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Magazin für Theologie und Ästhetik

August 2003

Liebe Leserinnen und Leser,

das Heft 24 des Magazins für Theologie und Ästhetik wendet sich dem Homo ludens, dem Spiel und seinen Implikationen vor allem in theologischer Perspektive zu. Wie Thomas Klie in seinem Aufsatz schreibt, gibt es seit Jahren eine für manchen vielleicht durchaus überraschende Konjunktur des Spielbegriffs in der Theologie.

Der aktuelle Brockhaus bestimmt als Charakteristika des Spiels: "1. Selbstbestimmtheit: Spielerische Aktivitäten werden freiwillig begonnen und (in der Regel) auch freiwillig beendet. 2. Zweckfreiheit: Spiele werden um ihrer selbst willen ausgeübt, sind von innen her motiviert und nicht von Zwängen oder äußeren Zwecken bestimmt. 3. Realitätserfahrung: Die Interaktion mit Spielpartnern oder -objekten stellt eine handelnde Auseinandersetzung mit der Realität dar. 4. Quasirealität: Spiele unterscheiden sich von alltäglichen Lebensvollzügen, haben 'Als-ob-Charakter', bilden aber gleichwohl eine Wirklichkeit für sich. 5. Ichbeteiligung: Trotz der Abgehobenheit von der Alltagsrealität haben Spiele einen stark aktivierenden und emotionalen Einfluss auf die spielende Person. 6. Aktivierungszirkel: Charakteristisch für Spiele ist ein periodischer Wechsel zwischen Spannung (Aktivierung) und Lösung (Entspannung). 7. Positive Affektqualitäten: Das Spielen wird vom Individuum als angenehm, spaßig und lustbetont erlebt und ist mit Angst weithin unvereinbar."

Aber wir kennen natürlich auch die andere Seite des Spiels, die uns sagen lässt: "Quit playing games". So gehören die zur Zeit durchgeführten Wargames sicher zu jener Art von Spielen, auf die wir nur allzu gerne verzichten würden - und das nicht nur, weil sie, wie im gleichnamigen Kinofilm, leicht außer Kontrolle geraten.

Aber wie gesagt, dieses Mal geht es insbesondere um theologische Lesarten des Spielbegriffs. Die Lesarten gesammelt hat Thomas Erne, Köngen, in dessen Händen die Heftredaktion lag. Und so finden Sie unter:

ARTIKEL: Aufsätze und Texte von Thomas Erne zur "Bedeutung des Spiels für die Praktische Theologie", von Thomas Klie über die Rezeption des Spielbegriffs in der Praktischen Theologie, von Petra Dais zur Einführung in die Theologie des Spiels und von Andrea Nickel-Schwäbisch über einen spielpädagogischen Blick auf das Rechtfertigungsgeschehen.

REVIEWS: Eine Selbstdarstellung von Playing Arts, Rezensionen und Ausstellungskritiken von Andreas Mertin, Christoph Ranzinger und Harald Schroeter-Wittke.

MARGINALIEN: Reflexionen zum Religionsunterricht als Raum für Computerspiele von Michael Waltemathe sowie verschiedene Vorstellungen von Andreas Mertin.

SPOTLIGHT: Die vertrauten Kolumnen zum Cyberspace, zur Ausstellungskultur und zur Bücherwelt von Karin Wendt und Andreas Mertin.

Wir wünschen den Leserinnen und Lesern eine erkenntnisreiche Lektüre dieses Heftes!


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