Resonanzen & Kompetenzen |
Februar 2014 Liebe Leserinnen und Leser, das aktuelle Heft des Magazins für Kunst | Kultur | Theologie | Ästhetik ist eine Fortsetzung der im letzten Heft begonnenen Debatte über den Stellenwert der Kultur für die Theologie und die angemessene theologische Deutung kultureller Phänomene. Zwischen einigen Autoren des letzten Heftes waren mit den bisherigen Debattenbeiträgen Fragen offen geblieben, so dass wir uns entschieden haben, noch einmal in einen Austausch der Argumente zu gehen. Die Diskussionen sind an sich ja nicht neu und sie werden mit diesem Heft nicht beendet sein, aber sie müssen in jeder Zeit wieder neu zeitbezogen geführt werden. Schon 1933 schrieb Rudolf Arnheim in seinen Überlegungen zu „Film and Reality“: „Film resembles painting, music, literature, and the dance in this respect it is a medium that may, but need not, be used to produce artistic results … The movies are not necessarily film art. There are still many educated people who stoutly deny the possibility that film might be art.” Aber Arnheim argumentierte entschieden dafür, dass es durchaus veritable Möglichkeiten gebe, den Film als Kunst zu gestalten und wahrzunehmen. Seitdem gibt es eine intensive Debatte, welche Rolle der Film im Tempel der Musen spielt. Und ebenso gibt es Debatten darüber, wie wir theologisch mit dem Film (und der Kultur) umgehen sollen, welche Bedeutung sie hat und welche Sinnperspektiven wir ihm entnehmen können. Neben diesem Schwerpunkt gibt es einen zweiten, der um die Be-Deutung des Schlagers für Theologie und Kirche kreist. Auch dies ist keine neue Diskussion, denn sie begleitet die Kirchen seit Anfang der 60er-Jahre. Aber sie scheint heute erneut aufzuflammen, aus welchen Gründen auch immer. Zur konkreten Ausgabe: Das Heft wird eröffnet von zwei Briefwechseln zwischen verschiedenen Autorinnen und Autoren des Magazins über die Folgerungen, die aus den Beiträgen im letzten Heft zu ziehen sind. Jörg Herrmann, Andreas Mertin und Karin Wendt erörtern, wie die Film als Film einzuschätzen ist und unter welchen ästhetischen Voraussetzungen er wahrgenommen werden sollte. Jörg Herrmann und Werner Schneider-Quindeau diskutieren über die Bedeutung der Deutung von Filmen und welche Rolle dabei der Sinn spielt. Die bereits mehrfach in diesem Magazin angesprochene Schlager-Tagung der EKvW hat inzwischen stattgefunden. Wir dokumentieren einen der wissenschaftlichen Beiträge, nämlich den Vortrag von Harald Schroeter-Wittke. Im Nachgang zur Tagung formuliert Andreas Mertin noch einmal seine Einwände. Abgeschlossen wird der VIEW-Teil des Heftes mit Überlegungen zu den kulturellen Kompetenzen im Bereich von Kunst und Kirche von Andreas Mertin. Unter RE-VIEW gibt es zwei Beiträge von Hans-Jürgen Benedict: zum Film Gravity und zur Ausstellung 1914 die Avantgarden im Kampf in der Bonner Kunsthalle. Inge Kirsner steuert zwei Beiträge zu den Themen Apokalypse und Blasphemie im Film bei. Wolfgang Vögele stellt das Buch Stoner von John Williams vor. Andreas Mertin wirft einen Blick auf drei Reisebücher aus der Anderen Bibliothek und verweist auf Publikationen, an denen Autoren des Magazins beteiligt sind, Unter POST finden sich zwi Beiträge von Andreas Mertin: die Vorstellung ausgewählter Videoclips unter dem Stichwort Rätselwelten und die Blognotizen. Einige Hinweise zu den kommenden Heften: Heft 88 setzt unter der Redaktion von Stefan Schütze die Reihe zu den Paradigmen theologischen Denkens fort. In Heft 65 und Heft 66 hatte Stefan Schütze seine Suche nach einem heute tragfähigen und sagfähigen Glauben vorgestellt und sie in Heft 69, Heft 76 und Heft 84 fortgeführt. Im kommenden Heft geht die Erkundung weiter. Heft 89 trägt den manchen vielleicht etwas überraschenden Titel Exotheologie und wird von Michael Waltemathe und Christian Weidemann redaktionell betreut. Ein Call for Papers finden Sie hier (PDF). Heft 90 beschäftigt sich unter der Redaktion von Wolfgang Vögele mit dem aktuellen Stand von Theologie und Kirche. Heft 91 wird verschiedene Debatten und Entwicklungen des Jahres aufgreifen und ist daher ein CONTAINER. Heft 92 wird sich unter der Redaktion von Reinhard Kirste mit dem Thema der Globalisierung der Religionen beschäftigen. Leserinnen und Leser, die Beiträge zu einzelnen Heften einreichen wollen, werden gebeten, sich mit der Redaktion in Verbindung zu setzen. Die Abgabetermine für die fertigen Texte ist dann jeweils spätestens 2 Wochen vor dem jeweiligen Erscheinungstermin. Wir wünschen eine angenehme und erkenntnisreiche Lektüre! Andreas Mertin, Jörg Herrmann und Horst Schwebel
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