Die Welt(literatur) ist eine flache ScheibeEine EmpfehlungAndreas Mertin |
Und so verzeichnet der Klappentext folgende Autorenaufstellung: "Von 'Ödipus' bis 'Don Quixote', vom 'Dekameron' bis 'Dorian Gray' versammelt die vorliegende Ausgabe Werke von Aischylos, Andersen, Apuleius, Ariosto, Aristophanes, Augustinus, Balzac, Baudelaire, Beaumarchais, Bjornson, Boccaccio, Brant, Bronte, Büchner, Buddha, Byron, Calderón, Carroll, Cechov, Cervantes, Chateaubriand, Chaucer, Coleridge, Corneille, Dante, Defoe, Dickens, Diderot, Dostoevskij, Dschuang Dsi', Eichendorff, Euripides, Fielding, Flaubert, Fontäne, Goethe, Gogol, Goldoni, Goncarov, Gottfried von Straßburg, Grimm, Grimmeishausen, Gryphius, Hafez, Heine, Hesiodos, Hölderlin, Hoffmann, Homer, Hugo, Huysmans, Ibsen, Jacobsen, Jean Paul, Kafka, Keats, Keller, Kleist, Klopstock, Konfuzius, La Fontaine, Laotse, Leopardi, Lermontov, Lesage, Leskov, Lessing, Lukian, Manzoni, Marlowe, Mendoza, Mickiewicz, Milton, Moliere, Montaigne, Multatuli, Novalis, 'Omar Hayyäm, Ovid, Pascal, Petöfi, Petrarca, Petronius, Platon, Plautus, Poe, Prevost, Puäkin, Rabelais, Racine, Rilke, Rousseau, Rumi, Sa'di, Schiller, Schlegel, Scott, Shakespeare, Shelley, Sienkiewicz, Sophokles, Stendhal, Sterne, Stifter, Strindberg, Swift, Tasso, Tennyson, Thackeray, Theokrit, Tirso de Molina, Tolstoj, Turgenev, Twain, Vergil, Verlaine, Voltaire, Walpole, Whitman, Wilde, Wolfram von Eschenbach und Zola." Wie auch bei den bisher besprochenen CD-ROMs der Digitalen Bibliothek (Digitale Bibliotheken, Karl May, 1000 Zeichnungen) kann es nicht darum gehen, Bücher zu ersetzen. Niemand wird auf seine bibliophile Ausgabe eines bedeutenden Schriftstellers verzichten wollen und wäre der Platz in seiner Wohnung noch so begrenzt. Und wäre jedes Buch der Weltliteratur mit einem exzellenten Register oder die Menschen mit einem ebensolchen Gedächtnis ausgestattet, bräuchte man die flache Scheibe(n) der Digitalen Bibliothek vielleicht gar nicht. So aber ergibt sich die Möglichkeit, Begriffskonstellationen nachzugehen, vor allem aber, Worten und Redewendungen, die man sich irgendwie gemerkt hat, an ihrem konkreten Ursprungsort nachzuschlagen. Eine Grenze der CD-ROM ist das Urheberrecht. So findet man keine noch urheberrechtlich geschützten Werke der Weltliteratur und das betrifft eben nicht nur die Autoren, sondern es gilt gerade auch für ältere Texte, die aber erst spät übersetzt wurden. Eine Einschränkung bedeutet das auch insofern, als dass auf der CD-ROM nicht immer die neuesten wissenschaftlichen Ausgaben bzw. deren Übersetzungen verfügbar sind und man die Texte der Weltliteratur nicht nach inzwischen korrigierten und überarbeiteten Ausgaben liest. Als Beispiel sei etwa die Orestie von Aischylos genannt, die nach der Übersetzung von J.G. Droysen aus dem Jahr 1832 präsentiert wird, während aktuelle Übersetzungen wie etwa die von Oskar Werner (Aischylos. Tragödien und Fragmente, 3/1980) an vielen Stellen völlig veränderte Textzuweisungen haben. Aber auch die Texte des inzwischen beim SPIEGEL angesiedelten Gutenberg-Projektes arbeiten aus den selben Gründen mit der Droysen-Ausgabe. Vermutlich werden für einige der versammelten Texte derartige „Rahmenbedingungen“ zutreffen. Das muss den Genuss nicht stören, sollte aber bei der Zitation von Texten in schulischen oder wissenschaftlichen Kontexten mit bedacht werden. Im 19. Jahrhundert wurde mancher Text noch mit einer anderen Emphase übersetzt als wir es uns heute noch leisten würden. Dennoch kann diese CD-ROM mit den gerade genannten Einschränkungen sehr empfohlen werden! Zum Abschluss ein kleiner Fund aus der islamischen Weltliteratur: |