Prof. Dr. Dr. h.c. Horst Schwebel, Direktor der Marburger EKD-Instituts für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart, feierte im November 2005 seinen 65. Geburtstag. Horst Schwebel, geboren 1940 in Frankfurt, Studium der Philosophie, Theologie und der Christlichen Archäologie in Frankfurt und Marburg, ist seit 1980 Professor für Praktische Theologie an der Universität Marburg und Direktor des Instituts für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart.1997 erhielt er einen theologischen Ehrendoktor der Universität Helsinki. Erst ist Herausgeber der Reihe "Ästhetik - Theologie - Liturgik" im LIT-Verlag, Münster und evangelischer Herausgeber der ökumenischen Zeitschrift Kunst und Kirche. Horst Schwebel ist auch Autor im Magazin für Theologie und Ästhetik, vertreten mit einer Rezension des postmodernen amerikanischen Theologien Mark C. Taylor in Heft 33 und einer Reflexion des Beitrages von Papst Johannes II. zum Verhältnis von Kunst und Religion in Heft 34. FestschriftDie von Matthias Ludwig, dem Assistenten des Instituts für Kirchenbau, herausgegebene Festschrift trägt den Titel KUNSTRAUMKIRCHE und versammelt auf 320 Seiten nahezu alle Autorinnen und Autoren, die im Bereich von Kunst und Kirche und dessen Umfeld in den letzten Jahren in Theorie und Praxis aktiv sind. In vier Großabschnitten beschäftigen sich die Autoren mit den Themen
Auf diese Weise ist ein höchst aufschlussreiches Kompendium entstanden, das von der jüngsten Entwicklung auf diesem Gebiet Auskunft gibt, aber auch den kleinbürgerlichen und kirchlichen Ikonoklasmus nicht ausspart. Das Buch ist zum Preis von 34,50 Euro im Buchhandel erhältlich oder kann direkt beim Verlag Gerhards, Modaustraße 22, 64686 Lautertal bestellt werden [ISBN 3-921098-34-3] TagungAnfang Dezember 2005 fand in der Evangelischen Akademie Hofgeismar unter dem Titel "Autonomie und Ikonografie. Ein Blick auf 40 Jahre Kunst und Kirche" eine Tagung statt, die einen Rückblick versuchte auf 40 Jahre Kunst und Kirche. Anlass war neben dem Geburtstag von Horst Schwebel auch die runden Jubiläen früherer Herausgeber und Redakteure der Fachzeitschrift "kunst und kirche": Günter Rombold, Friedhelm Grundmann und Lothar Kallmeyer. Im Rahmen der Tagung gab es zahlreiche Vorträge
Entsprechend dem angekündigten Tagungsuntertitel beschäftigten sich die Mehrzahl der Beiträge mit einem Rückblick auf die Kunst, die theologische Ästhetik und den Kirchenbau im 20. Jahrhundert. Dabei wurde vor allem der Neuaufbruch deutlich, der in den 60er-Jahren mit der Hinwendung zur Akzeptanz der Autonomie der Künste verbunden war. Die dadurch bedingte Veränderung im Diskurs von Kunst und Religion ist bis heute kaum aufgearbeitet. Über die Bewertung der Autonomie der Kunst war man sich freilich nicht immer ganz einig, hier gab es konzeptuelle und konfessionelle Unterschiede. Und gerade im Blick auf das Verhältnis von Theologie und Bildender Kunst blieb es beim Rückblick. Anders im Bereich des Kirchenbaus, wo Marcus Nitschke einige neuere Kirchenbauten vorstellte. Hervorzuheben ist vor allem aber der Vortrag - oder sagen wir besser: die Performance von Jan Hoet, dem ehemaligen documenta-Leiter und heutigen Direktor des Museums MARTa in Herford. Anhand einer Reihe ausgewählter Kunstwerke des 20. und 21. Jahrhunderts erläuterte er ebenso assoziativ wie kongenial das Verhältnis von Ikonoklastik und Transzendenz. Man wünschte sich mehr Tagungen von dieser inhaltlichen wie atmosphärischen Dichte. |
||||
|