![]() Weltbegebenheiten |
EinleitungsbemerkungZum Geleit für diese Ausgabe von tà katoptrizómenaFrauke A. Kurbacher
So kritisch von vielen das Projekt eingangs befragt wurde, so hat es sich nicht nur über die Jahre eines immer größeren Zuspruchs erfreut und etablieren können, sondern entgegen aller anfänglichen Vorbehalte wird mittlerweile Kosmopolitismus überhaupt im gegenwärtigen Diskurs als Gegenwehr zu identitärem Denken und entsprechenden Positionen gehandelt. Einer solchen Abwehr und Verwahrung bedarf es offenbar auch, denn derzeit zeugt unsere Welt selbst erschreckend wenig von der Überzeugung weltoffener Weltbürgerlichkeit. Ein Blick auf die Situation europäischer Flüchtlingslager und den Diskurs um sie, der mittlerweile immer mehr die Züge eines zivilisatorischen „Schiffbruchs mit Zuschauer“ annimmt oder ein anderer Blick auf die jüngsten Ereignisse um Rechtsextremismus innerhalb der Polizei hierzulande bekräftigen auf deutliche Weise den dringenden Bedarf an einer konstruktiven Auseinandersetzung mit dem Kosmopolitischen, die es vielleicht vermag, an unsere Humanität erinnernd anzuknüpfen, um neue und andere Handlungsspielräume zu erschließen. Es ist Zeit, dass diese brennenden Themen über das Tagespolitische hinaus bedacht und auch einem bloßen politischen, häufig einseitig ökonomisch grundierten Kalkül und einer vermeintlichen Deutungshoheit entrissen werden, in der Hoffnung besonders für jene, die akut davon betroffen sind , andere Gestaltungsmöglichkeiten der Situation und lebenswertere Aussichten zu bieten, als es der mit Blumenberg gedacht „Absolutismus“ einer um die Welt verkürzten Wirklichkeit vorzugeben scheint. |
Artikelnachweis: https://www.theomag.de/127/fk17nhtm |