gewiss keine illustrierten Schriften zur visuellen Lektüre für die Armen aus.

Die Biblia pauperum waren homiletische Hilfsmittel[3] im Kampf gegen häretische Sekten und sie waren nötig, weil der Klerus in seiner Bibelkenntnis so ungebildet war, dass er für die argumentative Auseinandersetzung mit den Ketzern dringend visueller Hilfsmittel bedurfte. Daher lernten die Mönche mit Hilfe der Biblia pauperum, also mittels der Bilder z.B. den Zusammenhang von Altem und Neuem Testament argumentativ darlegen zu können. Und nur weil das Wort „pauperum“ in diesem Kontext vorkommt, ist man noch nicht legitimiert, es zum ideologischen Schmiermittel zu machen.[4]

Wie man überhaupt glauben kann, Bilder in den Kirchen wären ein Mittel, den Armen die Bibel beizubringen, ist mir absolut schleierhaft. Wie man auf die Idee dazu kommt, ist mir schon klar: Papst Gregor der Große hat dies behauptet, aber deshalb ist es noch nicht wahr. Simples Nachdenken und auch die schlichte Beobachtung gegenwärtiger Kultur führen zu der Einsicht, dass das Betrachten von Bildern keinesfalls eine Erkenntnis der von ihnen dargestellten Inhalte bringt. Genau deshalb haben wir so viele Museumspädagogen und Kunstvermittler, weil es für die Schriftunkundigen – und das sind im Blick auf die Bibel inzwischen ja die Mehrzahl der Bürger – eben überhaupt nicht reicht, mal eben rüber in die Berliner Gemäldegalerie zu gehen, um zu erfahren, was in der Bibel steht. Sie stehen dann vor den Gemälden wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berg.

Liebe Leser, nehmen Sie das nebenstehende Bild von Juan Antonio Escalante von 1650 und zeigen Sie es einem x-beliebigen Menschen und fragen ihn, was dargestellt ist.[5] Mehr als „Engel und alter Mann“ wird er/sie Ihnen nicht sagen können. Bilder erzählen uns nur so viel, wie wir auch wissen. Sie helfen uns Idioten und Ignoranten, die wir zu faul sind, im ersten Buch der Könige zu lesen, beim Memorieren der Geschichten, die wir im kirchlichen Unterricht hörten – aber sie vermitteln uns nicht biblische Geschichten. Das wusste sogar Gregor der Große, als er den netten Mythos von den Bildern als Lektüre für die Armen in die Welt setzte.

„Denn was den Lesenden die Schrift, das stellt die Malerei den ungebildeten Sehenden (idiotis) vor Augen, weil die Unwissenden (ignorantes) in ihr das sehen, was sie befolgen sollen; und in ihr lesen jene, die die Buchstaben nicht kennen; deshalb nimmt die Malerei vor allem für die Heiden die Stelle der Lektüre ein.“[6]

Soweit der in der Regel zitierte Satz aus dem Schreiben Gregors. Aber er belässt es nicht dabei, sondern fährt fort:

„So ist nämlich die Heilige Schrift in den Worten und den Bedeutungen, was die Malerei in den Farben und den Sachen ist: und der ist allzu dumm, der so an den Farben der Malerei klebt, dass er von den Sachen, die gemalt sind, nichts weiß. Wenn wir die Worte ... umfassen und den Sinn nicht wissen, wissen wir nämlich auch die Sachen, die gemalt sind, nicht, wenn wir sie allein für Farben halten.“[7]

Ja so ist es. Die Malerei bringt uns nur zu Farben und Gestalten, nicht zu Geschichten. Erst der Sinn erschließt dann ein Verständnis des Ganzen. Dieser Sinn kommt aber nicht von selbst, sondern muss explizit vermittelt werden. Alles andere ist Humbug. Da halte ich es einmal wirklich mit Gregor dem Großen: der ist dumm, der glaubt, man könne mittelalterliche Bilder lesen, ohne (vorab) ihren Sinn zu kennen. Im Grunde ist das auch jedem klar, aber dann würde das schöne Argument, man brauche die Bilder ja nicht für sich, sondern im Interesse der Armen oder im Blick auf heutige Zeiten: im Interesse der Bibelunkundigen, in sich zusammenfallen. Dass Protestanten derartigen Schmarrn von den Bildern als Bibelersatz weiter verbreiten, zeigt, dass sie sich mit der Sache kaum beschäftigt haben (oder es nicht wollen). Fachwissenschaftlern unterläuft dieser Fehler seit Jahrzehnten nicht mehr.[8]

Andererseits passt der Satz „Sie kennen die Bibel nicht? Dann gebe man ihnen Bilder!“ durchaus in unsere Zeit. Bilder sind zum einen heute – anders als im Mittelalter – leicht zugänglich, geradezu inflationär. Zum anderen gibt es kaum ein Interesse daran, den Menschen das, was nach heutigem Erkenntnisstand in der Bibel gesagt wird, auch zu vermitteln. Darum kann das Setzen auf Bilder in einer Kirche des Wortes nur zwei Gründe haben. Den einen benennt Johannes Calvin im 11. Kapitel des ersten Buches der Institutio christianae religionis: „Wenn die Vorsteher der Kirche den Bildern das Lehramt übertragen haben, so geschah das aus keinem anderen Grunde, als weil sie selber — stumm waren“.[9] Den anderen Grund benennt Umberto Eco in seinem schönen Text „Auf dem Wege zu einem Neuen Mittelalter“. Er sieht eine Analogie zwischen dem Mittelalter und unserer heutigen Zeit darin, dass „in beiden Epochen ... die Bildungselite anhand der geschriebenen Texte mit buchgläubiger Mentalität ‚räsoniert’, aber dann ... die essentiellen Daten des Wissens und die Grundstrukturen der herrschenden Ideologie in Bilder ‚übersetzt’“.[10] Vor allem aber ist problematisch an dem Rekurs auf die Bilder als Biblia pauperum, dass er die Geschichte der Bilder als Darstellung von Etwas fortschreibt und damit den Menschen den Eigenwert der Bilder wie der Kunst unterschlägt.

II

Wie macht man Künstler satt, die von der Produktion von Bildern leben und nicht von der Luft? Lässt man sie Kuchen essen, wenn das Geld für das Brot nicht mehr reicht? Ein so genannter Cheftheologe meiner Kirche scheint dieser Ansicht zu sein. Er trägt zur gegenwärtigen Märchenstunde, welche die lutherische Kirche Themenjahr Bild und Bibel nennt, kräftig bei, indem er verbreitet, nach der Reformation hätten die Künstler von den Aufträgen zu den neuen protestantischen Altarbildern gut leben können. Das liest sich dann so:

Zugleich hat die Reformation und ihre Bibeltreue eine neue Bildproduktion freigesetzt. Waren in den Jahrhunderten zuvor als biblia pauperi die Wände der Kirchen mit Szenen der Bibel ausgemalt worden, entstanden nun Meisterwerke der Altargestaltung wie z. B. der Reformationsaltar von Lucas Cranach d. Ä. in der Stadtkirche in Wittenberg ... Diese und viele weitere Bilder belegen, welche Macht die Reformatoren und die Künstler dem Bild zurechneten und welches kreative Potenzial der neue Glaube bei den Kunstschaffenden geweckt hat. Die neue Lehre war inspirierend, es lockte manch lukrativer Auftrag, und das Bild bewies erfolgreich seine Funktion als aussagekräftiges Kommunikationsmittel.[11]

Ja, wir erinnern uns vage. Da hatten die Protestanten die Kirchen erst leergeräumt (allein 40 Wagenladungen mit brennbaren Bildern aus dem Kloster St. Gallen) und dann fleißig neue Altarbilder wieder in Auftrag gegeben. Bis zu 60 Altäre besaßen die großen mittelalterlichen Kirchen (das Ulmer Münster rühmt sich damals mit 51 Altären), alle ausgestattet mit mehr oder weniger bedeutenden Stiftungsaltären. Und wenn man sich nun die lutherischen Kirchen vor das innere Auge ruft, wie viele Seitenaltäre und Hauptaltäre gibt es dort? Wie viele Stifter fühlten sich bemüßigt, nach 1522 für ihr Seelenheil eine Kapelle bzw. einen Seitenaltar mit Altarbild zu errichten? Der Leser / die Leserin ahnt es: so gut wie keiner. Die wenigen Altäre, die auf protestantischer Seite entstanden, konnten für die Künstler mitnichten den Verlust an Aufträgen wettmachen, den in vorreformatorischen Zeiten der Stiftungsgedanke bewirkt hatte.

Christine Göttler und Peter Jezler haben dankenswerterweise in ihrem Aufsatz über „Das Erlöschen des Fegefeuers und der Zusammenbruch der Auftraggeberschaft für sakrale Kunst“ die wirklichen Zustände nach der Reformation beschrieben:

Zwischen 1525 und 1530 setzt der Niedergang der deutschen Kunstproduktion ein. Es entstehen kaum noch große Schnitzretabel, die in ihrem aufwendigen Aufbau von Predella, Schrein, Flügeln und Gesprenge ein reiches Ensemble von Bildwerken und Tafelgemälden in sich vereinen. Statt dessen dominiert das Kabinettstück, klein im Format und beschränkt in der quantitativen Verbreitung. Wichtigster Aufstellungsort für Kunstwerke sind nicht mehr die zahllosen Kirchen, sondern die vergleichsweise seltenen Kunstkammern. Meister, die noch 1520 blühende Betriebe geführt hatten, hinterließen nach 1530 keine Spuren künstlerischen Schaffens mehr. Mit der fortschreitenden Reformation verliert die Bildnerei ihre einstige Bedeutung. In Straßburg richteten 1525 die Maler und Bildhauer eine Bittschrift an den Rat, in der sie auf ihre prekäre Lage aufmerksam machen, »als nunmer durch das wort gottes die achtung der bilder mercklich abgefallen und noch täglich abfeilet«. Weil sie als bildende Künstler »nichts anders dann malen, bildhowen und derglichen gelernet« hatten, drohe ihnen das Verderben:

     »So wir dann nun nichts können, dan do zu wir zogen sint und dasselb nichts mer gelten will, und wir aber, wes wir kirnten und vermöchten, gern arbeyten wolten, das wir uns und die unsern wie bisher mit eeren hinuß bringen, ist unser demutig, nötig, hochfleyssig bitt, Ewer gn. wollen uns gnediglich als ir armen gehorsamen burger bedencken und etwan mit emptern, zu denen wir toglich sein möchten, versehen [...]«

     Während für Bildschnitzer das Auftragsvolumen beinahe gänzlich zusammenbrach, konnten Maler im Porträtfach oder mit biblischen und mythologischen Lehrstücken allenfalls noch ihr Auskommen finden, Gelegentlich entstanden auch reformatorische Retabel und Epitaphien, doch sind sie verglichen mit dem Ausstattungsreichtum vorreformatorischer Kirchen von vernachläßigbarer Zahl. Selbst in den katholisch bleibenden Gebieten gehen die Aufträge zurück.“[12]

So sah die bittere soziale Realität aus. Der Bildersturm als solcher traf die Künstler viel weniger, da diese Werke bereits bezahlt waren. Was sie empfindlich traf, war die protestantische Zerstörung des Stiftungsgedankens. Bilder stiften, so Luther in seinen berühmten Invocavit-Predigten 1522, sei eben kein verdienstvolles Werk:

Denn wenn einer ein Bild in der Kirchen setzen lest, der meinet balde, er thu Gott einen dinst und wolgefallen dran und habe ein gut werck gethan, damit er etwas von Gott wolle verdienen, welchs denn recht abgötterey ist. Dis ist die gröste und fürnemeste ursach, warumb die Bilder weren abzuthun.

Warum sollte man als religiöser Mensch also dann Bilder in Auftrag geben? Es dauerte lange, bis sich die Künstler von diesem Schlag erholt haben. Letztlich, so viel ist wahr, entstand daraus die Möglichkeit einer freien Kunst. Aber man sollte nicht so tun, als ob mit der Reformation für die Künstler ein goldenes Leben begonnen hätte. Ganz im Gegenteil. Es war eine traumatische Erfahrung, die über Jahrhunderte im Gedächtnis blieb. Man kann diesen Vorgang der Freiräumung des religiösen Raumes mit guten Gründen verteidigen und auf seine produktiven Auswirkungen in späteren Zeiten verweisen. Aber man sollte ihn nicht schönreden. Göttler/Jez­ler bilanzieren knapp und eindeutig:

Ob Luther das Bildstiften mißbilligte oder Zwingli den Bildschmuck in Kirchen gänzlich verbot, bedeutete für die Bildschnitzer kaum einen Unterschied. Wenn keine Veranlassung mehr zu Bildstiftungen bestand, dann blieben die Aufträge aus.[13]

So ist es. Der Protestantismus hat seine Meriten. Aber sicher nicht in der unmittelbaren Ankurbelung der Kunstproduktion.

Anmerkungen

[1]    Jean Jacques Rousseau: Rousseau's Bekenntnisse. Erster Theil - Kapitel 11

[2]    Vgl. dazu Duby, Georges (1994): Die Zeit der Kathedralen. Kunst und Gesellschaft 980-1420. 2. Aufl. Frankfurt am Main: Suhrkamp (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, 1011), S. 12: „ ... das ist das Abendland im Jahre tausend. In seiner Ländlichkeit wirkt es gegen Byzanz oder Cordoba sehr arm, sehr mittellos. Eine wilde Welt, eine Welt in den Fängen des Hungers. Trotz der dünnen Besiedlung ist die Bevölkerung in Wirklichkeit immer noch zu zahlreich. Sie kämpft mit fast bloßer Hand gegen eine unzugängliche Natur, deren Gesetzen sie erliegt, gegen einen unfruchtbaren, weil unzulänglich bearbeiteten Boden. Kein Bauer, der ein Korn sät, rechnet in einem nicht allzu schlechten Jahr damit, mehr als drei zu ernten - genug, um bis Ostern Brot zu essen. Danach muß man sich wohl oder übel mit Kräutern oder Wurzeln begnügen, jener Gelegenheitsnahrung, die man dem Wald und den steilen Flußufern abringt. Mit leerem Magen verzehren sich die Ackerbauern während der großen Sommerarbeiten vor Müdigkeit, in Erwartung der nächsten Ernte. Ist die Witterung - wie gewöhnlich - ungünstig, fehlt das Korn noch früher und die Bischöfe müssen die Verbote aufheben, die Ordnung der Riten verletzen und erlauben, daß in der Fastenzeit Fleisch gegessen wird. Und manchmal, wenn übermäßige Regenfälle den Boden durchtränkt und die herbstliche Pflugarbeit behindert, wenn Stürme die Ernten niedergedrückt und vernichtet haben, verwandeln sich die gewohnten Mangelzustände in wahre Hungersnöte, die Zeiten des großen tödlichen Elends.“

[3]    Weckwerth, A. (2006): Art. Armenbibel. In: Gerhard Müller und Horst Robert Balz (Hg.): Theologische Realenzyklopädie,. Aaron - Zypern, Bd. 4. 36 Bände: Gruyter, S. 8f.: „Mit dem Namen ‚Armenbibel‘ (Biblia pauperum) bezeichnete man im Spätmittelalter Schriften sehr verschiedenen Charakters, die alle gemeinsam haben, daß ihr Inhalt der — Bibel entnommen ist. So wurde der Name für Kurzfassungen oder Inhaltsübersichten der Bibel verwendet, für Zusammenstellungen biblischen Stoffes nach typologischen oder nach mnemotechnischen Gesichtspunkten, für Auszüge aus der Bibel, die unter antihären sehen oder moraltheologischen Zielsetzungen ausgewählt und zueinandergeordnet sind u. a. m. Die Betrachtung der theologischen und kirchlichen Situation der Entstehungszeit dieser Schriften ergibt, daß ihnen allen folgende Zweckbestimmung gemeinsam war: Sie waren als Hilfsmittel für die Predigt, zur Ausbildung oder als Ausstattung der Prediger gedacht.“

[4]    Ebd.: „Das Wort pauperum im Titel dieser Schriften war zeitbedingt: Als pauperes bezeichnete man damals Männer und Frauen, die in „apostolischer Armut" leben wollten. In den heftigen Auseinandersetzungen jener Zeit, in der auch Häretiker diesen Namen führten, nahmen auf rechtgläubiger, kirchlicher, d.h. römisch-katholischer Seite besonders die Mönchsorden den Namen pauperes für sich in Anspruch. Aus ihren Reihen stammen denn auch diese Schriften.“

[5]    Juan Antonio Escalante, Ein Engel weckt den Propheten Elias in der Wüste, um 1650, Öl auf Holz. Bezugstext ist 1. Könige 19.

[6]    Zit. nach G. K. Sprigath, Zum Vergleich von scriptura und pictura in den Briefen von Papst Gregor d. Gr. an Serenus Bischof von Marseille, in: Jahrbuch für Internationale Germanistik (2009), 69–111.

[7]    Ebd.

[8]    Vgl. Göttler, Christine; Jezler, Peter (1987): Das Erlöschen des Fegefeuers und der Zusammenbruch der Auftraggeberschaft für sakrale Kunst. In: Thomas Sternberg und Christoph Dohmen (Hg.): … kein Bildnis machen. Kunst und Theologie im Gespräch. Würzburg: Echter, S. 119–148. Sie zitieren einen Appell des Honorius Augustodunensis an die Reichen, mit ihrem Geld Kirchen zu zieren. Und fahren fort: „Die Stelle zeigt beispielhaft, wie das Zieren der Kirchen auf gleicher Ebene mit den gängigen Guten Werken stehen kann. In dogmatischer Form bringt Honorius vor, was sich als längst eingespielte Praxis erweist, wenn man etwa die Stiftungsurkunden oder Stifterinschriften liest. In der mittelalterlichen Bildtheorie brauchte der Aspekt offenbar gar nicht erwähnt zu werden. Das hat denn auch dazu geführt, daß man die Aussage Gregors des Großen, die Bilder seien der Laien Bibel, als Ursache des mittelalterlichen Kirchenschmucks viel zu stark betont und auch dort angewandt hat, wo ein Laie die Bilder nie zu Gesicht bekam. Der Motivation jener hingegen, welche die Bilder bezahlt hatten, hat man viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.“ (S. 123)

[9]    Calvin, Jean; Weber, Otto (1988): Unterricht in der christlichen Religion = Institutio Christianae religionis. 5. Aufl. d. einbändigen Ausgabe. Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verl.

[10]   Eco, Umberto (1985): Auf dem Wege zu einem Neuen Mittelalter. In: Umberto Eco: Über Gott und die Welt. Essays und Glossen. 3. Aufl. München: C. Hanser, S. 7–33, hier S. 29.

[11]   Thies Gundlach, Bild und Bibel - Zwei zentrale Kommunikationsmittel der Reformation. Die Reformation als Medienereignis und Revolution des öffentlichen Raums, online unter http://ekd.de/aktuell/97150.html

[12]   Göttler/Jezler, a.a.O. S. 120.

[13]   Ebd. S. 121.

Artikelnachweis: https://www.theomag.de/93/am487.htm
© Andreas Mertin, 2015